Metin Sitti, Professor an der Carnegie-Mellon-Universität in Pittsburgh, und ein Team von Forschern des Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben einen Mini-Roboter kreiert, der übers Wasser laufen kann. Der winzige Bursche sieht nicht nur so aus wie ein Wasserläufer-Insekt, er bewegt sich auch so. Dazu haben MIT-Mathematiker die Bewegungen des Tieres untersucht. Sie legten Farbpartikel ins Wasser und filmten Wasserläufer mit einer Hochgeschwindigkeitskamera.
Der Wasserläufer-Roboter besteht aus einem 13 Millimeter großen Kohlefaserkörper und acht Stahldrahtbeinen von jeweils fünf Zentimetern Länge, die mit einem wasserabstoßenden Kunststoff beschichtet sind. Er hat kein Gehirn, keine Sensoren und keine Batterie. Seine “Muskeln” sind drei so genannte piezoelektrische Aktuatoren, das heißt Metallstücke, die sich beim Durchfluss von Strom verbiegen. Der Roboter kann auf dem Wasser stehen und rückwärts und vorwärts fliegen, indem er mit zwei Beinen treibt, die als Ruder fungieren.
“Die Entwicklung des Roboters war die letzte Herausforderung der Mikrorobotik”, kommentierte Metin Sitti, der Leiter des Laboratoriums der Nanorobotik an der Carnegie-Mellon-Universität, seine Erfindung. Sein Prototyp koste gerade einmal zehn US-Dollar.
Er könne einen noch komplexeren Roboter innerhalb von sechs Monaten entwickeln. Dieser könne dann zum Beispiel mit einem Chemikaliensensor ausgestattet chemische Verschmutzungen in Gewässern überwachen. Mit einer integrierten Kamera könne er als Spionagewerkzeug fungieren und mit einem Netz ausgerüstet Verunreinigungen von der Wasseroberfläche abschöpfen.