16.000 deutsche Haushalte sollen bald per Fernsehkabel ins Internet gelangen können. Wie der Tecchannel berichtet, hat Ericsson mit dem Kabelnetzprovider AVC einen Vertrag über die Lieferung seiner Piperider-Kabelmodem geschlossen.
Die Benutzung des Fernsehkabels als Internetzugang ist in Deutschland noch nicht üblich. Anders in den USA, wo die Vorteile des schnellen Breitbandzugangs per Kabelmodem sehr geschätzt werden. Mit einem Kabelmodem lassen sich theoretisch Datentransferraten von bis zu 56 Megabits pro Sekunde erzielen. Damit sind auch breitbandige Dienste wie Videos-on-Demand möglich.
Im Downstream (siehe Glossar) wird diese hohe Datenrate von 56 Megabit pro Sekunde de facto nie erreicht werden, da sich mehrere Teilnehmer eine Frequenz teilen müssen. Beim Upstream (siehe Glossar) ist theoretisch eine Übertragungsgeschwindigkeit von 10 Megabit pro Sekunde möglich.
Die Transfergeschwindigkeit per Kabelmodem ist sehr hoch im Vergleich zu den Datentransferraten von DSL (siehe Glossar). Hier sind beim Datentransfer vom Server zum Nutzer (Downstream) 768 Kilobit und beim Datentransfer in die umgekehrte Richtung (Upstream) 128 Kilobit pro Sekunde möglich.
Um interaktive Multimediadienste über das Internet nutzbar zu machen, müssen die Kabelnetzbetreiber ihre Netze allerdings rückkanalfähig machen. Der Anwender muss also Daten zum Netz übertragen können. Die Vorraussetzung hierfür wurden in Cottbus bereits geschaffen.
Jedes Piperider-Modem von Ericsson hat einen USB-Anschluss und einen speziellen Ethernetanschluss. Mit letzterem werden AVC-eigene Set-Top-Boxen angeschlossen. Damit lassen sich TV-Filme auf der Festplatte speichern. Die Datenrate für Filme liegt AVC zufolge bei ungefähr sechs Megabit pro Sekunde. (PC-WELT, 02.12.2000, hc)
PC-WELT Ratgeber: DSL – Highspeed im Internet
T-Online aus der Steckdose ? (PC-WELT Online, 01.09.2000)