Software-Piraterie kann richtig teuer werden. Nicht nur für die betrogenen Software-Unternehmen, sondern auch für die ertappten Raubkopierer. Allerdings kostet es Letztere nicht Geld, sondern die Freiheit: Ein US-Gericht verurteilte den Chef eines Raubkopierer-Rings nun zu 46 Monaten Haft.
Das ist die höchste Haftstrafe, die bisher ein US-Gericht gegen Personen verhängte, die über das Internet illegale Kopien von Programmen, Spielen und Filmen verbreiteten, wie die Washington Post berichtet. Das Urteil wurde gegen den 28-jährigen John Sankus verhängt. Er hatte sich im Februar 2002 als Führer der Gruppe “DrinkOrDie” schuldig bekannt. “DrinkOrDie” war eine der ältesten und größten Software-Piratengruppen mit 65 Mitgliedern in über zwölf Staaten. Die Gruppe war im Dezember 2001 durch eine weltweite Polizeiaktion zerschlagen worden (PC-WELT berichtete).
Laut US-Staatsanwalt Paul J. McNulty crackte die Gruppe mehrere Hundert Software-Produkte. Anschließend verbreiteten die Cracker ihre Beute über das Internet. Kleinere Software-Unternehmen sollen durch diese Raubkopien an den Rande des Ruins geraten sein.
Mit dem harten Urteil will die US-Justiz eine klare Botschaft an Raubkopierer schicken: “Ihr könnt euch nicht im Cyberspace verstecken. Wir werden euch finden und wir werden euch verfolgen”, drohte McNulty.
Massenverhaftungen wegen Kinderpornografie (PC-WELT Online, 21.05.2002)
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