Es gibt Tools, die haben Dutzende Funktionen und nochmal so viele Optionen. Sie erledigen eine ganze Bandbreite an Aufgaben. Und es gibt Tools, die kümmern sich nur um ein einziges Problem. Das erledigen sie dann aber möglichst einfach und effektiv. Die folgenden Tools sind solche One-Trick-Tools, die Ihnen das PC-Leben deutlich einfacher machen.
Defender UI: Bedienerführung für die Windows Sicherheit

Problem: Der Virenschutz in Windows ist mittlerweile zwar sehr gut, doch die Konfiguration dieser Funktion sowie der weiteren Schutzfunktionen von Windows verteilt sich auf viele verschiedene Menüs. Hier den Durchblick zu behalten, schaffen wahrscheinlich nur Microsoft-Mitarbeiter.
Lösung: Das kostenlose Tool Defender UI fasst die verstreuten Security-Optionen von Windows übersichtlich in einer Bedienerführung zusammen und bietet zudem vier einfach wählbare Sicherheitsstufen.
So geht’s: Nach der Installation von Defender UI zeigt das Tool einen Begrüßungsbildschirm an, in dem Sie aus vier Sicherheitsprofilen wählen können. Mit nur einem Klick entscheiden Sie sich so für ein passendes Schutzlevel. Die Profilnamen lauten: „Empfohlen“, Interaktiv“, „Aggressiv“ und „Standard“. Im Begrüßungs-Screen von Defender UI wird gut verständlich erklärt, was jedes Profil bewirkt. Wir schließen uns der Empfehlung der Macher des Tools an und plädieren ebenfalls für das Profil „Empfohlen“, zu dem es heißt: „Dies ist das empfohlene Sicherheitsprofil, das einen erweiterten Schutz bietet, indem es viele der versteckten Microsoft- Defender-Sicherheitseinstellungen freischaltet, die in der Standardkonfiguration nicht verfügbar sind.“
Möchten Sie später zum ursprünglichen Zustand der Sicherheitseinstellungen zurückkehren, wählen Sie das Profil „Standard“. Sie wechseln die Profile in Defender UI oben rechts über ein kleines Dropdown-Menü.
Wichtig: Die Wahl eines Profils macht die grundsätzliche Konfiguration der Sicherheitseinstellungen von Windows sehr einfach. Trotzdem bietet Windows nach wie vor sehr viele Optionen für die Sicherheit. Diese sind alle über das Tool Defender UI zugänglich. Das ist übersichtlicher als in Windows selber, doch ist es deswegen nicht leichter verständlich. Sie sollten also bei einer weitgehenden Sicherheitskonfiguration mit dem Defender UI nur das ändern, dessen Auswirkungen Sie auch verstehen. Kurze Erklärungen zu den Optionen bietet der Defender UI in seiner Bedienerführung hinter dem „i“, das sich in jedem Fensterbereich findet.
Hinweis: Unter Windows 11 mussten wir Windows neu starten, damit Defender UI korrekt funktionierte. Ohne den Neustart zeigte das Tool nur einen Teil seiner Bedienerführung an.
Send2Phone: Datenaustausch von Handy und PC

Problem: Sie haben Dokumente, Fotos oder Dateien auf dem PC und möchten diese auf Ihr Smartphone senden. Oder umgekehrt. Sie möchten dafür aber keinen Cloudspeicher oder einen anderen Weg über das Internet nutzen. Die Datenübertragung soll im lokalen Netzwerk, aber drahtlos erfolgen.
Lösung: Das Tool Send2Phone erledigt diese Aufgabe spielend. Sie installieren das Tool sowohl auf dem Smartphone als auch auf Ihrem PC. Es sieht aus wie ein Chatprogramm und wird auch ähnlich bedient. Es baut keine Verbindung zum Internet auf, sondern funktioniert nur im lokalen WLAN.
So geht’s: Nach der Installation von Send-2Phone auf dem Smartphone und dem PC müssen Sie die beiden Tools miteinander verbinden. Dafür fotografieren Sie mit der Send2Phone-App auf dem Handy einen QR-Code, den das Send2Phone-Tool auf dem PC anzeigt.
Von da an können Sie in Send2Phone über das Ordnersymbol rechts unten beliebige Dateien an das andere Gerät versenden. Textnachrichten schicken Sie über das Textfeld.
X Mouse Button: Sag dem Doppelklick Lebewohl

Problem: Viele Aktionen unter Windows müssen per Doppelklick mit der linken Maustaste gestartet werden, etwa das Öffnen eines Ordners im Windows Explorer. Auf Dauer kann diese Doppelgeklicke stark nerven.
Lösung: Das kleine Tool X Mouse Button programmiert die Tasten der Maus um. So lässt sich der nervige „Doppelklick“ auf mittlere Maustaste legen. Die muss dann nur einmal gedrückt werden, um eine Doppelklick-Aktion auszuführen.
Tipp: Sollte Ihre Maus eine vierte Maustaste besitzen, kann diese die Bedienung von Windows zusätzlich stark beschleunigen. Wir empfehlen, die vierte Taste als Zurück-Taste zu konfigurieren. So können Sie im Internetbrowser oder im Windows Explorer mit nur einem Tastendruck eine Seite oder einen Ordner zurückgehen. Auch bei der Programmierung der vierten Taste hilft X Mouse Button.
So geht’s: Nach der Installation der Freeware X Mouse Button starten Sie das Tool und sehen die aktuelle Einstellung zu jeder Maustaste. Wer mag, kann die Bedienerführung unter „Settings –› Language“ auf Deutsch umstellen. Nach einem Klick auf „Anwenden“ starten Sie das Tool erneut. Nun zeigt X Mouse Button hinter „Mittlerer Maustaste“ die Angabe „Unverändert (nicht abfangen)“. Klicken Sie darauf und wählen Sie aus dem Drop-down-Menü „Doppelklick ausführen“. Möchten Sie auch die vierte Maustaste umprogrammieren, wählen Sie dort „Zurück“ aus. Ein abschließender Klick auf „Anwenden“ setzt die Änderungen sofort um.
PDF Compressor: Große PDF-Dateien komprimieren

Problem: Wenn Sie eine PDF-Datei per Mailanhang versenden möchten, müssen Sie die Dateigröße im Auge behalten. Einige Mailprovider blockieren Anhänge bereits, wenn diese größer als fünf GB sind. PDF-Dateien mit Bildern haben schnell diese Größe. Die Folge: Ihre Mail erreicht den Empfänger nicht.
Lösung: PDF-Dateien mit Bildern lassen sich sehr gut komprimieren, etwa mit dem für private Zwecke kostenlosen Tool PDF Compressor . Dieses verringert in erster Linie die Auflösung der im PDF enthaltenen Bilder. Diese Aktion geht zwar zulasten der Bildqualität, doch bei PDFs, die Sie sich nur am Bildschirm ansehen, werden Sie meist keinen Qualitätsunterschied feststellen. Erst beim Ausdruck des PDFs in hoher Qualität oder beim starken Heranzoomen am Bildschirm wird die Komprimierung sichtbar.
So geht’s: Der PDF Compressor läuft ohne Installation. Entpacken Sie das Tool in einen beliebigen Ordner, und starten Sie es über einen Doppelklick auf die Datei PDFCompress64.exe. Es öffnet sich ein kleines schwarzes Fenster mit den Worten „PDFs drag here“. Folgen Sie dieser Anweisung, indem Sie Ihr PDF mit der Maus auf das schwarze Fenster ziehen. Nach wenigen Sekunden ist die Komprimierung erledigt, und das fertige PDF wird im Standard-Viewer geöffnet. Dort lässt sich das neue PDF auf die Festplatte speichern. Im Chrome geht das über das Pfeilsymbol oben rechts, bei anderen Viewern bietet sich der Weg über „Datei –› Speichern“ an.
Einstellmöglichkeiten bietet der PDF Compressor keine. Wer bei der Stärke der PDF-Komprimierung ein Wörtchen mitreden möchte, muss zu einem anderen Tool greifen. Empfehlenswert ist die Freeware PDF24 , in der Sie nach dem Programmstart die Option „PDF komprimieren“ wählen. Fügen Sie eine PDF-Datei hinzu und erhöhen Sie die Kompression über die beiden Punkte „DPI“ und „Bildqualität“. Bei DPI können Sie etwa 92 wählen, was für viele Standardmonitore gut passt. Die Bildqualität können Sie behutsam auf 65 oder weniger verringern. Ein Klick auf „Größe kalkulieren“ zeigt den Erfolg der neuen Parameter an.
Youtube to MP3: Speichert Musik aus Youtube-Videos

Problem: Sie sehen sich auf Youtube ein Musikvideo an und hätten das Lied gerne auch als MP3-Datei auf Ihrem Rechner. Youtube bietet aber keinen Download an.
Lösung: Das kostenlose Tool Mediahuman Youtube to MP3 Converter lädt Songs von Online-Plattformen wie Youtube, Vimeo, Soundcloud, Dailymotion und Vevo auf Ihren PC und speichert sie als MP3-Datei. Das Tool extrahiert die Audiospur und ignoriert den Videoteil. Die Audiodatei hat dabei dieselbe Qualität wie die Audiospur im Video.
So geht’s: Um einen Song von Youtube oder einer anderen unterstützten Plattform herunterzuladen, ziehen Sie die Webadresse aus der Adressleiste des Browsers per Drag-and-Drop auf den Youtube to MP3 Converter. Es lassen sich mehrere Songs hintereinander hinzufügen. Ein Klick auf den Download-Button im Tool startet den Vorgang.
In den Einstellungen von Youtube to MP3 Converter legen Sie fest, wie viel Bandbreite die Software maximal nutzen darf. Da das Tool mehrere Songs gleichzeitig herunterladen kann, bleibt unter Umständen wenig Bandbreite für andere Aufgaben übrig.
Recordify: Songs von Spotify herunterladen

Problem: Der Musikdienst Spotify hält Millionen Songs bereit. In der Gratis-Version gibt’s Musik aber nur, solange Sie online sind. Ohne Internet keine Musik.
Lösung: Mit der Freeware Recordify können Sie jeden Spotify-Song als MP3-Datei auf Ihre Festplatte speichern. Die MP3-Datei liegt ohne Kopierschutz vor. Technisch gesehen, installiert Recordify eine virtuelle Soundkarte, über die Ihre Musik dann läuft. Darüber kann die Software Kopien der kopiergeschützten Musik speichern. Laut Hersteller S.A.D ist die Methode legal.
Außer mit Spotify kann sich Recordify mit dem Gerät „Standard-Mixer“ oder „Lautsprecher“ verbinden. Das ist die Soundausgabe am PC. Dann zeichnet Recordify alle Töne des Computers auf.
So geht’s: Die Bedienung von Recordify ist einfach. Starten Sie zunächst das Windows-Programm von Spotify, melden Sie sich dort an und starten Sie die Wiedergabe der gewünschten Musik. Starten Sie nun Recordify und wählen Sie „mit Spotify verbinden“. Recordify beginnt umgehend damit, jeden laufenden Song aufzuzeichnen. Sie erkennen das daran, dass die Schaltfläche „Dieses Lied behalten“ rot ist. Ein Klick darauf lässt die Schaltfläche weiß werden und stoppt die Aufnahme. In welchen Ordner die MP3-Dateien gespeichert werden und mit welcher Bitrate, stellen Sie in Recordify unter „Einstellungen“ bei „Allgemein“ und „Konverter“ ein.
Windows Keyfinder: Product Key von Windows auslesen

Problem: Bei Ihnen läuft Windows schon so lange, dass Sie nicht mehr wissen, wo Sie Ihren Product Key haben.
Lösung: Nutzer von Windows 10 benötigen genau genommen den Product Key gar nicht mehr. Denn seit Windows 10 auf dem Markt ist, speichert Microsoft den Schlüssel in einer Online-Datenbank. Bei dem Update von Windows 7 oder 8 auf 10 hat die Setup-Routine des Betriebssystems den bestehenden Product Key gelesen, in einen Windows-10-Schlüssel umgewandelt und zusammen mit einem Hardware-Hash bei Microsoft in einer zentralen Datenbank gespeichert.
So geht’s: Falls Sie den Key aus Windows 7, 8 oder auch 10 oder 11 auslesen möchten, nutzen Sie das Tool Zeb Net Windows Keyfinder . Es zeigt Ihnen nach seinem Start den Windows Product Key an.
Siehe auch: