Die Druckerhersteller verdienen das meiste Geld nicht mit dem Verkauf ihrer Geräte, sondern mit Verbrauchsmaterial wie Toner, Tinte und Papier. Darum birgt dieses ein großes Sparpotenzial: Drucken Sie zum Beispiel doppelseitig oder in niedrigerer Auflösung, verbrauchen Sie weniger Papier und Tinte und schonen so Ihre Unternehmenskasse. Mit den Tipps in diesem Artikel holen Sie das maximale Sparpotenzial aus Ihrem Drucker. Dabei helfen Ihnen sowohl Software als auch ganz einfache Drucktipps und Menüeinstellungen.
Hinweis: Die Namen der Menüs und Funktionen bei Ihrem Drucker unterscheiden sich womöglich von unseren Beispielen. Suchen Sie in diesem Fall nach ähnlichen Bezeichnungen.
Zusätzliche Software, ein neuer Treiber und kleine Änderungen bei den Druckereinstellungen helfen, Kosten zu senken. Der Aufwand ist dabei gering.
NEUER DRUCKERTREIBER Hersteller bieten regelmäßig neue Treiber für ihre Drucker an. Diese erweitern nicht nur den Funktionsumfang, sondern senken teilweise auch den Tintenverbrauch. Prüfen Sie deshalb regelmäßig, ob es für Ihren Drucker einen neuen Treiber gibt.
Besuchen Sie dazu die Webseite www.treiber.de. Klicken Sie dort auf das Druckersymbol und wählen Sie im Anschluss den gewünschten Hersteller. Jetzt erscheinen Links zu aktuellen Druckertreibern. Klicken Sie darauf und suchen Sie auf der Hersteller-Webseite nach Ihrem Modell und dem neusten Treiber für Ihr Betriebssystem.

©2014
Öffnen Sie nun die Systemsteuerung und wählen Sie darin Drucker und Faxgeräte. Nach einem Rechtsklick auf den installierten Drucker greifen Sie zu Eigenschaften und danach zu Info. Vergleichen Sie die Treiberversion Ihres Geräts mit der auf der Webseite. Steht ein neuer Treiber bereit, laden Sie diesen herunter und installieren ihn per Doppelklick.
Egal, ob Sie aus Word, Excel oder einem Webbrowser wie dem Internet Explorer drucken: Manchmal wird das Dokument einfach nicht so ausgegeben, wie es der Bildschirm anzeigt, und Sie müssen alles nochmals drucken. Hier schafft das universelle PDF- Format Abhilfe. Laden Sie das Programm FreePDF XP kostenlos herunter. Öffnen Sie die Datei mit einem Doppelklick, wählen Sie Setup und schließen Sie per Ende ab, sobald die Installation fertig ist. FreePDF XP ist nun als eigenständiger Druckertreiber verfügbar. Möchten Sie z.B. ein Word-Dokument ins PDF-Format umwandeln, öffnen Sie das gewünschte und drücken Ctrl+P für den Druckdialog. Wählen Sie dort den Drucker FreePDF XP und klicken Sie auf OK. Geben Sie dem Dokument einen Namen und sichern Sie es. Drucken Sie nun das PDF-Dokument aus.
GRÜNER HELFER Laden Sie die Software GreenPrint World kostenlos herunter und installieren Sie das Programm. Es ist leider nur in Englisch verfügbar. Die Bedienung ist aber intuitiv und leicht verständlich. GreenPrint World nistet sich wie das vorher erwähnte FreePDF XP als zusätzlicher Druckertreiber in Ihrem System ein.

©2014
Wählen Sie also im Druckdialog einfach GreenPrint. Leere Seiten oder Abschnitte mit vielen Grafiken werden von dem Tool anschließend automatisch herausgefiltert. Gedruckt wird nur das, was es wirklich braucht. Im Register All Pages sehen Sie alle Seiten des Dokuments. Herausgefilterte sind rot eingefärbt und können auf Wunsch mit einem Rechtsklick und Include Page wieder hinzugefügt werden. Via Print drucken Sie das Dokument aus. Gespart haben Sie so nicht nur Tinte, sondern auch Papier.

©2014
Das Lesen von mehrseitigen Dokumenten am Bildschirm ist mühsam. Trotzdem ist es nicht nötig, jede Seite einzeln auszudrucken. Mit der Software Fine-Print geben Sie bis zu acht Seiten auf einem A4-Blatt aus. Bei einem 100-seitigen Dokument sparen Sie damit rund 80 Seiten. FinePrint integriert sich auch als Druckertreiber in Ihrem System. Wählen Sie beim Drucken FinePrint aus und unter “Layout” die gewünschte Anzahl Seiten. Starten Sie via Drucken & Schließen. Hinweis: Eventuell unterstützt Ihr Gerät auch ohne Zusatz-Software den Druck von mehreren Seiten auf einem Papier.
Die meisten Drucker verfügen über zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten. Es ist jedoch mühsam, sich jedes Mal wieder durch die Optionen zu kämpfen. Der Trick liegt darin, den vorhandenen Drucker ein zweites Mal zu installieren. Dazu verändern Sie die Einstellungen so, dass Sie am Schluss jeweils einen eigenständigen Druckertreiber für Farbdruck, Graustufen, Duplex-Druck etc. haben. Und so geht’s:
Der Trick besteht darin, Ihren vorhandenen Drucker ein zweites Mal zu installieren. Für jede Qualitätsstufe legen Sie in den jeweiligen Druckereigenschaften die gewünschten Einstellungen fest. So drucken Sie je nach Bedarf über den einen oder den anderen Treiber, ohne sich mühsam durch den Optionsdschungel zu kämpfen. Gehen Sie per Start/Systemsteuerung/ Drucker und andere Hardware zur Option Drucker und Faxgeräte. Klicken Sie auf Drucker hinzufügen und bestätigen Sie mit Weiter. Wählen Sie, ob es sich um einen lokalen (direkt angeschlossenen) Drucker handelt. Wenn ja, sollten Sie das Häkchen bei “Plug & Play-Drucker automatisch ermitteln” entfernen. Fahren Sie danach mit Weiter fort. Wählen Sie den passenden Druckeranschluss; die meisten neuen Geräte sind über USB angeschlossen (z.B. “USB001”). Klicken Sie jetzt erneut auf Weiter.
Da derselbe Druckertyp schon einmal installiert ist, brauchen Sie keine CDs einzulegen oder Treiber herunterzuladen. Wählen Sie im nachfolgenden Fenster einfach den Hersteller (z.B. “Lexmark Inkjet-Treiber»” sowie das Druckermodell aus. Letzteres wird oft nicht als genauer Typ (z.B. “Z615”) aufgeführt, sondern als Serie von mehreren ähnlichen Druckern, die denselben Treiber verwenden (beispielsweise “Lexmark Z600 Series”). Mit Weiter geht es zum nächsten Fenster, in dem Sie die Option “Vorhandenen Treiber beibehalten” wählen und per Weiter bestätigen. Übernehmen Sie im nächsten Dialog den vorgeschlagenen Namen. Die Frage, ob der neue Drucker zum “Standarddrucker” werden soll, können Sie vorerst bejahen oder verneinen. Klicken Sie auf Weiter, drucken Sie eine Testseite und schliessen Sie die Installation mit Weiter sowie Fertigstellen ab.
In DRUCKER UND FAXGERÄTE erscheint jetzt zweimal derselbe Drucker: Einer wird als “Kopie 1” des anderen bezeichnet. Zudem trägt einer von beiden ein Häkchen, das ihn als “Standarddrucker” ausweist. Klicken Sie einen der Druckereinträge mit Rechts an und öffnen Sie die Eigenschaften. Jetzt zaubern Sie im Register Allgemein per Klick auf die gleichnamige Schaltfläche die Druckeinstellungen hervor. Das Erscheinungsbild dieses Fensters unterscheidet sich natürlich von Hersteller zu Hersteller. Aber bei allen lassen sich hier die Qualitätsoptionen festlegen. Obwohl beide Treiber auf denselben Drucker verweisen, speichert Windows die Einstellungen separat. Stellen Sie beim ersten Drucker auf “Schnelldruck” sowie “schwarzweiss” und beim zweiten auf “Beste Qualität” und “farbig”.
Zum Schluss: Damit Sie später wissen, welcher Druckereintrag welche Qualität bietet, verpassen Sie ihm noch einen eindeutigen Namen. Klicken Sie dazu aufs entsprechende Gerät und drücken Sie F2. Danach erweitern Sie den Gerätenamen um den Zusatz “Entwurf” oder “Farbig”. Umbenennen können Sie nur lokal angeschlossene Geräte, keine Netzwerkdrucker. Der “Standarddrucker” wird in allen Windows-Programmen automatisch verwendet, wenn Sie direkt aufs “Drucken”-Symbol klicken. Soll der Entwurfsdrucker als Standarddrucker dienen, klicken Sie seinen Eintrag mit Rechts an und wählen Sie Als Standard definieren. Den Treiber mit der guten Druckqualität wählen Sie bei Bedarf, z.B. in Microsoft Office via Datei/Drucken aus.
Kleine, aber wirksame Maßnahmen reduzieren Ihren Papierverbrauch drastisch. So schonen Sie Umwelt und Portemonnaie.
STAU IM DRUCKER Bei Druckstaus geht immer Papier verloren. Ganz vermeiden lassen sich Staus nicht. Häufen sich diese allerdings, sollten Sie Maßnahmen ergreifen: Nehmen Sie Patronen oder Toner heraus und reinigen Sie das Druckerinnere mit einem feuchten Taschentuch. Es ist auch ärgerlich, wenn der Drucker mehrere Seiten Papier gleichzeitig einzieht. Fächern Sie in so einem Fall das Papier auf und legen Sie es erneut in das Gerät. Papier zieht zudem Feuchtigkeit an. Trocknen Sie es auf der Heizung. Schlimmstenfalls sind die Gummirollen des Druckers verschmutzt. Da hilft nur noch ein spezielles Tuch im A4-Format mit Reinigungsflüssigkeit. Dieses finden Sie im Fachhandel für ein paar Euro.
TEXT MARKIEREN Möchten Sie nur eine Textstelle ausdrucken, müssen Sie nicht das ganze Dokument auf Papier bannen. Markieren Sie die gewünschten Zeilen mit der Maus und drücken Sie Ctrl+P. Wählen Sie im Dialogfenster nun die Option “Markierung drucken” und drücken Sie OK. Im Ausgabeschacht liegt danach der gewünschte Text – ohne zusätzliche Papierverschwendung. Es spielt keine Rolle, ob Sie das in Word, Excel oder Firefox tun. Dieser Trick funktioniert in jedem Programm.

©2014
Das Ausdrucken im WWW ist je nach Webseite noch immer ein Ärgernis. Entweder spuckt der Drucker halbleere Seiten oder übergroße Werbebanner aus. Kontrollieren Sie deshalb vor dem Drucken, wie die Seite auf Papier aussehen wird. Klicken Sie im Internet Explorer auf den Pfeil rechts neben dem Druckersymbol und auf Druckvorschau bzw. in Firefox auf Datei/Druckvorschau. Sie sehen sofort, falls es eine überflüssige Seite geben würde.
Drücken Sie jetzt im Internet Explorer die Tastenkombination Alt+D respektive in Firefox Ctrl+P, aktivieren Sie “Seiten” und geben Sie ein, welche Seiten ausgedruckt werden sollen. Tipp: Auf vielen Webseiten gibt es übrigens eine Funktion wie Diesen Artikel drucken, die den Text druckgerecht aufbereitet. Sie findet sich meist direkt beim Artikel.
MEHRERE SEITEN PRO BLATT Viele Drucker unterstützen den Druck von mehreren Seiten pro Blatt. Gehen Sie via Ctrl+P zum Druckmenü und klicken Sie auf Eigenschaften. Wühlen Sie sich durch die Optionen und suchen Sie nach der Bezeichnung “Seiten pro Blatt”. Wählen Sie im Ausklappmenü die gewünschte Anzahl Seiten und kontrollieren Sie in der Vorschau, ob Ihnen die Darstellung gefällt. Wechseln Sie bei Bedarf vom Hoch- zum Querformat. Hinweis: Unterstützt Ihr Drucker diese Funktion nicht, installieren Sie das oben erwähnte FinePrint.

©2014
DOPPELSEITIG DRUCKEN Teurere Drucker unterstützen den automatischen Duplex-Druck. Dabei werden Vorder- und Rückseite bedruckt. Suchen Sie im Druckermenü nach der entsprechenden Option und schalten Sie diese ein. Das verringert den Papierverbrauch. Das Gleiche können Sie mit etwas Aufwand bei einem Drucker ohne Duplex-Funktion manuell erreichen. In Word drücken Sie dazu Ctrl+P. Wählen Sie jetzt unter “Druckauswahl” zuerst Gerade Seiten. Legen Sie anschließend das bedruckte Papier seitenverkehrt wieder in den Schacht ein und starten Sie den Druckauftrag für Ungerade Seiten.
Das Microsoft-Programm Power-Point verfügt über spezielle Druckoptionen. So lassen sich nicht nur bis zu neun Folien auf eine Seite drucken, sondern auch automatisch Linien für Notizen erstellen. Nutzen Sie diese sinnvollen Funktionen: Klicken Sie dazu auf Datei/Drucken und wählen Sie Handzettel sowie drei Folien pro Seite. Handelt es sich um einen Testdruck, empfiehlt sich darüber hinaus, unter “Farbe und Graustufe” Reines Schwarzweiß auszuwählen. So sparen Sie zusätzlich Tinte.
Weniger Tinte verbrauchen Auch der Tintenverbrauch lässt sich mit einigen Einstellungen um ein Vielfaches reduzieren. Und leere Patronen müssen Sie nicht wegwerfen, es gibt Leute, die Ihnen dafür Geld zahlen.

©2014
SCHWARZ-WEISS DRUCKEN Drucken Sie ausschließlich Text, sollten Sie den Farbmodus deaktivieren. Das ist vor allem bei Geräten zu empfehlen, die nicht über einzelne Tintenpatronen verfügen, sondern nur einen einzigen Tank für die drei Standardfarben Gelb, Cyan und Magenta haben. Die Einstellung dazu finden Sie in den meisten Programmen via Datei/Drucken/ Eigenschaften. Suchen Sie dort nach der Option In Graustufen drucken.

©2014
Für Testdrucke oder Dokumente, die man nur schnell lesen möchte, braucht es keine hohe Qualität. Reduzieren Sie diese und sparen Sie Tinte. Das stellen Sie im Druckermenü ein. Suchen Sie dort nach der Bezeichnung Druckqualität. Diese finden Sie je nach Druckermodell nicht immer im selben Menü. Tipp: Bei manchen Druckern lässt sich die Druckqualität nicht herunterschrauben. In diesen Fällen gibt es oft den “Entwurfsmodus”, der ebenfalls weniger Tinte verbraucht.
GRAFIKEN AUSBLENDEN Hat es in einem Word-Dokument viele Grafiken, können Sie diese für einen Testdruck weglassen. Das Menü dazu finden Sie unter Extras/Optionen/Ansicht. Setzen Sie ein Häkchen bei “Platzhalter für Grafiken”. Ab sofort erscheint statt der Grafiken ein Quadrat mit schwarzem Rand in der richtigen Größe.
DRUCKER RICHTIG AUSSCHALTEN Haben Sie Ihren Tintenstrahldrucker an einer Stromsteckerleiste angeschlossen, sollten Sie Ihr Gerät nicht mit dieser vom Strom trennen. Denn so fährt die Patrone nicht in die Parkposition zurück und trocknet schneller aus. Schalten Sie Ihren Drucker zuerst immer mit dem dafür vorgesehenen Knopf aus.
AUSGETROCKNETE TINTE Ist die Tinte trotzdem ausgetrocknet, gibt es noch Rettung. Verwenden Sie aber keinesfalls die Selbstreinigungsfunktion des Geräts, diese verbraucht enorm viel Tinte. Nehmen Sie stattdessen die Tintenpatronen vorsichtig aus dem Drucker und legen Sie diese für etwa eine halbe Stunde in warmes Wasser. Trocknen Sie die Patronen im Anschluss mit einem Papiertaschentuch vorsichtig ab und stecken Sie diese wieder in Ihren Drucker.
Mit einem richtig gewählten Aufstellort vermeiden Sie ebenfalls das Austrocknen von Tinte. Sorgen Sie dafür, dass sich Ihr Drucker in einem gut klimatisierten Raum befindet und nicht in der Nähe eines Heizkörpers steht.
Leer? Mitnichten! Vertrauen Sie Ihrem Drucker nicht. Wenn dieser meldet, dass die Tonerkartusche oder die Tintenpatronen leer seien, sagt er meistens nicht die Wahrheit. Obwohl die Restanzeige bei null steht, befindet sich immer noch ein wenig Tinte in der Kartusche. Bauen Sie die Patronen aus und schütteln Sie diese vorsichtig während einer halben Minute. Wenn Sie die Kartuschen wieder im Gerät einsetzen, können Sie noch mindestens 50 Seiten ausdrucken.

©2014
ALTERNATIVE TINTE Neue Patronen gehen ins Geld; aber nur, wenn es sich dabei um die Originaltinte vom Hersteller handelt. Wesentlich günstiger sind alternative Tinte von Drittherstellern oder sogenannte Nachfüllsets, mit denen Sie Ihre Patronen selbst befüllen. Entsprechende Produkte finden Sie beispielsweise auf den beiden Webseiten www.tintenprofi.ch oder www.tinte.ch . Auch Pearl hat solche preiswerten Tinten im Angebot.
Tipp: Möchten Sie die Tintenpatronen selbst nachfüllen, müssen Sie mit Tintenspritzern rechnen. Bedecken Sie deshalb Tisch und Boden mit Zeitungspapier und ziehen Sie alte Kleider an.
Von Reto Vogt. Der Artikel stammt von unserer Schwesterpublikation PCTipp.