Das GHz-Duell geht in die nächste Runde: Mit dem Pentium 4 3,06 GHz bringt Intel nicht nur eine höher getaktete Variante ins Spiel, sondern wertet mit der Technik Hyper-Threading seinen Prozessor zusätzlich auf.
Dank Hyper-Threading lässt sich der 3-GHz-Bolide intern in zwei virtuelle Prozessoren teilen. Was die Technik Ihnen in der Praxis bringt und welche Voraussetzung Ihre Hard- und Software erfüllen muss, lesen Sie ausführlich in der Januar-Ausgabe der PC-WELT, die ab dem 30. November 2002 am Kiosk erhältlich ist.

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Nicht nur beim Arbeitstakt, sondern auch bei der Hitzeentwicklung sorgt der neue Intel-Sproß für “Bestmarken”: Mit einer maximalen Wärmeabgabe von verschwenderischen 81,8 Watt übertrifft das Intel-Flaggschiff den AMD-Hitzkopf Athlon XP 2800+ noch um gut 10 Prozent.
Ein hochwertiger CPU-Kühler sowie ein starkes Netzteil sind also Pflicht für den stabilen Betrieb des Stromfressers. Mit der derzeit schnellsten AMD-CPU ( Link zum Test ), die mit einem realen Takt von 2,25 GHz arbeitet, durfte sich Intels 3-GHz-Bolide auch in unserem Benchmark-Parcours messen.
Die – soweit technisch möglich – identisch ausgestatteten Testplattformen bestückten wir mit jeweils 512 MB PC-333-DDR-SDRAM. Auch wenn der Pentium 4 in Zusammenarbeit mit Rambus-Speicher bei vielen Anwendungen noch etwas schneller ist, verzichteten wir auf Tests mit diesem RAM-Typ, da er nicht sehr weit verbreitet ist.
Während Intel den Pentium 4 3,06 GHz ab Ende November in Stückzahlen an den Einzelhandel ausliefert, müssen AMD-Fans sich noch bis Anfang 2003 gedulden. Zumindest können die beiden Spitzenmodelle bei einigen Versandhändlern schon bestellt werden.
So bietet etwa Norsk-It ( www.norskit.de ) den Pentium 4 3,06 GHz für rund 800 Euro an, während der Athlon XP 2800+ mit rund 490 Euro zu Buche schlägt. E-Bug ( www.e-bug.d ) verlangt für die Intel-CPU rund 860 und für das AMD-Gewächs gut 500 Euro.
Den PC-Mark-2002-Test absolvierte Intels 3-GHz-Prozessor mit einem CPU-Score von 7459 Punkten – fast 11 Prozent flotter als der Athlon mit 6738 Punkten. Beim Direct-X-Benchmark 3D-Mark 2001 SE ermittelten wir für den Pentium 4 3,06 GHz einen Rekordwert: Mit 12.209 Punkten rechnete er gut 3 Prozent schneller als der Athlon XP 2800+ (11.863 Punkte). Unsere 200 MB große DVD-Filmdatei wandelte der Pentium 4 in 310 Sekunden ins Divx-5.01-Format. AMDs Athlon benötigte 330 Sekunden und brauchte damit etwa 6 Prozent mehr Zeit. Den ausführlichen Test finden Sie hier.
Fazit: Mit dem Pentium 4 3,06 GHz baut Intel den Vorsprung gegenüber AMD weiter aus. Für die Spitzenleistung müssen Sie freilich tief in die Tasche greifen – für rund 800 Euro bekommen Sie auch schon einen ordentlich ausgestatteten PC. Wer will, kann Intels Flaggschiff immerhin ab Ende November käuflich erwerben, während der Athlon XP 2800+ erst Anfang 2003 in den Regalen der Computerhändler auftaucht. Da kann selbst der niedrigere Preis für AMDs Spitzenmodell nicht als Argument herhalten.
Intel-Platine D845PEBT2 mit 845PE-Chipsatz (Bios: BT84520A.86A.0005.P01.0209191212), 512 MB PC-333-DDR-SDRAM (CL 2), MSI-Grafikkarte G4Ti4600 mit 128 MB DDR-SDRAM unter Windows XP
Asus-Platine A7NBX mit Nforce2-Chipsatz, 2 x 256 MB PC-333-DDR-SDRAM (CL 2), MSI-Grafikkarte G4Ti4600 mit 128 MB DDR-SDRAM unter Windows XP
Anwendungs-Benchmark PC Mark 2002 Pro (CPU Score, 1024 x 768 x 32)
Anwendungs-Benchmark Sysmark 2002 Pro (Office Productivity, 1024 x 768 x 32)
Direct-X-Spiele-Benchmark 3D Mark 2001 SE Pro (Default, Direct 3D, 1024 x 768 x 32)
Open-GL-Spiele-Benchmark Timedemo four.DM_67 von Quake 3 Arena 1.31 (High Quality, 1024 x 768 x 32)
Open-GL-Spiele-Benchmark GL-Mark 2001 1.1 von Vulpine mit jeweils bestmöglicher Optimierung (High Quality, 1280 x 1024 x 32)
MP3-Encodierung mit Magixs MP3 Maker Platinum 3.05
MPEG-2-Transcodierung mit Dvdx 1.8a mit jeweils bestmöglicher Befehlssatz-Optimierung, Codec Divx 5.01 Pro
Kaum vorgestellt, werden schon Komplett-PCs mit dem neuen Intel-Prozessor angeboten. PC-WELT hat bereits zwei dieser Geräte getestet: den Dell Dimension 8200 und den Maxdata PC MD Future 5000 DE. Hier Auszüge aus den Testberichten.
Im anthrazitfarbenen PC arbeitet Intels neuester und schnellster Prozessor. Diesem Anspruch wird der Rechner auch gerecht, in unseren Geschwindigkeitstests (Note 1,6) musste er sich nur PCs mit Raid-Systemen geschlagen geben. Die Ausstattung (Note 2,6) ist in Ordnung. Den kompletten Testbericht finden Sie hier .
Trotz 3,06-GHz-CPU erzielte der PC bei unseren Benchmarks unter den Erwartungen liegende Werte. Das rührt von den nicht optimal aufeinander abgestimmten Komponenten. So ist die nur mit 5400 Umdrehungen pro Minute laufende Festplatte genauso wie die Grafikkarte für ein High-End-System eine Leistungsbremse. Mit einem langsameren Prozessor wären die Ergebnisse fast identisch (Note Geschwindigkeit: 2,0). Die Ausstattung (Note 2,3) ist für den Einsatz im Büro gut. Den kompletten Testbericht finden Sie hier .