Internet-Kriminelle versuchen vermehrt per Mail, die Besitzer deutscher Bankkonten als “Finanzagenten” für ihre Machenschaften zu gewinnen. Das sagte der Sprecher des Bundesamts für die Sicherheit in der Informationstechnik , Michael Dickopf, am Mittwoch in Bonn.
Die Konten würden gegen Provision dazu benutzt, um unter anderem das Geld, das beim so genannten Phising erschlichen wurde, zwischen zu parken.
Kontobesitzer, die sich bereit erkären, Gelder über ihr Privatkonto zu leiten, helfen also Kriminellen, die illegal beschafften Gelder schnell ins Ausland zu überweisen, sagte ein Kenner der Szene. «Die Kontoinhaber werden mit Provision gelockt, ihre Konten zur Verfügung zu stellen.»
Die Kontobesitzer fungierten damit als Geldboten und machten sich strafbar. Zudem erlitten sie meist selbst finanzielle Verluste, wenn der Geschädigte das Geld vom Konto des Boten zurück überweisen lasse, die Überweisung an die Täter im Ausland aber bereits erfolgt sei.
Bereits im August hatte das Bundeskriminalamt (BKA) davor gewarnt, als “Finanzagent” Gelder über ein Privatkonto zu leiten.
Polizei warnt erneut vor Job-Angeboten (PC-WELT Online, 15.09.2005)