Besitzer von Prepaid-Karten sollten über die letzte Woche gestartete Handykarten-Tauschbörse miteinander SIM-Karten austauschen, um so anonym telefonieren zu können. Laut dem Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung habe die Tauschbörse deutlich gemacht, dass das Prinzip der Vorratsdatenspeicherung immer umgehbar sei und damit nicht vor Terrorismus und Schwerstkriminalität schütze.
“Die von uns in den Medien präsentierte Tauschbörsen-Vorgehensweise ist lediglich EIN legaler Weg, die verdachtsunabhängige Überwachung zu umgehen. Verbrecher hingegen verfügen über ein ganzes Arsenal von (technischen) Umgehungsmöglichkeiten. Wer sich im illegalen Rechtsraum bewegt, dem sind Verbote egal. Und unabhängig davon, wie scharf Kontrollmechanismen sind, von Spezialisten und Terroristen werden sie immer außer Kraft gesetzt werden können”, heißt es seitens des Arbeitskreises.
Die Regierungsparteien werden dazu aufgefordert, die Überwachung der Bevölkerung einzustellen. Schließlich habe die Handykarten-Tauschbörse gezeigt, wie leicht sich die Überwachung ohne neue Techniken oder Ideen überlisten lasse. “Die Überwachung bringt unserer Demokratie keine Sicherheit, sie demontiert die Demokratie selbst”, so der AK Vorratsdatenspeicherung. Alle Teilnehmer der Tauschbörse werden ihre SIM-Karte zurückerhalten.