Computer von Apple sind schick, ihr Design ist ansprechend. Das sieht wohl auch die Mehrheit der PC-Besitzer ein. Allerdings sind PCs vom Discounter in der Regel deutlich billiger als ein durchgestylter Mac. Ansonsten gibt es nach Ansicht von Experten aber nicht viel, was gegen die Entscheidung für einen Mac spricht. Im Gegenteil: “PC-Nutzer sind wegen der vielen Viren, die Windows bedrohen, zunehmend frustriert”, sagt Christian Möller von unserer Schwesterpublikation Macwelt .
Viren, Trojaner und andere Schädlinge aus dem Internet gibt es für den Mac nicht, so Stephan Ehrmann von der Computerzeitschrift “c’t”. Eine Sache weniger also, über die sich Mac-Nutzer Gedanken machen müssen. Zudem könnten auch Apples äußerst erfolgreicher portabler Musikspieler iPod und die dazugehörige Musiksoftware Itunes, die es auch für Windows gibt, auf viele PC-Nutzer nachhaltigen Eindruck gemacht haben.
Der zweite wichtige Pluspunkt für Apple ist, dass Hardware und Betriebssystem aus einer Hand stammen. Während Microsoft sein Betriebssystem auf einer schier unbenennbaren Zahl von Hardware-Kombinationen zum Laufen bringen muss, hat es Apple mit einer vergleichsweise überschaubaren Menge von Möglichkeiten zu tun. “Das sorgt für ein sehr stabiles System”, erklärt Möller. Allerdings muss fairerweise gesagt werden, dass Windows XP deutlich stabiler läuft als seine Vorgänger.
Eher gegen Apple spricht die vergleichsweise geringe Auswahl von Software. Standardprogramme sind zwar für den Mac erhältlich, darunter das vielen Windows-Nutzern bekannte Office-Paket sowie der Internet Explorer von Microsoft. Spezielle Anwendungen, etwa für die Buchhaltung, sind laut Möller dagegen eher Mangelware. Das gilt auch für Spiele. Aus diesen eine Mac-fähige Version zu machen, kostet die Publisher bei der im Vergleich zu Windows kleinen Gemeinde der Mac-Nutzer zu viel Geld. Deshalb werden oft nur Titel für den Mac angeboten, die sich für Windows bereits sehr gut verkauft haben.
Wer seinen Rechner für den Videoschnitt nutzt oder für die Bearbeitung von Fotos, zum Filme gucken oder zum Musik machen, der ist mit einem Apple-Rechner gut bedient. Apple bietet hier das Programmpaket “iLife” an, das Software für solche multimedialen Anwendungen enthält. Möller hebt hervor, dass die Abstimmung zwischen den Programmen hervorragend ist. Das gilt laut Ehrmann generell für Apple-Software: “Wer ein Mac-Programm bedienen kann, kann alle bedienen.”
Im Hinblick auf bereits unter Windows angesammelte Dateien stellt ein Umstieg auf Mac OS in der Regel kein Problem dar. Übliche Dateiformate wie Jpeg, MP3 und Office-Dateien sind kompatibel und laufen gleichermaßen unter Windows und Mac OS.
Windows-Besitzer mit einer großen und viel genutzten Software-Sammlung werden jedoch wenig Freude daran haben, ihren PC gegen einen Mac einzutauschen. Das Gros der Programme könne man dann wegschmeißen, so Peter Knaak von der Stiftung Warentest in Berlin. Zwar lassen sich viele PC-Standardprogramme mittlerweile mit Hilfe so genannter Emulationsprogramme auch auf dem Mac zum Laufen bringen – zum Teil aber nur mit erheblichen Einbußen beim Tempo.
Mit der bereits am PC genutzten Peripherie sieht es etwas besser aus. Drucker und Scanner, Mäuse, Tastaturen und Bildschirme lassen sich über USB- oder Firewire-Schnittstellen auch am Mac verwenden. Vor allem für Scanner fehlt manchmal jedoch der nötige Treiber.
Zwar gilt die Benutzeroberfläche von Mac OS vielen Experten als eine Spur intuitiver zu bedienen und durchdachter als die anderer Betriebssysteme. “So unterschiedlich sind Oberflächen aber auch wieder nicht”, sagt Möller. Falls sich ein (ehemaliger) Windows-Nutzer unter der aktuellen Mac-OS-X-Version “Tiger” nicht zurecht finden sollte, rät Möller zur Nutzung der Suchfunktion Spotlight. Gibt man hier einen Begriff aus der Windows-Welt ein, zeige das Programm das Apple-Gegenstück dazu an.
Bei der Preisfrage scheiden sich die Geister: Apple-Rechner seien im Vergleich zum PC zu teuer, sagt etwa Warentester Knaak. Gemessen an der Qualität von Hard- und Software, seien die Preise angemessen, sagen andere. Apple selbst ist mit dem Mac mini ins untere Preissegment eingedrungen: Der kleine Desktoprechner ist ab rund 500 Euro zu haben – ohne jegliche Peripherie. Ein “iMac” kostet dagegen mindestens rund 1250 Euro, ein “PowerMac” fast 2000 Euro. Ob der Kauf eines gebrauchten Macs eine Alternative darstellt, ist fraglich: Die Geräte sind äußerst wertstabil.
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