Die Hardware-Analyse-Spezialisten von Isuppli haben ein Whitepaper (Anmeldung für Download erforderlich) veröffentlicht, in dem sie Microsofts Angaben zu den Mindestanforderungen eines PCs für Windows Vista unter die Lupe nehmen.
Laut Microsoft gehören zu den mindestens zu erfüllenden Anforderungen ein 800 MHz flotter 32- oder 64-Bit-Prozessor, 512 MB Speicher und eine 35-GB-Festplatte. Vor fünf Jahren, so Isuppli, sei ein solcher Rechner in Unternehmen hervorragend ausgestattet gewesen. Heutzutage, so Isuppli weiter, sei aber ein solcher Rechner für Windows Vista eher nicht geeignet und man fügt noch scherzhaft hinzu, dass es ziemlich schwer fallen dürfte, eine 35-GB-Festplatte zu erwerben.
Laut Isuppli sei ein Rechner für den Einsatz von Windows Vista zu empfehlen, der mindestens mit 3 GHz (Singe-Core) oder 2 GHz (Dual-Core) getaktet ist. Das gäbe auch genügend Spielraum für künftige Upgrades und neue, modernere Applikationen. Bei Notebooks sollte der Prozessor mit um die 1,5 GHz getaktet sein. Solche Prozessoren empfiehlt Isuppli auch für den Einsatz von Windows XP, wobei aber Dual-Core- oder gar Quad-Core-CPUs für Windows Vista besser geeignet seien, weil sie unter Windows Vista besser ausgenutzt werden.
Was den Windows-Vista-Rechner vom XP-Rechner allerdings unterscheide und verteuere sei der benötigte Speicher. Statt zwischen 512 MB und 1 GB für XP seien für Windows Vista eher zwischen 1 GB oder besser 2 GB geeignet. Damit verdoppeln sich die Speicher-Kosten für den für Vista benötigten Rechner.
Die Grafikkarte spielt dagegen nach Ansicht von Isuppli beim Einsatz in Unternehmen keine Rolle, wenn es um die neue Vista-Oberfläche Aero geht. Aero könne einfach abgeschaltet werden und es sei ohnehin unklar, ob die 3D-Oberfläche die Produktivität steigere oder sie senke, weil der Anwender schließlich erst lernen müsse, damit umzugehen. Insofern ist Isuppli der Meinung, dass bei Unternehmens-PCs weiterhin für Vista eine Grafikkarte oder Chipsatzlösung mit integriertem Grafikchip genutzt werden kann, so dass sich die Kosten für den Vista-PC im Vergleich zum XP-PC nicht erhöhen.
Isuppli kommt zum Fazit, dass nicht die Frage besteht, ob man auf Vista upgraden soll, sondern wann man es tun soll. In Unternehmen sei es eher untypisch, aufwändig und kostenintensiv, bei komplett allen aktiven Rechner ein Betriebssystem auszutauschen. Bei Endanwendern hängt es davon ab, wie geübt sie im Umgang mit dem Rechner sind und ob sie in der Lage sind, gegebenenfalls neuen Speicher einbauen oder die Grafikkarte austauschen zu können.
Innerhalb der ersten fünf bis sechs Monate nach Veröffentlichung von Windows Vista erwartet Isuppli das erste Service Pack. Windows Vista wird sich laut Einschätzung der Analysten schnell zum Standard-Windows-Betriebssystem entwickeln und es die nächsten Jahre bleiben. Für Unternehmen sei nach der Veröffentlichung des ersten Service Packs ein guter und mit weniger Risiken verbundener Zeitpunkt, um auf Vista zu wechseln. Wenn sie denn gewillt sind, die eventuell anfallenden Kosten für das Aufrüsten der Rechner zu tragen oder ohnehin die Anschaffung neuer Rechner planen. Das gilt auch für Endanwender, wobei diese allerdings in der Regel keine Aufrüstung des Rechners benötigen, wenn sie ihren Rechner in den vergangenen 18 Monaten erworben hatten. Die meisten von den Herstellern derzeit angebotenen XP-Rechner seien problemlos auch für Vista verwendbar.