Die Marktmacht von Apples iTunes Music Store fordert erste Opfer – und bei Connect handelt es sich immerhin um einen Musikdienst, hinter dem Sony steht beziehungsweise stand. Denn wie der Konzern mitgeteilt hat, wird Connect in den USA und in Europa seine Pforten schließen.
Darüber hinaus gab das Unternehmen bekannt, dass Sonys Musikplayer künftig Microsofts Windows-Media-Technologie unterstützen werden. Damit können deren Nutzer auch kopiergeschützte Musiktitel von Diensten nutzen, die WMA-Songs anbieten, darunter etwa Napster, Audible oder Wal-Mart. Der Windows Media Player 11 wird zudem ebenfalls künftig zur Software-Ausstattung neuer Player gehören.
Sonys Versuch, sich im Geschäft mit digitaler Musik gegen Apples iTunes/iPods zu positionieren war von einer Reihe Misserfolgen, aber auch strategischen Fehlern gekennzeichnet. Zunächst wurde das Marktpotenzial für digitale Musik seitens Sony komplett unterschätzt – war man zu Zeiten der Walkmans (mit Kassette) weltweit die Nummer eins, hatte man auf MP3-Player zunächst keine passende Antwort. Mit Apples Kombination aus Player, Software und Musik-Dienst, landete das Unternehmen einen Verkaufserfolg, der bis heute anhält und letztlich erst den Markt für digitale Musik geschaffen hat.
Sonys Konter stieß bei den Konsumenten auf wenig Gegenliebe. So unterstützten die ersten digitalen Player lediglich das proprietäre ATRAC-Format, das beliebte MP3 hingegen nicht. Erst im Jahr 2004 entschied sich Sony, künftig auch MP3 in seine Player zu implementieren. Doch noch immer konnten Kunden Musik lediglich über Sonys Connect-Store kaufen. Erst mit der jetzigen Erweiterung im Windows Media ändert sich das.
Auch in Sachen Hardware lief Sony beständig Apple hinterher. So kam der erste iPod mit Videounterstützung im Jahr 2005 auf den Markt, erst im April dieses Jahres gab es eine solche Funktion bei Sonys Walkman-Playern.