
©2014
Es gibt Spiele, die man jedem Kind ohne Sorge in die Hand drücken kann und dann gibt es solche, die am besten in einem Safe vor dem Zugriff Minderjähriger aufgehoben sind – Dead Space ist ein solcher Titel. Die USK hat dem Titel das Logo “Keine Jugendfreigabe” , womit es nur für ab 18 Jahre alte Zocker erhältlich ist. Und das ist auch gut so! Aber selbst dann: Sollten Sie zu den eher zart besaiteten Zockern gehören, oder schreckhaft sein, können Sie schon jetzt aufhören zu lesen, denn dieser Titel ist mit absoluter Sicherheit nichts für Sie. Sie sind noch da? Dann können wir ja jetzt loslegen.
Die Story von Dead Space ist zugegebener Maßen ausgelutscht: Sie eilen mit einem Rettungsteam dem interstellaren Bergbau-Schiff USG Ishimura zu Hilfe, zu dem kein Kontakt mehr aufgenommen werden kann. Wird zunächst nur ein Hardware-Defekt vermutet, müssen Sie schon kurz darauf feststellen, dass in diesem Schiff irgendwas mächtig schief gelaufen sein muss. Denn beim Anflug auf den stummen Raumer gerät Ihr Schiff außer Kontrolle und stürzt in den erstbesten Hangar. Dort angekommen ziehen Sie mit Ihren Kollegen los um nach der Besatzung zu forschen, die sich allerdings nicht blicken lässt. Beim Versuch eine verschlossene Tür zu öffnen wird Ihr Trupp dann von unheimlichen Wesen attackiert, in dessen Folge Sie vom Rest der Truppe getrennt werden. Ihre Aufgabe ist es nun, das Schiff wieder flott zu bekommen und das Geheimnis des havarierten Raumschiffs und seiner Besatzung zu lüften.
Ihre Ausrüstung besteht zu Beginn lediglich aus einem Plasma-Schneider, mit dem Sie sich gegen Angreifer wehren können. “Schneider” ist wörtlich zu verstehen, denn Sie können und müssen Ihre Gegner mit Hilfe dieser Waffe Stück für Stück auseinandernehmen, um eine Chance zum Überleben zu haben. Denn ohne Beine sind die Gegner langsamer und Sie haben mehr Zeit, sich ihrer zu entledigen. Dies hört sich brutal an und ist es auch. Zwar wurde auf die blutigsten Effekte verzichtet, in Kinderhände gehört der Titel aber definitiv nicht! Zu den weiteren Fähigkeiten gehört “Stase”, mit deren Hilfe Gegner oder Maschinen verlangsamt werden können sowie Telekinese, über die Sie Gegenstände werfen.
Was Dead Space von anderen Horror-Shootern positiv hervorhebt, ist das dichte Spielerlebnis gepaart mit erstklassiger Sound-Untermalung. Das beginnt schon damit, dass Sie sich eben nicht wie in einem normalen Shooter blitzschnell umdrehen können, sondern nur relativ langsam, was wiederum realistischer ist. Der Sound wiederum sorgt dafür, dass Ihnen die Gänsehaut über den Rücken kriechen wird. Dauernd hören Sie irgendwelche seltsamen Geräusche, Schreie oder ein Klappern hinter sich. Wenn dann auch noch das Licht ausgeht, brauchen Sie starke Nerven.
Während Sie sich zu Beginn in der Regel nur mit einzelnen Angreifern auseinandersetzen müssen, wächst die Gegnerschar im Verlauf von Dead Space immer weiter an, so dass Sie verstärkt taktisch vorgehen müssen und Fähigkeiten wie Stase oder Telekinese wesentlich häufiger einsetzen, als noch zu Beginn. Negativ im Spielverlauf zu nennen ist das offenbar immer beliebter werdende Backtracking. Sie besuchen also immer wieder bereits bekannte Orte, in denen später beispielsweise Durchgänge offen stehen, die zu Beginn noch verschlossen waren.
Neben den Action-Elementen kommen auch Rätsel nicht zu kurz und ab und an mühen Sie sich durch luftleeren Raum. Ihr Waffenarsenal wächst mit der Zeit und Sie können diese nach und nach auch aufrüsten, der Plasma-Schneider wird Ihnen aber bis zum Schluss treue Dienste erweisen und sollte beim Aufrüsten nicht vernachlässigt werden. Weitere Upgrades gibt es beispielsweise für den Luftvorrat, der in luftleeren Bereichen ansonsten schnell zur Neige gehen kann. Die Speicherpunkte sind fair gesetzt und sollten nach Möglichkeit immer genutzt werden. Mit Munition sollten Sie sparsam umgehen, hier finden Sie in den Level eher weniger Nachschub. Gefundene Gegenstände lassen sich im Shop versilbern und bei Rüstungs-Upgrades sollten Sie immer sofort zuschlagen.
Fazit Bereits nach den ersten 10 Minuten des Spiels dürfte Ihr Puls nicht mehr in normalen Regionen unterwegs sein. Dead Space erweist sich als unheimlich dichter Horror-Trip, der einem mehr als einmal den Angstschweiß aus den Poren treibt und sich des öfteren zu Tode erschrecken wird. Der Titel ist teils extrem brutal und es ist kaum nachvollziehbar, wie Dead Space es in dieser Form durch die USK geschafft hat. Wer bei diesem Spiel nicht zuckt, oder erschreckt, sollte sicherheitshalber seinen Nervenarzt aufsuchen. Für alle Gamer, die dem Horror-Genre auch nur ein bisschen zugeneigt sind, ist Dead Space ein Pflichtkauf. Sensible Gemüter sollten hingegen einen großen Bogen um den Titel machen.
Spielspaß: 90 Prozent Hinweis: Dead Space ist auch für den PC und die Xbox 360 erhältlich.

©2014

©2014

©2014

©2014

©2014

©2014

©2014

©2014

©2014

©2014