Der bislang meistverbreitete Virus “I Love You” hat weltweit für chaotische Zustände in den Unternehmen gesorgt. Lawinenartig überrollte der Virus am Donnerstag das Internet und legte innerhalb weniger Stunden Tausende Server in aller Welt lahm. Betroffen waren unter anderem Konzerne wie Mannesmann, Siemens und Microsoft. Auch im Medienbereich wütete der Schädling: Zumindest eine kleinere Tageszeitung erschien nur als Notausgabe.
Alleine in den USA hat der Virus Schätzungen zufolge einen Schaden von einer Milliarde Dollar verursacht. Darin sind Produktionsausfälle sowie Kosten für die Reinigung von Software und für neue Antivirusprogramme enthalten.
Der Erreger verschickt sich als Visual-Basic-Script selbständig an sämtliche Adressaten des Outlook-Adressbuchs. Sobald der Empfänger den Anhang der infizierten E-Mail öffnet, beginnt er mit seiner zerstörerischen Arbeit. Einige Dateiarten, darunter JPEG-Bilder, werden vom Wurm gelöscht und durch eigenen Programmcode mit der zusätzlichen Endung .vbs ersetzt. Der virtuelle “Liebesbrief” stammt offenbar von einem Schüler aus den Philippinen mit dem Pseudonym “Spinne”.
Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) berief nach Bekanntwerden der Epidemie eine Expertengruppe ein. Sie soll Gegenmaßnahmen entwickeln und bereitstellen. Beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) werde mit Hochdruck an der Analyse des Virus sowie an entsprechenden Schutzmaßnahmen gearbeitet. (PC-WELT, 05.05.2000, he)
Achtung: I love you in neuen Versionen (PC-WELT Online, 5.5.2000)