Das erfolgreiche Online-Rollenspiel von Blizzard bricht weiterhin Rekorde. Das im Jahre 2004 gestartete Spiel hat laut einem Bericht der New York Times derzeit knapp sieben Millionen Spieler weltweit, die monatlich Abo-Gebühren zahlen. Dies beschert Blizzard einen jährlichen Umsatz von rund einer Milliarde US-Dollar.
Auch der Publisher Vivendi Universal Games schwimmt auf der Erfolgswelle mit. Der Mutterkonzern Vivendi hatte in dieser Woche gemeldet, dass die Spielsparte innerhalb eines Jahres den Gewinn von 5 Millionen auf 39 Millionen Euro steigern konnte, was vor allem an World of Warcraft liegen dürfte.
World of Warcraft bevölkern um ein vielfaches mehr Spieler, als andere Online-Rollenspiele, die derzeit auf dem Markt erhältlich sind. Die Website Mmogchart hatte zuletzt im Juli eine neue Statistik aller Online-Rollenspiele veröffentlicht. Zwischen World of Warcraft mit seinerzeit knapp 6,6 Millionen Spielern klaffte eine riesige Lücke zum zweitplatzierten Titel, bei dem es sich um das vor allem in Asien beliebte Lineage mit rund 1,5 Millionen Spieler handelte. Auf Platz drei lag Lineage II mit knapp 1,3 Millionen Abonnenten. Alle anderen Rollenspiele wurden mit weit weniger als einer Million Abonnenten ausgewiesen. World of Warcraft hatte seinerzeit einen Marktanteil von knapp 52 Prozent.
Blizzard selbst führt den Erfolg des Spiels auf das einfach zu erlernende, aber schwer zu meisternde Spielprinzip zurück, das Spielern von Level 1 bis zum Endspiel vor immer neuen Herausforderungen stellt und sie so bei der Stange hält. Hinzu kommt, dass selbst Solo-Spieler jederzeit genügend Aufgaben finden und nicht immer auf Gruppen angewiesen sind.
Zum Erfolgsrezept von World of Warcraft gehört auch, dass Blizzard regelmäßig neue Inhalte ausliefert, die ohne zusätzliche Kosten die Spielewelt erweitern. Mit dem Add-on “Burning Crusade” wird voraussichtlich Ende Oktober das erste kostenpflichtige Add-on erscheinen. Der Beta-Test wird noch im September starten.
Das Add-on wird den maximal erreichbaren Level im Spiel von 60 auf 70 anheben und dem Spiel zwei neue Völker und einen neuen Kontinent hinzufügen. Durch die Steigerung des maximalen Levels ergibt sich auch der Nebeneffekt, dass Einzelspieler oder kleinere Gruppen sich Herausforderungen stellen werden können, die bisher nur in großen, sogenannten Raid-Gruppen lösbar waren. Die “alte” Welt wird nämlich nicht dem neuen maximalen Level angepasst werden.
Bei allem Erfolg gibt es aber auch von deutschen World-of-Warcraft-Spielern Kritik an Blizzard, wegen den teilweise auf den einzelnen Realms herrschenden technischen Problemen. Blizzard wollte dieses Problem mit einer Hardware-Aufrüstung lösen, was allerdings nicht vollständig gelungen zu sein scheint. So schreibt die Fansite Worldofwar.de in einer aktuellen News: “Seit der Zusammenlegung der Schlachtfelder und der Hardwareaufrüstung ist die Anzahl der Threads mit technischen Problemen sprunghaft angestiegen.” Gemeint sind damit die Beschwerden in den offiziellen Foren von World of Warcraft. Die oft bemängelten Lags sollen zwar seltener geworden sein, dafür soll es jetzt aber häufig zu Verbindungsabbrüchen kommen. Erst kürzlich hatte Blizzard angekündigt, künftig schneller und offener die Community über bestehende Probleme informieren zu wollen.