Intel hat offiziell den neuen i845-Chipsatz (Codename Brookdale) für den Pentium 4 vorgestellt. Statt mit dem teuren RDRAM arbeitet der Chipsatz mit dem günstigen SDRAM zusammen.
Für Kunden könnten damit Pentium-4-Komplettsysteme erschwinglicher werden. Zum Vergleich: Anwender zahlen für 128 Megabyte SDRAM (PC-133) im Schnitt rund 44 Mark. 128 Megabyte RDRAM gehen hingegen für etwa 150 Mark über den Ladentisch.
Der neue Chipsatz ist jedoch kein Ersatz für den bisherigen 850-Chipsatz, sondern vielmehr eine Ergänzung. Vor allem “end-user PC usage models” werden anvisiert, so Louis Burns, Vice President und General Manager von Intels Desktop Products Group.
Dieses Vorhaben von Intel deckt sich mit ersten Ergebnissen zu dem neuen Chipsatz: Einem Test unserer amerikanischen Schwesterpublikation PC-World zufolge müssen Anwender mit keinem dramatischen Leistungsunterschied zwischen RDRAM und SDRAM bestückten PCs rechnen.
Unsere amerikanischen Kollegen ließen sich von Dell zwei identisch ausgestattete PCs mit 1,7 Gigahertz sowie 256 Megabyte RAM zur Verfügung stellen – der eine war mit RDRAM und der andere mit SDRAM ausgestattet.
Bei dem so genannten “PC-WORLD Bench”, einem Test mit Büro-Applikationen, hatte der PC mit RDRAM zwar die Nase vorn, allerdings war er nur etwa fünf Prozent schneller als sein Pendant mit SDRAM. Auch beim Encoden von MP3s gab es keinen allzu großen Abstand: Der PC mit RDRAM war nur eine Sekunde schneller.
Erst bei dem “AutoCAD”-Test zeigte das mit RDRAM ausgestattete System seine Leistungsfähigkeit. Es beendete den AutoCAD innerhalb von 541 Sekunden. Der PC mit SDRAM benötigte 614 Sekunden.
Intel verklagt VIA (PC-WELT Online, 10.09.2001)