[Autorun] ShellExecute=Info.txt Auch deshalb gibt es Sticks nach dem U3-Standard, die eine CD emulieren und damit ein Autorun auch auf USB-Medien erlauben. Doch der Schein trügt: In Wahrheit kommt es nur auf die richtige Konfiguration an, um die Autorun-Funktion unter Windows XP scharf zu schalten.
Die Autorun-Funktion für Wechseldatenträger ist recht knifflig: Selbst Microsoft unterlief auf der besten Infoseite zu diesem Thema ( www.pcwelt.de/706 ) der eine oder andere Fehler. Die nachfolgende Anleitung haben wir auf einer Handvoll USB-Sticks gründlich getestet. Eine hundertprozentige Gewähr, dass das so überall und auf jedem Stick funktioniert, können wir jedoch nicht geben.
Autorun versus Autoplay: Zunächst ist Autorun von Autoplay zu unterscheiden. Autorun führt ein in der Autorun.INF angegebenes Programm aus, Autoplay hingegen durchsucht den Datenträger und bietet dann je nach Inhalt in einem Dialog mehrere Optionen an. Ob das – nicht ganz risikolose – Autorun überhaupt funktioniert, hängt nicht nur von den richtigen Befehlen in der Autorun.INF ab, sondern auch von einigen Systemeinstellungen (siehe unten).
Autorun.INF: Auf CD und DVD genügt ein ShellExecute-Eintrag, um ein Programm zu starten. „ShellExecute“ ist flexibler als „Open“, weil damit auch beliebige Benutzerdateien startbar sind. Dagegen erwartet „Open“ stets ausführbare Dateien. Befindet sich die gewünschte Datei in einem Unterordner, können Sie den Pfad ohne Backslash voranstellen:
[ Autorun ] ShellExecute=DatenInfo.VBS
Damit ein solcher Befehl auch auf USB-Stick ausgeführt wird, ist zusätzlich folgender Eintrag notwendig:
UseAutoplay=1

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Das widerspricht jeder Logik, weil man ja nicht Autoplay auslösen will, sondern eine Autorun-Aktion. Nebenbei bemerkt: Dass sich „UseAutoPlay“ auf USB-Sticks auswirkt, widerspricht auch der Aussage von Microsoft, dass dieser Eintrag nur für den Laufwerkstyp „DRIVE_CDROM“ berücksichtigt wird. Egal: Um aus einem normalen USB-Stick einen Selbststarter zu bauen, genügen diese drei Zeilen – fast: Der Stick sollte außerdem FAT- oder NTFS-formatiert sein (nicht FAT32). Falls die Datenträgerverwaltung nur FAT32 anbietet, können Sie den Format-Befehl mit Parameter /FS:[FAT|NTFS] verwenden. NTFS geht wiederum nur, wenn der Stick unter „Laufwerke, Richtlinien“ auf optimierte Leistung eingestellt ist.
Die Ordnerstruktur: Es gibt noch etwas zu beachten – die Ordnerstruktur. Sie muss auf einem Autostart-Stick so flach wie möglich bleiben. Lediglich mit ein bis zwei Ebenen unterhalb des Root-Ordners funktioniert Autorun zuverlässig.
Windows-Einstellungen: Auf einem Standard-Windows beschränken folgende Registry-Einträge die Autorun-Funktion auf bestimmte Laufwerke:
1. Unter „Hkey_Current_User Software Microsoft Windows CurrentVersion Policies Explorer“ gibt es zwei Einträge: Mit „NoDriveAutoRun“ lässt sich Autorun für bestimmte Laufwerksbuchstaben verbieten (selten aktiviert), mit „NoDriveTypeAutoRun“ für bestimmte Laufwerkstypen. Für den Dword-Eintrag „NoDriveTypeAutoRun“ gibt es den Standard-Wert 95, der Autorun auf Wechselmedien deaktiviert (siehe Tabelle, „Removable“). Diesen müssen Sie auf 91 (Standardeinstellung plus USB-Autorun) oder auch FB (nur USB-Autorun) ändern. Sofern der Eintrag „NoDriveTypeAutoRun“ nicht vorhanden ist, gilt der Standard. Sie müssen den Dword-Eintrag dann neu erstellen und einen der vorgeschlagenen Hex-Werte vergeben. Eventuell existiert ein gleichlautender Schlüssel unter „Hkey_Local_Machine“, der über den User-Eintrag dominiert und ebenfalls angepasst werden muss.
2. Unter „Hkey_Local_Machine System CurrentControlSet Services Cdrom“ lässt sich mit dem Dword-Eintrag „Autorun=0“ die Autorun-Funktion für CDs generell abstellen. Auf den beschriebenen USB-Hack hat das aber keinen Einfluss.