In Deutschland drücken zur Zeit ca. 12,7 Millionen Menschen die Schulbank. Diese sollen nach einem Vorstoß von Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn in den Genuss eines eigenen Laptops kommen. “Für jeden muss es einen Anschluss geben – und keinen Ausschluss”, meinte die Ministerin am Mittwoch.
Die Kosten dieser Maßnahme belaufen sich auf ca. 80 Milliarden Mark, wobei darin neben den Anschaffungskosten auch die nötigen Support- sowie Servicekosten enthalten sein sollen, so der Sprecher des Bundesbildungsministeriums Arslan auf Anfrage von PC-WELT.
Doch schon regt sich auf Seiten des deutschen Lehrerverbandes Widerstand. Wie der Vorsitzende des Verbandes, Josef Kraus, heute mitteilte, läge in diesem Fall ein schwerer Fall von Fehlinvestition vor, da der Großteil der Kommunikation noch immer zwischen Lehrer und Schüler stattfindet.
Seiner Ansicht nach sollten lieber Vorschläge zur Sicherung der Personalversorgung an deutschen Schulen gemacht werden, als mehrere Milliarden Mark in Techniken zu investieren, die den Schülern auch nicht mehr vermitteln können, als ein normales Buch.
Wie das Bundesministerium gegenüber der PC-WELT einräumte, ist die Frage der Finanzierung dieser gewaltigen Summe weitgehend offen. Anzunehmen sei nach Angaben des Sprechers Arslan jedoch, dass ein ähnlicher Effekt wie schon bei der Aktion “Schulen ans Netz” eintritt. Auch hier fanden sich nach kurzer Zeit Unternehmen, die die notwendigen Investitionen zum Großteil auf sich nahmen. (PC-WELT, 10.08.2000, mp)
Vorstoß: Schulen ans Netz . (PC-WELT Online, 17.04.2000)
Für Schulen: Internet ohne Grundgebühr (PC-WELT Online, 27.05.2000)