Microsoft hatte angekündigt, dass es sich mit allen Mitteln zur Wehr setzen wird, um zu verhindern, dass der in der vergangenen Woche im Internet aufgetauchte Windows-Quellcode weiterverbreitet wird. Intensiv werden dabei auch die Tauschvorgänge bei P2P-Netzwerken beobachteten.
Mindestens einen Anwender hat Microsoft bereits laut einem Bericht des Windows-Kenners Steven Bink erwischt. Der betroffene Anwender hatte den Quellcode herunter geladen und dann automatisch über den “Shared Folder” anderen zum Download angeboten.
Microsoft konnte den Anwender über dessen IP ermitteln, schickte an dessen Provider eine Mail, die dieser an den Anwender weiterleitete.
In der Microsoft-Mail wird dem Anwender gedroht, dass er sich strafbar mache, wenn er nicht sofort die Verbreitung einstellt und die Daten von seinem Computer löscht. Außerdem wird der Anwender aufgefordert, sich bei Microsoft zu melden und Informationen darüber zu liefern, wie er an den Quellcode gelangt ist. “Wir hoffen auf Ihre Kooperation. Sollten Sie mich kontaktieren wollen, dann können Sie mich über die obige Adresse erreichen”, heißt es in der Mail abschließend.
Microsoft-Sprecher Tom Pilla bestätigte gegenüber der US-Newssite Eweek, dass solche Warn-Mails verschickt worden sind. Die Anzahl oder genauere Details wollte Pilla aber nicht nennen.
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