Nach den ersten Klagen des Musikverbandes RIAA in den USA hatte die Zahl der P2P-Nutzer von Monat zu Monat abgenommen. Laut einer Studie von “The NPD Group”, bei der 10.000 US-Haushalte befragt wurden, verzeichnen die Online-Tauschbörsen jetzt wieder einen Nutzer-Zuwachs. Im Oktober 2003 stiegen die illegalen Musik-Downloads um sechs und im November 2003 um sieben Prozent.
In einer weiteren Studie, die alle zwei Monate durchgeführt wird, ermittelte “The NPD Group” im September 2003 noch elf Millionen P2P-User. Im November stieg deren Anzahl auf 12 Millionen. Im Mai waren noch 20 Millionen User gezählt worden und bis zum November nahm deren Zahl stetig ab.
Erklärt wird der erneute Anstieg der P2P-Nutzung unter anderem damit, dass während der Weihnachtszeit viele neue Musik-Alben erschienen sind, die auch die Nachfrage nach illegalen Musikdownloads erhöht haben. In den vergangenen Monaten habe die Presse auch weniger über die RIAA-Klagen berichtet, was ebenfalls zu einem Anstieg geführt haben könnte. Eine andere Studie von “Pew Internet Project”, hatte dagegen ergeben, dass die Zahl der Nutzer von Online-Tauschbörsen gesunken sei ( wir berichteten ).
Jonathan Lamy, Sprecher der RIAA, zeigt sich laut einem Bericht der New York Times gelassen, was den von “The NPD Group” ermittelten Anstieg angeht. Der Sinn und Zweck der Klagen gegen die User habe sich erfüllt.
“Der Maßstab unseres Erfolgs war und bleibt, eine Umgebung zu schaffen, in der legale Online Musik-Services blühen können. Alle Indikatoren, der Verkauf an CDs, legale Downloads und die Aufmerksamkeit, dass der Tausch von urheberrechtlich geschützter Musik illegal ist, sind gestiegen”, so Lamy. Der Sprecher kündigte auch an, dass RIAA bereits weitere Klagen gegen Nutzer von Tauschbörsen vorbereite.
Studie: Den Online-Tauschbörsen laufen die User davon (PC-WELT Online, 05.01.2004)
RIAA verklagt weitere Tauschbörsen-Nutzer (PC-WELT Online, 04.12.2003)