Talkline hat bei der Regulierungsbehörde die Zusammenschaltung der Hochgeschwindigkeitsnetze beantragt. Der Deutschen Telekom wirft das Unternehmen aus Elmshorn die Ausnutzung einer Quasi-Monopolstellung bei den schnellen Internet-Verbindungen vor. “Die Telekom betreibt einen eklatanten Missbrauch ihrer marktbeherrschenden Stellung”, so der Finanz-Chef des Telekomunikationsunternehmens, Frank Schubert. Mit der Weigerung der Telekom, die Netze zusammenzuschließen, hätten Mitbewerber in dem lukrativen Internet-Markt keine Chance. Bis spätestens zum 9. Mai erwarte das Unternehmen eine Entscheidung der Behörde.
“Allen Verantwortlichen in Regierung und Regulierung muss bewusst sein, dass wir jetzt an der Schwelle zu einer völlig neuen Dimension der Internetnutzung für Jedermann stehen”, meinte Schubert. Die Liberalisierung des Marktes habe bei der Sprachtelefonie für erfolgreichen Wettbewerb gesorgt. Diesen Wettbewerb müsse es aber auch bei den breitbandigen Internet-Zugängen geben.
Fast jeder Haushalt könne mit Hilfe der DSL-Technologie seine Kupferleitungen in einen Hochgeschwindigkeits-Internetzugang umwandeln. “auf Grund der fehlenden Zusammenschaltung der Netze verschiedener Anbieter können die Kunden jedoch fast ausschließlich T-Online als Internet-Service-Provider nutzen” so Markus Wendel vom Geschäftsbereich Internet. Die Kosten für die Nutzung der so genannten letzten Meile seien für Talkline derzeit höher als der Mietpreis für die Telekom-Endkunden, betonte Wendel. Bei einem Zusammenschluss der Netze wäre Talkline dagegen in der Lage, seine eigene Infrastruktur zu nutzen: “Dann werden wir auch die Flatrate der Telekom unterbieten können”. (PC-WELT, 16.03.2001, dpa/ ml)
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