Der Online-Händler Amazon hat elf Klagen gegen Spammer aus den USA und Kanada eingereicht. Der Vorwurf: Die Versender haben in ihren Werbe-Mails den Namen “Amazon” verwendet. Dies teilte der Konzern am Dienstag mit.
In den Streitfällen gehe es um Schadenersatzzahlungen in Millionenhöhe, erklärte Amazon in einer Mitteilung. Die Klagen seien zudem Teil einer breit angelegten Kampagne gegen gefälschte Mails. In den Spam-Mails wurden Angebote wie Immobilien, Penis-Vergrößerungs-Pillen oder Autoversicherungen angeboten.
Mit einem Spammer, “cyebye.com” aus Brooklyn, New York, konnte sich das Unternehmen bereits einigen. Der Mail-Versender war bereit, eine nicht näher bezifferte Schadenersatzsumme sowie eine Strafe in Höhe von 10.000 Dollar zu zahlen, erklärte Amazon.
Das Einfügen bekannter Markennamen wie “Amazon” in die Absenderadresse einer Mail nennt man “Spoofing”. Den Empfängern wird auf diese Weise vorgegaukelt, dass es sich um ein seriöses Angebote handele. Diese Praxis sei aber nicht nur Spam, sondern Betrug am Konsumenten, erklärte David Zapolsky, Rechtsanwalt bei Amazon.
Das Unternehmen wolle zudem mit ISPs zusammenarbeiten, um technische Wege zu finden, die das “Spoofing” von Mail-Adressen deutlich erschweren. Hierzu hat Amazon auch eine spezielle Mail-Adresse eingerichtet, stop-spoofing@amazon.com, über die Anwender derartige Fälle dem Konzern direkt mitteilen können.
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