Trotz der vermeintlichen Allwissenheit des Internets, trotz Google und trotz Wikipedia – die Verkaufszahlen der neuesten Auflage der Brockhaus Enzyklopädie liegen im Soll. Das erklärte Klaus Holoch, Leiter der Presse-Abteilung der Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus AG , gegenüber der PC-WELT.
Für die kommende Frankfurter Buchmesse (vom 4. bis 8. Oktober) erwartet Holoch noch einmal einen Anstieg der Verkaufszahlen. Zur diesjährigen Buchmesse soll die 21. Auflage der Brockhaus Enzyklopädie (30 Bände, 24.500 Seiten, 300.000 Stichwörter, 40.000 Abbildungen, Preis: rund 2500 Euro) nämlich vollständig vorliegen.
Für 2006 wird die Enzyklopädie Holoch zufolge rund 20.000 Mal verkauft werden. Das entspräche der Verlagsplanung. Die 21. Auflage würde sich damit besser verkaufen die voran gegangene 20. Auflage (die zwischen 1996 und 1999 erschien). Mittelfristig will der Brockhaus-Verlag aber deutlich mehr von der deutschsprachigen Enzyklopädie absetzen, von 50.000 Serien ist im Internet die Rede. Ähnlich zufrieden wie Holoch hatte sich bereits Vorstandssprecher Alexander Bob geäußert. Bob räumte in einem Interview mit der FAZ allerdings ein, dass sich der Verlag vielleicht einen Tick mehr Verkäufe erhofft hatte. Diesen “Tick” könnte jetzt vielleicht die Buchmesse bringen.
Damit die 30 Bände nicht zum Ladenhüter werden, hat sich der Brockhausverlag einiges einfallen lassen und auf die Herausforderungen des Computer- und Internet-Zeitalters reagiert. Damit die Käufer der 21. Auflage der Brockhaus-Enzyklopädie beispielsweise immer auf dem aktuellen Wissenstand bleiben, bietet ihnen der Brockhaus-Verlag einen Zugang zu einer Online-Datenbank an. Mit zusätzlichen multimedialen Inhalten und Updates. Damit macht der Verlag einen entscheidenden Nachteil des Buchformats gegenüber dem Internet wett. Diese Informationen lassen sich auch mit einem PDA, Smartphone oder Pocket-PC abrufen.
Auf dem Bereich Multimedia hat Brockhaus seine gedruckte Enzyklopädie ebenfalls nachgerüstet und ihr eine Audiothek verpasst. Laut Verlag mit 4000 Hörbeispielen mit einer Gesamtspielzeit von rund 70 Stunden, die den 30 Bänden auf Datenträger beiliegen. Videos werden allerdings nicht mitgeliefert.
Wer die Enzyklopädie lieber digital nutzen möchte und vielleicht nicht genügend Platz im Bücherregal hat, kann zudem für knapp 1500 Euro zur Brockhaus Enzyklopädie Digital greifen ( die PC-WELT berichtete ).
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