
©2014
Das belgische Unternehmen “ServersCheck” hat Google verklagt. Der Vorwurf lautet, dass Googles Toolbar über die “Suggest”-Funktion Anwender zu Raubkopien der Produkte von Serverscheck leitet. Die “Suggest”-Funktion macht während des Tippens der ersten Buchstaben eines Suchbegriffes Vorschläge für Suchabfragen. Im Falle der Eingabe von “Serverscheck” schlägt Google als Suchabfrage unter anderem “serverscheck crack”, “serverscheck serial” und “serverscheck keygen” vor.
Serverscheck hatte sich bei Google vor einigen Wochen beschwert und als Antwort erhalten, dass man zwar illegale Inhalte entfernen könnte aber die “Suggest”-Funktion nicht ändern könnte. Das will Serverscheck nicht einleuchten und das Unternehmen hat deshalb vor einem belgischen Gericht eine Klage eingereicht. “Wir haben kein Problem mit der Tatsache, dass man mit Google illegale Kopien unserer Software finden kann. Es gibt Leute die letztendlich niemals unser Produkt kaufen werden. Aber es ist was anderes, wenn Leute nach dem Namen unseres Unternehmens suchen und dann von Google die Empfehlung erhalten, einen Crack zu beziehen”, so der Serverscheck-Chef Van Laere.
In einer ersten Reaktion auf die Klage teilte Google laut einer belgischen Zeitung mit, dass man nicht die von Google Suggest vorgeschlagenen Suchbegriffe beeinflussen könne. Nicht zuletzt deshalb, um sich nicht dem Vorwurf der Zensur gefallen lassen zu müssen. Serverscheck will dieses Argument allerdings nicht gelten lassen, denn bei Eingabe von Begriffen wie “sex” oder “porno” macht Google Suggest keinerlei Suchbegriff-Vorschläge. Es findet also bereits ohnehin eine Zensur seitens Google statt.
Die “Suggest”-Funktion ist in den aktuellen Google-Toolbar-Version enthalten. Die Funktion selbst kann aber bereits seit 2004 als Beta auf dieser Seite auch ohne Toolbar ausprobiert werden. Auffällig ist, dass bei Eingabe von Software-Namen häufig Vorschläge zu Seiten kommen, die Cracks für die betreffende Software bieten.