Das Internet ist voll von Websites, die Malware verbreiten, Sicherheitslücken in Browsern ausnutzen oder versuchen, sonstigen Unfug auf den Rechnern der Anwender anzustellen. Diesem Problem will sich Google mit einer Warnfunktion stellen, die Anwender auf potenziell gefährliche Links in den Suchergebnissen hinweisen soll. Stößt ein Anwender bei einer Suche per Google auf eine solche Website, wird beim Klick auf den Ergebnislink ein Warnhinweis angezeigt. Will der Anwender die Site dennoch besuchen, muss die URL manuell eingegeben werden. Google untersucht auch selbst verdächtige Web-Seiten und versieht diese gegebenenfalls mit dem Warnhinweis.
Was sich in der Theorie ganz gut anhört, ist in der Praxis aber anscheinend nicht ganz so einfach. Denn mittlerweile haben sich einige Organisationen über fälschlich eingeblendete Warnhinweise beschwert. So schreibt Matt Blatchley, der für das Greenbush Southeast Kansas Education Service Center arbeitet, in einem Posting bei Google Groups : “Bei uns gibt es keine schlechte Software oder andere Dinge, die es nötig machen würden, Anwender vom Besuch unserer Site abzuhalten. Was genau passiert, wenn die Site der Organisation per Google gesucht wird, können Sie über diesen Link nachvollziehen . Klicken Sie einfach auf das oberste Ergebnis der Google-Ergebnisliste.
Beim Warnhinweis wird auf das Projekt stopbadware.org verwiesen. Diesem Projekt können Websites gemeldet werden, die beispielweise Malware beinhalten oder versuchen, Spyware zu verbreiten. Sopbadware.org überprüft seitens Google mit einem Warnhinweis versehene Sites, wenn Anwender eine Mail an appeals@stopbadware.org senden. Daraufhin nimmt das Projekt die jeweiligen Websites genauer unter die Lupe. Sollte das Projekt zu dem Ergebnis kommen, dass die fragliche Site sauber ist, informiert es wiederum Google und der Warnhinweis wird wieder entfernt. Eine derartige Analyse kann jedoch bis zu 10 Werktage dauern.
Das Projekt weist allerdings darauf hin, dass Website-Betreiber sich oftmals nicht im Klaren darüber sind, dass ihre Site beispielsweise Links zu Badware enthält. Als Beispiel führt das Projekt Werbung von anderen Seiten an, die wiederum Links auf andere Websites anbieten, die zu Malware führen. Darüber hinaus könne der Webserver oder die Website selbst gehackt und Malware eingeschleust worden sein.
Google warnt vor potenziell gefährlichen Websites (PC-WELT Online, 07.08.2006)