Der Markt für PC- oder Konsolenspiele wird von einer Handvoll Hersteller dominiert: Vivendi, Ubisoft, Activision und Electronic Arts . Letzterem scheint nun der Sinn nach mehr zu stehen, denn mittelfristig will der Unterhaltungsriese gegen Entertainment-Größen wie Disney antreten. Dies verriet der Europa-Chef von Electronic Arts, Gerhard Florin, der BBC in einem Interview.
Demnach soll der Umsatz des Konzerns von derzeit rund drei Milliarden US-Dollar bis zum Jahr 2009 verdoppelt werden. Allerdings werden laut Florin noch einige Jahre vergehen, bis sich Electronic Arts mit Disney, das einen Jahresumsatz von rund 30 Milliarden Dollar aufweist, direkt messen kann.
Dazu beitragen soll unter anderem, dass mehr Nutzer an das Thema Spiele als Freizeitbeschäftigung herangeführt werden sollen. Spiele sollen demnach künftig die Rolle einnehmen, die derzeit Spielfilme besetzen, “emotionaler” und damit auch lebensechter werden. Mit zu den Bausteinen dafür gehören die neue Konsolen-Generation (Playstation 3 und Xbox 2), die nach Aussagen von Florin Hauptcharaktere statt mit rund 5000 Polygonen mit bis zu 50.000 Polygone darstellen können sollen und die Inhalte damit immer realer und somit auch emotionaler werden lassen. “Mit dieser Feuerkraft würde ein ‘Findet Nemo’-Spiel so aussehen wie der Film, aber interaktiv sein”, so Florin gegenüber der BBC.
Bereits jetzt sei die Spiele-Industrie größer als das Musikbusiness, dem müssten auch die Hersteller Tribut zollen und mehr mit Stars und Künstlern zusammenarbeiten. Darüber hinaus plane der Konzern eine internationale Preisverleihung ähnlich dem Oscar oder dem Grammy, bei der Spiele, Musik und Filme kombiniert werden könnten. Das komplette Interview finden Sie hier bei den Kollegen der BBC Online .