Das Unabhängige Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein teilt mit, dass der Chaos Computer Club seit kurzem einen eigenen AN.ON-Server betreibt, der zusammen mit einem AN.ON-Server der Universität Regensburg eine neue Anonymisierungskette bildet. Unter Verwendung des kostenlosen Open-Source-Programms JAP kann sich jeder Internetsurfer mit dieser so genannten “Mix-Kaskade” verbinden.
“Die Nutzer von JAP sind vor der Beobachtung ihres Surfverhaltens durch Dritte geschützt – sogar vor den beiden Betreibern der AN.ON-Server selbst, solange wenigstens einer der eingebundenen AN.ON-Server vertrauenswürdig ist”, sagt Projektleiter Prof. Hannes Federrath von der Universität Regensburg.
Eine anonymisierte Internetnutzung wird erreicht, indem keine direkte Verbindung der Client-Computer mit dem Webserver aufgebaut wird, sondern die Kommunikationsverbindungen mit JAP verschlüsselt über einen Umweg mehrerer Zwischenstationen, so genannter Mixe, geschaltet werden. Da viele Surfer diese Zwischenstationen des Anonymitätsdienstes gleichzeitig nutzen, werden die Internetverbindungen eines Benutzers unter denen aller anderen Benutzer versteckt. So kann niemand herausbekommen, welche der Verbindungen zu einem bestimmten Benutzer gehören.
Die Durchsetzung des Rechts auf Anonymität ist das Ziel des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit geförderten Projektes ” AN.ON – Anonymität Online “. Der seit 2001 kostenlos angebotene AN.ON-Dienst ist mittlerweile so bekannt, dass der Betrieb weiterer AN.ON-Server notwendig wurde. Zurzeit haben Benutzer vier solcher Mix-Kaskaden zur Auswahl, weitere Mix-Betreiber sollen in nächster Zeit hinzukommen. “Gerade im Hinblick auf die Durchsetzung des Rechts auf Privatheit im Internet wird es immer wichtiger, den Dienst auszuweiten und neue Betreiber für AN.ON zu gewinnen,” sagt Dr. Thilo Weichert vom Unabhängigen Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein , das die juristische Begleitung des Projektes übernommen hat.