Eines der Programme, die Sie auf jeden Fall auf Ihrer Festplatte haben sollten, ist der VLC Media Player. Denn er hilft Ihnen aus der Patsche, wenn Ihr bevorzugter Player streikt – er spielt nahezu jedes Video ab. Außerdem ist das Tool sehr robust und verbraucht kaum Systemressourcen. Wir liefern Tipps und Tricks zum Gratis-Player .
Die Vorteile von VLC: Der VLC Media Player war schon vor ein paar Jahren bei Nutzern von Tauschbörsen sehr beliebt, denn das Tool spielt auch Videos ab, die unvollständig sind. Der Vorteil: Die Nutzer starteten den Download und konnten schon kurz danach kontrollieren, ob in der Datei wirklich der gewünschte Film steckt und ob die Qualität stimmt. Mit anderen Playern hätten sie warten müssen, bis der komplette Film auf der Festplatte angekommen ist – was teilweise Stunden gedauert hat.
Die Fähigkeit, unvollständige Filme abzuspielen, ist nur einer von vielen Vorzügen von VLC. Er spielt auch Videos in fast allen Formaten ab, denn es bringt die für die Wiedergabe nötigen Codecs selbst mit. Andere Tools sind darauf angewiesen, dass passende Codecs unter Windows installiert sind. VLC spielt beispielsweise Filme in den Formaten Divx, MPEG 1, 2 und 4, WMV bis Version 9 und Xvid ab und unterstützt viele weitere Formate .
Beim Abspielen selbst verbraucht das Tool kaum Systemressourcen und liefert dennoch ein Bild in guter Qualität. Nach einer kurzen Orientierung ist auch die Bedienung einfach. VLC spielt Videos nicht nur ab, der Player kann diese auch streamen und dabei weiterverarbeiten. Daraus ergeben sich weitere Vorteile: Filme lassen sich in andere Formate konvertieren, wenn diese aus der Originaldatei in eine neue Datei gestreamt werden. Von Film-DVDs legen Sie auf diese Weise ebenfalls Kopien an.
Etwas ungewöhnlich ist das Menü fürs Öffnen von Dateien. Es enthält insgesamt sechs Befehle zum Aufrufen eines Videos. Was auf den ersten Blick abschreckend wirkt, bietet aber viel Komfort. So können Sie etwa über den Befehl “Datei, Verzeichnis öffnen” alle Videos eines Ordners auf einen Schlag in die Wiedergabeliste aufnehmen. Sortieren lässt sich die Liste anschließend über “Ansicht, Wiedergabeliste”. Das Öffnen einer Filmdatei über die gewohnte Dateiauswahl geht natürlich auch. Das funktioniert über “Datei, Einfaches Datei Öffnen”. Film-DVDs starten Sie über “Datei, Medium öffnen”. Dort geben Sie unter “Devicename” den Buchstaben Ihres DVD-Laufwerks an. Wenn Sie “Volumetyp, DVD” wählen, startet der Film umgehend. Bei “Volumetyp, DVD (Menü)” kommt zuerst das DVD-Menü. Achtung: VLC kann auch mit kopiergeschützten DVDs umgehen. Der Einsatz ist daher in Deutschland wahrscheinlich illegal.
Wollen Sie einen Film kopieren, geht das über die Streaming-Funktion von VLC. Statt etwa den Film von einer Film-DVD auf den Monitor oder ins Netzwerk streamen zu lassen, leiten Sie die Ausgabe in eine Datei um. Öffnen Sie dafür den Film, wie oben beschrieben. Zusätzlich aktivieren Sie im “Öffnen”-Dialog die Option “Stream/Sichern”. Klicken Sie daneben auf “Einstellungen”. Aktivieren Sie dort die Checkbox vor “Datei”, und geben Sie hinter “Dateiname” Pfad und Namen für die Ausgabedatei an, beispielsweise “C:VideosVideo1.mpg”.
Ist der Ausgangsfilm eine Film-DVD, dann öffnen Sie diesen ohne Menü, da es sonst zu Problemen beim Kopieren kommen kann. Als “Verkapslungsmethode” wählen Sie “MPEG PS”. Klicken Sie zweimal auf “OK”, um die Dialoge zu schließen. VLC beginnt jetzt, das Video in die Datei zu schreiben. Da keine Ausgabe auf den Bildschirm erfolgt, läuft der Vorgang so schnell ab, wie das DVD-Laufwerk die Daten liefern kann.
Die meisten DVD-Filme benötigen allerdings mehr als 4 GB Platz. Da FAT32 nur Dateien mit einer Größe bis zu 4 GB speichern kann, müssen Sie die Datei auf einer Partition im NTFS-Format ablegen. Falls Sie keine NTFS-Partition haben, umgehen Sie das Größenproblem, in dem Sie jede VOB-Datei der Film-DVD einzeln öffnen und einzeln speichern. Vergeben Sie für jede neue Datei auch einen neuen Namen, denn VLC überschreibt sonst bereits vorhandene gleichnamige Dateien ohne Rückfrage. Auf Ihrer Festplatte liegen danach mehrere MPG-Dateien. Sie können sie mit einem Video-Tool Ihrer Wahl weiterverarbeiten und aus ihnen wieder eine DVD erstellen.
Wollen Sie Ihre Filme auf einem portablen Player wiedergeben, zum Beispiel dem iPod, dann müssen Sie das Video in der Regel auf die kleinere Auflösung herunterrechnen lassen. Zwar bringen die portablen Player dafür Tools mit, doch sind sie meist recht langsam. Schneller geht’s mit dem VLC Media Player. Der Konvertiervorgang mit VLC funktioniert grundsätzlich wie das Kopieren eines Films: also Video öffnen und “Stream/Sichern” aktivieren. Zusätzlich wählen Sie noch einen Ausgabe-Codec, der zum iPod passt. Unter “Verkapselungsmethode” geben Sie “MP4” und unter “Umkodierungsoptionen” setzen Sie für “Video-” und “Audiocodec” “mp4v” beziehungsweise “mp4a”.

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Darüber hinaus müssen Sie fürs Verkleinern noch Optionen im Menü “Einstellungen, Einstellungen” ändern: Unter “Streamausgabe, Sout-Stream, Transkodieren” lässt sich eine neue Videobreite und -höhe eingeben, wenn die Checkbox “Erweiterte Optionen” unten rechts aktiviert ist. Für den iPod wählen Sie das verbreitete Format 320 x 240 Pixel, möglich ist aber auch 480 x 480.
Videos streamen Die Streaming-Funktion lässt sich auch dafür einsetzen, um einen Film ins lokale Netzwerk zu senden. Das ist zum Beispiel nützlich, wenn Sie auf dem Rechner im Arbeitszimmer Ihre Videos lagern und der PC im Wohnzimmer diese empfangen soll. Das geht übrigens auch mit Audiodateien. Auf dem Sende- und auf dem Empfangs-PC muss der VLC Media Player installiert sein. Beachten Sie, dass genügend Bandbreite im Netzwerk bereitstehen muss, damit der Stream nicht ins Stocken gerät. Ein 100-MBit-Ethernet sollte es für die DVD-Übermittlung schon sein.
So staren Sie die Sendestation: Aktivieren Sie im “Öffnen”-Dialog wieder die Checkbox vor “Stream/Sichern”, und klicken Sie auf die nebenstehende Schaltfläche “Einstellungen”. Im folgenden Dialog konfigurieren Sie, wie VLC den Stream bereitstellen soll. Damit mehrere Clients den Stream ansehen können, bietet sich als Protokoll HTTP an. Klicken Sie die gleichnamige Auswahlbox an, und tragen Sie im Feld “Adresse” die IP-Nummer des Sende-Rechners ein. Die erfahren Sie über “Start, Ausführen, Cmd” und die Eingabe von “ipconfig”.
Hinter der IP-Adresse in VLC legen Sie fest, auf welchem Port der Stream bereitstehen soll, etwa “1234”. Wenn Sie den Stream nicht nur bereitstellen, sondern auch selbst ansehen beziehungsweise anhören wollen, klicken Sie die Option “Lokal wiedergeben” an. Bestätigen Sie die Einstellungen mit “OK” – und schon sind Sie auf Sendung.
So konfigurieren Sie den Client: Ein Rechner, der mit dem VLC an dem Stream teilhaben möchte, braucht sich nur über das HTTP-Protokoll mit Ihrem PC auf dem eingetragenen Port zu verbinden. Dazu muss im empfangenden Client unter “Datei, Netzwerkstream öffnen” die Adresse des Stream-Servers und die Port-Nummer nach dem Schema http:// IP-Nummer:Port-Nummer angegeben sein.
Für den VLC Media Player stehen auch eine ganze Reihe von alternativen Bedienerführung zum Download bereit . Mit diesen Skins nähern Sie das Aussehen von VLC etwa dem der Playstation Portable von Sony an oder dem des Windows Media Players 11.

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Entpacken Sie die heruntergeladenen Skins in den Ordner Skin im Programmverzeichnis von VLC – standardmäßig ist das ProgrammeVideolanVlcSkins. Dann aktivieren Sie die Skins über “Alle Programme, VideoLAN, Quick Settings, Interface, Set Main Interface to Skinnable”. Anschließen lassen sich die neuen Skins im VLC über “Einstellungen, Interface wechseln” wählen. Übrigens: Viele Skins kommen ohne gewohntes Menü daher. Sie erreichen dann aber über das Kontextmenü (rechte Maustaste) alle Befehle.
VLC Portable: VLC kommt mit leistungsstarken Funktionen. Falls Sie an sich bei ihrem bevorzugten Video-Player bleiben wollen, ist die portable Variante von VLC für Sie ideal. VLC Media Player Portable ist nach dem Auspacken sofort lauffähig. Es wartet einsatzbereit in seinem Verzeichnis, mischt sich aber nicht ins gewohnte Abspielen von Videos ein. Wenn Sie dann mal einen Film konvertieren oder kopieren wollen, setzen Sie den VLC Portable ein. Dieser hat eigentlich nur zwei kleine Nachteile: Er ist englischsprachig und manchmal hinkt er eine Build-Nummer hinter dem Original hinter her.
Wenn der VLC Media Player schon gestartet ist und Sie dann eine Video-Datei über den Windows-Explorer per Doppelklick starten, öffnet sich eventuell eine weitere Instanz des Players. Dieses Verhalten ist bei älteren Versionen des VLC-Players zu beobachten – oder auch, wenn Sie nach einer Neuinstallation die Einstellungen einer Vorversion übernommen haben.
Damit der Player nur eine Instanz lädt, gehen Sie auf “Einstellungen, Einstellungen” und in der Baumansicht auf der linken Seite auf “Erweitert”. Aktivieren Sie die Klickbox “Erweiterte Optionen” rechts unten im Dialog und dann die Klickboxen vor “VLC wird mittels einer Dateiassoziation gestartet” und “Eine Instanz, wenn von Datei gestartet”. Klicken Sie auf “Speichern”, und beenden Sie das Programm. Wenn Sie jetzt vom Windows-Explorer aus Multimedia-Dateien per Doppelklick öffnen, erfolgt die Wiedergabe immer über eine bereits gestartete VLC-Media-Player-Instanz.
Tipp: Sollten nicht alle gewünschten Media-Dateitypen mit dem VLC Media Player verknüpft sein oder Probleme bei der Übergabe der Dateien auftreten, reparieren Sie dies am einfachsten mit einer Neuinstallation. Während des Setups haben Sie im Dialog “Komponenten auswählen” unter “File type associations” die Gelegenheit, die Verknüpfungen neu festzulegen.
Videos laufen in jeder Player-Software standardmäßig im “Overlay”-Modus. Dabei werden die Filmbilder in das Player-Fenster projiziert. Der angezeigte Film befindet sich dabei im Arbeitsspeicher der Grafikkarte. Deshalb wird er auch nicht erfasst, wenn Sie das angezeigte Bild mit der Taste

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Gehen Sie zuerst im Programm auf “Einstellungen, Einstellungen” und klicken Sie im linken Bereich des Dialogs auf “Video”. Tragen Sie hinter “Videoschnappschuss-Verzeichnis” ein, unter welchem Pfad die Aufnahmen gespeichert werden sollen. Wenn hier nichts steht, speichert VLC 0.8.4 unter Windows die Bilder automatisch im Verzeichnis “%Userprofile%igene Bilder” und unter Linux in ~/.vlc. Über die Liste hinter “Videoschnappschuss-Format” können Sie wählen, ob das Bild im Format PNG oder JPG gespeichert werden soll. Danach klicken Sie auf “Sichern”. Starten Sie jetzt die Wiedergabe des Films, und wählen Sie die gewünschte Szene aus. Über “Video, Schnappschuss” oder die Tastenkombination erzeugen Sie den Screenshot.
Untertiteldateien verwenden: Bei Untertiteldateien handelt es sich um einfache Textdateien, die Zeitmarken und die Untertiteltexte enthalten. Meist liegen sie im SRT-Format vor. Player wie der VLC Media Player können die Untertiteltexte über die Video-Ausgabe legen. Gehen Sie auf “Datei, Datei öffnen”, und wählen Sie über die Schaltfläche “Durchsuchen” die Videodatei aus. Aktivieren Sie die Klickbox vor “Untertiteloptionen”, und klicken Sie auf “Einstellungen”. Geben Sie den Pfad zur Untertiteldatei an. Schließen Sie beide Dialoge durch Klick auf “OK”. In der Video-Ausgabe sehen Sie jetzt die Untertitel.