Dennoch schafft es das deutsche Konsumklima, sich zu stabilisieren, wie die Gesellschaft für Konsumforschung ( GfK ) prognostiziert. Im Gegensatz dazu drückt der wirtschaftliche Abschwung in den USA bereits jetzt auf die Umsätze der Händler, berichtet das Wall Street Journal. Diese befürchten ein düsteres Weihnachtsgeschäft und reagieren schon im Vorhinein mit Maßnahmen in Wachstumsstrategien und Geschäftsmodellen. In den kommenden beiden Monaten rechnen die US-Einzelhändler mit einem Rückgang der Verkäufe um 2,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Verbraucher profitieren von mehr Aktionen und Sonderangeboten.
Der Finanzkrise zum Trotz entwickelt sich die Verbraucherlaune in Deutschland positiv. Im November wird der Konsumklima-Index der GfK zufolge zwar auf einem weiterhin niedrigen Niveau bleiben, jedoch um 0,1 auf 1,9 Punkte klettern. Der Anstieg sei hauptsächlich der derzeit nachlassenden Inflation zu verdanken, weshalb die Einkommenserwartung steigt. Verbraucher beurteilen ihre Kaufkraftsituation dadurch positiv. Konjunkturerwartung und Anschaffungsneigung leiden hingegen unter den weltweit einbrechenden Börsen, wodurch sich Rezessionsängste verstärkt hätten. Angesichts der Wirtschaftsflaute äußert sich das stabile Konsumverhalten der deutschen Verbraucher umso überraschender. Einzelhändler wie Aldi oder Lidl könnten dadurch auch in Zeiten der Finanzkrise auf wachsende Umsätze hoffen, während etwa Autohersteller vor massiven Problemen stehen und ihre Produktion bereits vorübergehend eingestellt haben.
US-Einzelhändler erwarten das schwierigste Weihnachtsgeschäft seit mehr als 15 Jahren. Pessimismus habe sich über alle Branchen hinweg ausgebreitet, wie eine Erhebung des Wirtschaftsprüfungsunternehmens BDO Seidman aufzeigt. Allerdings erweise sich der Discount auch in den USA als relativ krisenfest. 41 Prozent der US-Einzelhändler gehen dennoch von sinkenden Verkäufen im Weihnachtsgeschäft aus und ergreifen erste Maßnahmen. Marktführer Wal-Mart etwa plant, den Ausbau neuer Filialen und das eigene Standortwachstum zu drosseln, um Geld für die Neuorganisation bestehender Filialen zu sparen. Größte Gewinner der durchhängenden Wirtschaft könnten aber die Verbraucher werden. So kündigten 88 Prozent der Händler an, in den kommenden beiden Monaten mit mehr Sonderangeboten und Aktionspreisen auf den erwartet niedrigen Absatz zu reagieren. (pte/jp)