Ein zweimaliger Druck auf die Taste zeigt Ihnen Pfadvorschläge und vervollständigt automatisch Datei -und Verzeichnisnamen. Es wäre praktisch, wenn es diesen Tab-Trick auch für andere Bereiche gäbe. Eine gute Nachricht für Ubuntu-User und Debian-Anwender: Neben der eingebauten Tab-Vervollständigung für Datei- und Verzeichnisnamen gibt es noch Erweiterungen für eine Vielzahl von Befehlen. Die schlechte Nachricht: Es ist nicht wirklich ein netter Nebenbei-Trick für Einsteiger, und die vorgegebenen Möglichkeiten sind so umfangreich wie unübersichtlich. Doch zuerst zu den einfacheren, vorgefertigten Tab-Tricks. Das Debian- und Ubuntu-Paket der Bash-Shell bringt eine ansehnliche Liste praktischer Befehlserweiterungen schon mit. Davon ist allerdings erst mal nichts geladen. Das lässt sich aber schnell ändern, indem Sie in einem Terminal-Fenster den Befehl
eingeben. Beachten Sie das Leerzeichen zwischen dem Punkt und dem Slash. Falls Sie diesen Befehl noch nicht kennen: Bei dem Punkt handelt es sich tatsächlich um ein richtiges Bash-Kommando. Es ist synonym mit dem Befehl „source“ und lädt eine angegebene Datei in die momentane Umgebung des Bash-Befehlsinterpreters. Nach dem Laden der Datei können Sie die Autovervollständigungen für die meisten auf Debian- Systemen gebräuchlichen Befehle nutzen. Ein Druck auf kann Dateien eines bestimmten Typs ergänzen, aber auch Befehle und sogar Parameter, die dynamisch aus anderen Dateien gelesen werden. Dazu vier Beispiele:
1. „apt-get in“ ergänzt den Befehl um den Schalter „install“, was auch mit den anderen Schaltern von apt-get funktioniert. Hinter dem Befehl kann auch den Namen der installierbaren Pakete ergänzen. 2. „wget —“ listet alle 101 möglichen Parameter dieses Befehls auf.
3. „umount “ profitiert ebenfalls von der Autovervollständigung und listet automatisch alle Mount-Punkte aus der Datei /etc/fstab auf.
4. „killall “ ist eine praktische Methode, um einen Prozess zu beenden, wobei die Autovervollständigung den Prozessnamen ergänzt oder alle laufenden Prozesse auflistet. Es gibt noch zahlreiche weitere Anwendungsbeispiele, nur keine ausführliche Dokumentation dazu. Was einer ausführlichen Liste der vorhandenen Autovervollständigungsfunktionen am
nächsten kommt, ist die Ausgabe dieses Befehls
Sie erhalten eine Liste aller definierten Vervollständigungsroutinen und die Befehle, für die sie jeweils gelten. Der Befehl ist stets ganz am Ende der Zeile zu finden. Es empfiehlt sich, den Nutzen einfach durch Ausprobieren zu ergründen. Damit die erweiterte Autovervollständigung immer funktioniert und nicht bei jedem Systemstart von Hand geladen werden muss, öffnen Sie die Konfigurationsdatei ~/.bashrc in Ihrem Home-Verzeichnis und entfernen die #-Kommentarzeichen vor diesen Zeilen am Ende der Datei:
Diese Änderungen sind dann bei jedem neu geöffneten Terminal-Fenster aktiv.