Der in Europa und Asien überaus beliebte Versand von SMS-Meldungen über Handy bleibt in den USA weitgehend ungenutzt. Wie aus einem Bericht der New York Times hervorgeht, wissen die meisten Handy-Besitzer in den USA nämlich überhaupt nicht, dass es diesen Service gibt.
Die Gründe für die mangelnde Popularität sind zum einen in der fehlenden Kompatibilität zwischen den amerikanischen Telefongesellschaften zu suchen. Diese ist zwar seit kurzem hergestellt, aber die Telefongesellschaften machen ihre Kunden nicht in ausreichendem Maße darauf aufmerksam.
Zum anderen liegt die SMS-Trägheit in den USA in der unterschiedlichen Preisstruktur begründet. Bei den Handyverträgen sind die Grundgebühren in den USA meistens teurer als in Europa – dafür erhalten die Amerikaner mehr Frei-Minuten. Telefonieren ist daher oftmals billiger als SMS versenden.
Analysten zweifeln am Durchbruch des neuen Service – ihrer Meinung nach werden leistungsfähigere und günstigere Alternativen den SMS-Service in den USA überrollen: wie beispielsweise diverse Handsets, die in Kürze von Microsoft, Palm, Research in Motion auf den Markt geworfen werden sollen.
Hoffnung setzen die Analysten bei der Einführung und dem Durchbruch von SMS vor allem auf neue Anwendungsbereiche. In den USA ist es gang und gebe Fernsehzuschauer bei “Game Shows” über das Telefon abstimmen zu lassen. Auch mobile Geräte sollen zu diesem Zweck bald genutzt werden können – Ende des Jahres beginnt dazu der erste Versuch mit der Fox Network Show “American Idol.”
Ein weiterer Anreiz sollen finanzielle Transaktionen sein – ab nächstem Jahr soll Short Message Service auch dafür eingesetzt werden und vielleicht den ein oder anderen Amerikaner zur Nutzung ermuntern.
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