“Flieger, grüß’ mir die Sonne” – wer kennt das Lied nicht? Viele Sonnet-Kunden wünschen sich zurzeit auch jemanden, der ihnen den Weg zeigt sich bei der Flatrate Sonnet einzuwählen. Denn Sonnet hat massive Einwahlprobleme. Vor allem zu den Abendstunden können sich die Kunden der Flatrate von Versatel nicht einwählen. Sie erhalten stattdessen ein Besetzzeichen oder die automatische Durchsage, dass eine Verbindung zurzeit nicht möglich sei, und man es doch später noch mal versuchen solle.
Laut Angaben der Technik-Hotline von Sonnet liegt die Schuld an den Einwahlproblemen bei der Deutschen Telekom. Es handle sich um Routing-Probleme. Beide Flatrate-0800-Einwahlnummern sollen betroffen sein. Die Deutsche Telekom sei über das Problem informiert, behebe es aber nicht so schnell, wie geplant. Laut Angaben der Hotline würde nun energischer auf eine Lösung des Problems gedrängt.
Dem genervten Flatrate-Nutzer hilft dies freilich wenig. Einige Kunden können die Flatrate schon seit einigen Tagen nicht mehr als Internet-Zugang nutzen. Die Hotline empfiehlt, eine Mail an den Support zu schreiben. In dieser Mail sollten die Probleme aufgezählt werden und die Dauer genannt werden, seit dem die Flatrate nicht mehr genutzt wird. Eventuell sei es dann möglich, Erstattungen oder Gutschriften für den Zeitraum zu erhalten, in dem die Flatrate nicht genutzt worden ist. Ob eine solche Mail in der Realität Erfolg haben wird, bleibt wohl abzuwarten. Der Frust der Sonnet-Kunden steigt mit jedem zusätzlichen Tag, an dem die Einwahlprobleme bestehen bleiben. Hinzu kommt, dass trotz der massiven Einwahlprobleme weiterhin Neukunden aufgenommen werden. Diese erhalten zwar prompt alles notwendige zur Nutzung der Flatrate, scheitern aber wie auch Bestandskunden an der Einwahl.
So konnte PC-WELT am Montagabend einen Chat in den offiziellen Chat-Räumen von Sonnet verfolgen, bei dem die “Post abging”. Viele Sonnet-Nutzer wollten ihrem Ärger zum Ausdruck bringen, so dass der Chat dementsprechend aus der Kontrolle geriet. Der Leiter des Chats wusste sich nur noch mit Rausschmiss der verärgerten Kunden zu helfen. Dabei muss allerdings auch hinzugefügt werden, dass einige der Chatter ausfallend wurden und beleidigend. Dennoch waren ab einem gewissen Zeitpunkt keine Mitteilungen zum Thema “Einwahlprobleme” erwünscht. Wer jetzt in den Chat geht, wird mit dicker Schrift darauf hingewiesen, dass pikante Thema nicht anzusprechen, sondern dafür einen Extra-Kanal zu nutzen.
Bis zur Stunde stand der PC-WELT kein offizieller Vertreter von Sonnet für ein Statement zu diesem Thema zur Verfügung. (PC-WELT, 22.08.2000, pk)
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