Diese Linkscanner warnen vor bösen Webseiten

Manche Internetseiten sehen seriös aus, sind aber brandgefährlich. Sie schieben Ihnen virenverseuchte Downloads unter und stehlen Ihr Geld oder Ihre Identität. Besonders kritisch sind sogenannte Drive-by-Downloads: Über eine Sicherheitslücke im Browser schleusen infizierte Seiten Schadsoftware auf Ihren Rechner, ohne dass Sie auch nur einmal geklickt haben. Ihre einzige Chance: Sie besuchen die Seite erst gar nicht. Das ist der Job der Linkscanner: Die Gratis-Addons markieren gefährliche Links, um Sie vor dem Besuch der Seite zu warnen. Mit einem Linkscanner sind Sie deutlich sicherer im Web unterwegs.

AVG Linkscanner: Mehr Infos beim Mouseover.

So installieren Sie den AVG Linkscanner – Auf den Internetseiten der tschechischen Softwareschmiede finden Sie den kostenlosen AVG Linkscanner zum Download. Der Scanner ist auch Bestandteil des „AVG Anti-Virus Free“-Paketes. Folgen Sie anschließend dem Installations-Assistenten durch das Setup. Die empfohlene Toolbar müssen Sie nicht zwingend mitinstallieren: Sie enthält eine Yahoo-Suche und bietet schnellen Zugriff auf ein paar Optionen. Mit einem Häkchen im zweiten Schritt stimmen Sie der Weitergabe von Informationen zu, um AVG bei der Verbesserung des Linkscanners zu helfen – um ihre Daten Besorgte entfernen das Häkchen.

So warnt Sie der AVG Linkscanner Der Linkscanner nutzt nicht nur Blacklists mit schwarzen Schafen, sondern scannt auch die Ergebnisse Ihrer Suchanfragen bei Google und setzt hinter jeden Link einen Signal-Button in Ampelfarben: Grüne sind sicher, Gelbe fragwürdig (AVG rät von Online-Einkäufen ab), Rote gefährlich. Orange Links sind riskant, graue Fragezeichen stehen für Seiten, die der Scanner nicht durchleuchten konnte. Wenn Sie auf einen infizierten Link klicken oder eine verseuchte Adresse direkt in die URL-Leiste tippen, hindert Sie der Linkscanner mit einem Warnhinweis am Besuch der Seite. Nicht empfehlenswert: Sollten Sie die Seite trotzdem besuchen wollen, klicken Sie auf die entsprechende Option im Warnkasten.

So installieren Sie WOT – Laden Sie die Browsererweiterung Web Of Trust für den Firefox oder Internet Explorer herunter. Folgen Sie der Verknüpfung und installieren Sie das Addon. Eventuell müssen Sie der Installation im Browser explizit zustimmen. Anschließend starten Sie Ihren Browser neu. So warnt Sie WOT Bei WOT bewerten die rund drei Millionen Nutzer besuchte Internetseiten. Ähnlich wie bei AVG tauchen farbige Symbole neben den Suchergebnissen bei Google, Yahoo oder Bing auf. Die Kringel von WOT sind insgesamt recht häufig anzutreffen, etwa auch in Wikipedia-Beiträgen.

Web Of Trust: WOT basiert auf einer Community.

Grüne Kreise kennzeichnen sichere Seiten, gelbe bedenkliche und von rot markierten Webseiten sollten Sie die Finger lassen. WOT differenziert aber: Es gibt die Kategorien „Vertrauenswürdigkeit“, „Händlerzuverlässigkeit“, „Datenschutz“ und „Jugendschutz“. Diese Infos können Sie auch auf der gerade besuchten Seite aufrufen – klicken Sie dazu auf den Kreis links neben der Adresszeile im Browser. Ein Klick auf das Info-Symbol öffnet die erweiterte Ansicht, die sogar den Serverstandort der Betreiber und den Eigentümer verrät. Im Firefox haben Sie unter „Extras, WOT“ Zugriff auf Ihr Profil (siehe nächster Absatz“ und die Einstellungen. Hier passen Sie WOT Ihrem Geschmack an und aktivieren beispielsweise die automatischen Updates. Farbenblinde schalten eine spezielle Version frei.

Optional: So machen Sie mit Wer will, wird Teil der Community und bewertet Internetseiten. Im WOT-Kringel neben der URL-Leiste verschieben Sie einen Bewertungs-Punkt auf den vier Leisten, je nach Erfahrung mit der Internetseite. Wenn Sie zusätzlich einen Kommentar schreiben wollen, müssen Sie sich vorher kostenlos registrieren. Auf Wunsch legen Sie sich nach der Registrierung ein Profil mit Avatar-Bild an. Für den Kommentar wählen Sie eine von zahlreichen Kategorien, etwa „Nützlich, informativ“ oder „Spam“ und tippen ein paar Worte in die Box.

Web Of Trust (WOT) — WOT basiert auf einer Community.

So installieren Sie McAfee Site Advisor – Nach dem Download von McAfee Site Advisor starten sie die EXE-Datei. Die Toolbar ist optional und fügt eine Schnellsuche für Yahoo ein – das erste Häkchen in der sicheren Suche brauchen Sie nicht unbedingt. Entfernen Sie auch das betreffende Häkchen, wenn Sie Yahoo nicht als Standard-Suche einrichten wollen. Nach dem Neustart ist der Site Advisor verfügbar. So warnt Sie McAfee Site Advisor Der Sicherheitsspezialist McAfee untersucht Webseiten nach lästigen Pop-Ups, Trojanern und anderen Gefahren und füttert eine Datenbank mit den Testdaten. Der Site Advisor greift auf diese Datenbank zu.

McAfee Site Advisor: Ampel-Button rechts unten.

Ungefährliche Webauftritte kennzeichnet er hinter Suchmaschineneinträgen mit einem grünen Button, zweifelhafte Seiten mit Gelb und gefährliche erhalten einen roten Button. Ein Fragezeichen steht für keine Bewertung – auch hier ist Vorsicht angebracht. Internetseiten, die McAfee täglich überprüft, versieht der Site Advisor mit einem roten Schild-Siegel. Wer den Mauszeiger auf das Icon bewegt, erfährt, wie viele Pop-Ups die Seite hat und ob sie auf gefährliche oder unbedenkliche Seiten verlinkt. Unten rechts fügt der McAfee Site Advisor zudem einen Button ein, der seine Farbe je nach Sicherheitsstufe der besuchten Seite ändert. Nett: In den Optionen erstellen Sie Ausnahmen und unterlegen Links farbig. Die Yahoo-Suche hat den Site Advisor übrigens besonders in einer Beta-Option integriert.

Optional: So machen Sie mit Wer will, meldet sich als Reviewer an und schreibt für den McAfee Site Advisor Kommentare zu besuchten Webseiten. Webseiten-Betreiber dürfen auch Ihren eigenen Kommentar abgeben. Es ist möglich, im Rang aufzusteigen und seinen Einträgen mehr Gewicht zu verleihen.

Finjan Secure Browsing: Erkennt Malware am Code.

So installieren Sie Finjan Secure Browsing – Erlauben Sie beim Download von Finjans Secure Browsing den eventuell auftauchenden Browser-Hinweis auf eine Software-Installation (im Firefox gelbe Leiste oben). Starten Sie den Browser anschließend neu. Secure Browsing gibt es für den Internet Explorer und Firefox.

So warnt Sie Finjan Secure Browsing Finjan setzt auf Echtzeit-Scans und will Schadcode aufgrund seiner Struktur, nicht einer Signatur, erkennen. Anders als seine Konkurrenten platziert sich der Linkscanner vor dem Suchtreffer in Google, arbeitet aber auch mit den Ampelfarben: Grün ist sicher, Gelb konnte nicht gescannt werden und Rot enthält wahrscheinlich Malware. Über den Finjan-Button unten rechts im Browser haben Sie Zugriff auf ein paar Optionen: „Check for Updates“ aktualisiert das Addon, über „Options, Show unsafe/red URLs only“ zeigt die Suche nur potentiell gefährliche Seiten, über „Options, Allow access to unchecked URLs“ verweigert Ihnen Finjan nicht den Zutritt zu ungeprüften Seiten. Als einziger der Vier scannt Secure Browsing auch Links in Twitter-Beiträgen.

Test: Linkscanner bei Google-Suche – Auf unserem Test-Rechner installieren wir alle vier Linkscanner nebeneinander. Eine Google-Suche nach PC-WELT verläuft wenig überraschend: Alle vier Tools pflastern die Treffer mit grünen Icons. Lediglich Finjan hat Probleme ein PDF zu scannen und McAfee stuft eine externe Seite, die auf PC-WELT verlinkt, als Gelb ein.

Interessanter ist das Ergebnis für den Begriff „free screensaver“. Bildschirmschoner sind häufig Träger von Malware und in der Tat schlagen die Linkscanner Alarm – aber nicht alle. Der AVG Linkscanner winkt sämtliche Suchtreffer der ersten Seite mit einem grünen Häkchen durch, WOT sieht siebenmal rot und der McAfee Site Advisor vergibt eine gelbe und drei rote Karten. Finjan ist sich nur einmal unsicher (gelb) und wiegt den User bei allen anderen Treffern in Sicherheit (grün). Nur bei zwei der zehn Treffer sind sich alle einig.

	AVG Linkscanner	WOT	McAfee Site Advisor	Finjan Secure Browsing
Google.de	ja	ja	ja	ja
Bing.de	nein	ja	nein	nein
Yahoo.de	nein	ja	ja	ja
Wikipedia.de	nein	ja	nein	nein
Twitter.com	nein	nein	nein	ja

Test: Linkscanner bei URL-Eingabe Beim Besuch der als Abo-Falle bekannten Seite opendownload.de, die Gratis-Software für 192 Euro zum Download anbietet, schlägt als einziges WOT Alarm. Beim Besuch einer einschlägig bekannten Hacker-Seite sieht AVG rot, WOT warnt mit Gelb, die beiden anderen schweigen.

Fazit In Anbetracht der Gefahren beim Surfen ist ein Linkscanner ein Muss. Da er außerdem gratis und ressourcenschonend ist, sollten Sie nicht lange überlegen und zu WOT greifen, wenn Ihnen der Community-Gedanke gefällt. WOT ist außerdem mit den meisten Suchmaschinen kompatibel, wie unsere Tabelle zeigt, und bestand als einziger jede unserer Stichproben beim Surfen auf gefährlichen Seiten. Der McAfee Site Advisor erfreut neben soliden Warn-Ergebnissen mit netten Optionen. Finjan Secure Browsing ist aufgrund des Echtzeit-Scans etwas langsam, für Twitter-User aber einen Blick wert. Der AVG Linkscanner konnte uns nicht überzeugen. Tipp: Wenn Sie einem Tool nicht vertrauen, installieren Sie am besten zwei. Ein ideales Gespann stellen etwa WOT und McAfee dar, für Twitter-Nutzer empfehlen wir WOT und Finjan.

Autor: Benjamin Schischka

Seit 2008 Teil der Redaktion. Schreibt am liebsten über Smartphones, Social Media, Sicherheit & Spiele.

Autor: Benjamin Schischka

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