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Druckerpatronen Gerade Druckerhersteller achten darauf, dass ihre Produkte streng durch Patente geschützt sind. Bei Tintenpatronen gehen sie sogar noch einen Schritt weiter und versehen sie mit Chips. Diese sollen die Kommunikation zwischen Drucker und Patronen steuern. Angenehmer Nebeneffekt für die Hersteller: Patronen-Nachbauten werden dadurch schwierig bis unmöglich. Denn die Chips müssen erst geknackt werden, bevor eine Drittanbieterkartusche voll funktionstüchtig ist – sprich: genauso arbeitet wie das Original. Die härteste Nuss in Sachen Überlisten war in letzter Zeit ein Chip von Canon bei der aktuellen Patronengeneration BGI-5 und CLI-8. Die Kartuschen finden sich sowohl in Tintenstrahldruckern als auch in Multifunktionsgeräten aus der Pixma-Serie des Herstellers.
Nachbau und geknackte Chips Erste Nachbauten dieser Kartuschen funktionierten nur mit den Chips der Originale. Da die Patronen jedoch leer gedruckt sind, bevor die Chips auf den günstigen Drittanbieterpatronen aufgebracht werden, wird der Tintenstand als leer angezeigt. Der Anwender muss ihn selbst im Auge behalten, um einen Trockenlauf seines Druckers zu verhindern – keine befriedigen-de Lösung. Vollen Funktionsumfang bieten ausschließlich Patronen, bei denen die Chips entweder geknackt oder überbrückt sind. Letzteres passiert etwa bei Armor über einen Adapter, der selbst mit einem Chip versehen ist. Er wird in den Druck-kopf gesetzt, bevor die Anbieterpatrone samt ihrem eigenen Chip in den Adapter gesteckt wird. Die Ersparnis gegenüber Original-Canon-Patronen liegt hier bei etwa 25 Prozent. Die Canon-Chips direkt geknackt hat Cartridge World . Der Tinten-anbieter befüllt originale Patronen des japanischen Herstellers. Dabei sind die Chips so manipuliert, dass der Drucker sie als neue Originalkartuschen erkennt und akzeptiert. Im besten Fall sollen die Tintenkosten mit den wiederbefüllten Varianten nur halb so hoch sein wie mit den Originalkartuschen. Den Patentschutz umgeht 3T Supplies , indem der Anbieter bei den Kartuschen der Marke Peach sowohl Patronen als auch Chips nachbaut. Seit Mai 2008 sind die Canon-Imitate erhältlich – sie sollen etwa ein Drittel günstiger sein als die Herstellerprodukte.
Pay-TV nach Wahl Um die Programme von Premiere anschauen zu können, ist eine Abokarte des Pay-TV-Senders notwendig. Doch das ist nicht alles: Premiere schreibt auch noch den Receiver vor, mit dem man die Sendungen über Satellit oder Kabel empfangen kann: Ein zertifizierter Receiver besitzt einen CI(Common-Interface)-Schacht für die Premiere-Karte sowie ein integriertes Verschlüsselungssystem. Für die wenigen Premiere-geeigneten Receiver ohne dieses System ist ein spezielles Premiere-CAM (Conditional Access Module) erforderlich – ein externes Modul für die Ver- und Entschlüsselung, in das die Zugangskarte eingelegt wird. Es kostet rund 60 Euro. Das Gerät funktioniert allerdings nur mit von Premiere freigegebenen Receivern.
Die Premiere-Sperre Offiziell ist es also nicht möglich, sich einen beliebigen Receiver mit CI-Schacht zu kaufen und ihn mit einem CAM eines Drittanbieters, das die Premiere-Verschlüsselung Nagravision unterstützt, sowie der Premiere-Smartcard zu verwenden. Damit bleibt Ihnen nicht nur die freie Receiver-Wahl verwehrt, sondern auch das Premiere-Schauen am PC: Denn TV-Karten für den Rechner benötigen auf alle Fälle ein CAM. Premiere rechtfertigt die eingeschränkte Receiver-Wahl mit den Wünschen der Rechte-Inhaber aus Hollywood: Die Filmstudios wünschen Geräte, bei denen ein Kopierschutz gewährleistet ist oder die das Aufnehmen insbesondere von HD-Programmen nicht zulassen – so gibt es beispielsweise derzeit keinen für Premiere geeigneten HD-Receiver mit Festplatte.
Freie Wahl per Modul Die Premiere-Sperre lässt sich mit speziellen CAMs umgehen, beispielsweise Alphacrypt. Dieses Modul vertreibt in Deutschland der Anbieter Mascom . Das günstigste Premiere-taugliche Modell, Alphacrypt Light, bekommen Sie für rund 50 Euro. Das Alphacrypt-CAM versteht sich auf die Premiere-Verschlüsselung Nagravision und auf den Vorgänger Betacrypt, der bei den Premiere-Standardprogrammen eingebettet ist und in Nagravision immer noch zum Einsatz kommt: Steckt die Premiere-Abokarte in einem Alphacrypt-Modul, lässt sich das Pay-TV-Programm also mit einem beliebigen Receiver empfangen. Auch alle aktuellen TV-Karten beziehungsweise deren CI-Zubehör akzeptieren ein Alphacrypt-Modul. Ab Software-Version 3.11 können die Alphacrypt-Module übrigens auch mit den HD-Programmen von Premiere umgehen. Premiere will ab Mitte 2008 auf das neue Verschlüsselungsverfahren Videoguard umsteigen. Die Alphacrypt-CAMs können Sie aber noch eine Weile nutzen: Nagravision wird während der Umstellung einige Zeit parallel weiter verwendet.
Tipp: Im ersten Teil unserer verbotenen Hardware-Tricks erklären wir Ihnen, wie Sie das iPhone und andere Handys freischalten .