Die Musik- und Software-Industrie kämpft gegen sie, Tauschbörsen erfreuen sich durch sie regen Zuspruchs und sie werden für Umsatz- und Gewinneinbrüche verschiedener Hersteller verantwortlich gemacht – die Rede ist von Raubkopien.
Dank breitbandigen Internet-Zugängen ist es heutzutage ein leichtes, kopierte Musikalben, PC-Spiele, Anwendungen oder gar komplette Filme auf den PC herunter zu laden. Studien zufolge werden mittlerweile beispielsweise bis zu 600.000 kopierte Filme pro Tag getauscht.
Die Musikindustrie setzt zunehmend auf die juristische Karte und verklagt eine Peer-to-Peer-Börse nach der anderen, um diese erstens vom Netz zu nehmen und zweitens ihre rückläufigen CD-Verkäufe wieder in den Griff zu bekommen.
Gerade im Software- und hier vor allem im Spiele-Bereich haben Raubkopien eine fast Jahrzehnte alte “Tradition”. Sie waren mit ein Grund, weshalb so beliebte Computer wie der Amiga schlicht nicht mehr mit Software versorgt wurden, da die Spiele fast nur noch kopiert und nicht mehr gekauft wurden.
Mittlerweile schützen nahezu alle Hersteller ihre Programme mit mehr oder weniger ausgefeilten Kopierschutz-Technologien, das Ganze gleicht aber der “Hase und Igel”-Fabel. So vergehen lediglich wenige Tage, bis ein Crack oder Tool geschrieben und in Umlauf gebracht wird, das den jeweiligen Kopierschutz aushebelt.
Die geplante Novellierung des Urheberrechts könnte letztlich dafür sorgen, dass derzeit erlaubte private Kopien (wie zum Beispiel von eigenen Musik-CDs) künftig illegal werden. Auch Programme, die Kopierschutzmechanismen aushebeln, wären künftig strafbar und dürften nicht mehr angeboten oder genutzt werden.
Dass dieses Thema auch bei unseren Leserinnen und Lesern für Furore sorgt, spiegelt sich nicht zuletzt in den hitzigen Diskussionen über Raubkopien wider. In dieser Woche möchten wir von Ihnen erfahren, ob Sie Raubkopien nutzen, und wenn ja, welche.