Der Nachsteuergewinn übertraf mit 3,106 Milliarden Euro das Vorjahresergebnis um 38 Prozent. Im vierten Quartal lag der Nettoertrag mit 614 Millionen Euro noch weit deutlicher über dem des Vorjahres (77 Millionen Euro). Allerdings waren im Schlussquartal 2005 hohe Verluste aus dem Handy-Geschäft verbucht worden. Die Einnahmen konnte Siemens im Gesamtjahr auf 87,325 Milliarden Euro steigern – ein Plus von 16 Prozent. Im vierten Quartal gab es lediglich eine Steigerung um acht Prozent auf 23,923 Milliarden Euro.
Zum Unternehmensbereich Communications teilt der Konzern mit, dass die Einnahmen um sieben Prozent auf 13,08 Milliarden Euro stiegen, das Bereichsergebnis aber von 421 Millionen Euro im Vorjahr auf 283 Millionen Euro fiel. Der Restrukturierungsaufwand habe von 113 Millionen auf 393 Millionen Euro zugenommen. Diese Ausgaben konnten die Münchner teilweise durch den Verkauf von Juniper-Aktien kompensieren.
Siemens nahm im Carrier-Geschäft 9,819 Milliarden Euro (Vorjahr: 8,867 Milliarden) ein. Dieser Unternehmensbereich wird, sofern die europäischen Kartellbehörden voraussichtlich am 13. November ihr Plazet geben, in ein Gemeinschaftsunternehmen mit Nokia ( Nokia Siemens Networks ) eingebracht werden, wobei die Münchner 40 000 Mitarbeiter transferieren wollen. Zum 1. Januar 2007 soll das Joint Venture startklar sein (siehe: Droht ein zweiter Fall BenQ? ). Das Geschäft mit Unternehmenskunden, für das der Konzern noch eine “Lösung” sucht, war mit 3,338 Milliarden Euro leicht rückläufig (Vorjahr: 3,455 Milliarden).
Das vierte Quartal bilanziert der Com-Bereich mit einem Nettoverlust von 82 Millionen Euro gegenüber einem positiven Ergebnis von 57 Millionen Euro im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Ursache seien operative Verluste im Bereich der Unternehmensnetze (Enterprise Networks) sowie ein Restrukturierungsaufwand von 195 Millionen Euro gewesen. Der Umsatz der Com-Sparte stieg im Schlussquartal um sechs Prozent auf 3,718 Milliarden Euro.
Mitten in der Restrukturierung steckt auch die IT-Servicesparte Siemens Business Services (SBS). War im Vorjahr noch ein Verlust von 690 Millionen Euro angefallen , so waren es 2006 noch 549 Millionen. In dieser Summe sind Konzernangaben zufolge Restrukturierungsaufwendungen von 393 Millionen Euro enthalten. Kleinfeld ist hier mit einer Ergebnismarge von minus 10,6 weit von seinem ursprünglich ausgegeben Ziel (fünf bis sechs) entfernt. Schon im Vorjahr hatten hohe Abschreibungen die Konzernsparte tief in die roten Zahlen getrieben (siehe auch: Aus SBS wird SIS – die alten Margenziele gelten noch immer ).
Nachdem SBS Mitte des Geschäftsjahres seinen Wartungsbereich Product Related Services (PRS) an Fujitsu-Siemens Computers abgegeben hatte, sank der Umsatz von 5,4 Milliarden auf 5,157 Milliarden Euro. Auch der Auftragseingang schmolz zusammen. Wie das Unternehmen mitteilt, zeigen aber die anhaltenden Umbaumaßnahmen erste Wirkung: SBS weis für das vierte Quartal “einen erheblich niedrigeren Verlust aus”.
Die höchsten Ergebnisbeiträge lieferten im abgelaufenen Quartal die Unternehmensbereiche Automation & Drives (A&D), Medical Solutions (Med), Power Generation (PG), Siemens VDO Automotive (SV), Osram sowie Power Transmission and Distribution (PTD). Der Auftragseingang wuchs konzernweit um 15 Prozent auf 96,259 Milliarden Euro, so dass Kleinfeld einem guten Geschäftsjahr 2007 entgegen sieht. (hv)