Jeder Crash ist ärgerlich, vermindert die Produktivität und löst schlimmstenfalls ungespeicherte Dokumente in Luft auf. Die Fehlermeldungen von Windows bringen den Anwender bei der Diagnose nicht sofort weiter. Hier hilft die Recherche im Web auf Support-Seiten – mit den richtigen Infos, die Sie mit Windows-Bordmitteln und Diagnoseprogrammen herausfinden. 1.) Automatische Neustarts verhindern Windows zeigt Abstürze nicht gerne und die Standardeinstellung bei frisch installierten Windows-Systemen von XP bis 8 ist, den PC bei einem Crash neu zu starten. Diese Einstellung finden Sie ab Vista in der Systemsteuerung unter „System“ und dann über „Erweiterte Systemeinstellungen anzeigen, Erweitert, Starten und Wiederherstellen, Einstellungen“. Entfernen Sie dort den Haken vor „Automatisch Neustart vornehmen“. Speicherabbilder können Sie im Feld „Debuginformationen speichern“ getrost mit „(Kein)“ abstellen. Zwar gibt es für Speicherabbilder Analyse-Tools von Microsoft, die aber selten sachdienliche Hinweise liefern. Hilfreich ist aber die Einstellung „Ereignis in das Systemprotokoll eintragen“. Startet der PC nach dem Hochfahren sofort neu, dann bietet das Windows-Bootmenü über die Taste F8 die Option „Automatischen Neustart bei Systemfehler deaktivieren“.
Gratis-Tools, die PC- Probleme sofort lösen 2.) Anatomie eines Bluescreens

Seit Windows 7 sind Bluescreens seltener geworden, ganz ausgestorben sind sie aber nicht. Die Ursachen sind praktisch immer im Umfeld von Treibern und Hardware zu suchen. Meist reicht schon die Fehlermeldung allein für eine erfolgreiche Recherche. Diese drei Meldungen sind besonders häufig. INACCESSIBLE_BOOT_DEVICE: Weißt auf ein Problem mit dem Zugriff auf Datenträger hin, in dem Fall auf die Systempartition. Auslöser kann ein inkompatibles BIOS, ein Controller-Treiber oder eine physikalische Beschädigung der Festplatte sein. UNEXPECTED_KERNEL_MODE_TRAP: Bei dieser Meldung liegt fast immer ein Problem mit der Hardware vor. Mögliche Gründe sind neu installierte Geräte, Hitzeprobleme, defekte RAM-Module oder eine instabile Spannungsversorgung. PAGE_FAULT_IN_NONPAGED_AREA: Der Bluescreen weist auf fehlerhaftes Speichermanagement hin. Auslöser sind oft defekte, übertaktete, untereinander inkompatible oder überhitzte Speicherbausteine. IRQL_NOT_LESS_OR_EQUAL: Dieser Fehlercode wird meist von inkompatiblen Treibern ausgelöst, sowie durch eine überhitzte oder übertaktete CPU. Unter „Technical Information“ beziehungsweise „Technische Informationen“ finden Sie weitere Infos zum Fehler, die bei der Recherche im Web weiterhelfen. Diese Meldung enthält immer eine Zeile die mit „*** STOP“ und einer achtstelligen Hexadezimalzahl beginnt. Ist ein Treiber verantwortlich, enthält der Bluescreen darunter in einigen Fällen einen genauen Hinweis. Wird noch ein Dateiname angegeben, meist mit der Dateiendung SYS, haben Sie damit auch gleich noch eine verdächtige System- oder Treiberdatei als weiteres Stichwort. Bei Windows 8 hat der Bluescreen in der bekannten und berüchtigten Form übrigens ausgedient. Stattdessen bekommen Sie eine knappe, bildschirmfüllende Fehlermeldung in Pastelltönen zu sehen. Eine kurze Beschreibung gibt den Wortlaut der Fehlermeldung als Stichwort für die Online-Suche wieder.
3.) Letzte Änderungen nachvollziehen Treten Abstürze nach einer manuellen Änderungen an der Systemkonfiguration auf, dann nehmen Sie die letzte Änderung wieder zurück. Bei BIOS-Einstellungen oder dem Einbau neuer Hardware ist der Schritt zurück nachvollziehbar. Nach der Installation neuer Treiber ist es aber schon schwieriger den Originalzustand wieder herzustellen. Zunächst müssen Sie Windows mit der letzten, als funktionierend bekannten Konfiguration starten. Drücken Sie dazu während des PC-Starts die Taste F8, und wählen Sie die entsprechende Option. Im Gerätemanager können Sie dann Treiber wieder de-installieren. Oft gibt es nach einer Treiberaktualisierung hier noch die Schaltfläche „Vorheriger Treiber“, um die Treiberdateien zurückzusetzen. Genügt das nicht, bleibt nur die Systemwiederherstellung, falls diese aktiviert ist.
Systemwartung mit PC-WELT-Windows-Service-Center 4.) Ursache Hardware: Heiß und instabil Zu hohe Temperaturen, unzuverlässige Netzteile und ungünstige RAM-Kombinationen können ebenfalls zu Bluescreens führen. Eine Kontrolle der Spannung, die das Netzteil liefert, bietet jede neuere BIOS-Version der letzten 5 Jahre. Gehen Sie im BIOS auf den Menüpunkt „PC Health“ oder „PC-Health Status“: Hier sehen Sie für die Spannungsversorgung der Hauptplatine mit 3,3 V und 12 V die tatsächlich gemessene Spannung. Laut Spezifikation ist eine Abweichung von +/- 5 Prozent in Ordnung, bei größeren Abweichungen nach unten kann das Netzteil für Instabilitäten verantwortlich sein. Als Stresstest für die CPU ist das Benchmark-Programm Linx empfehlenswert. Bei den Tests wird auch der komplette Arbeitsspeicher mit einbezogen; das Tool ist damit ein guter Stabilitätstest. Daneben ist zur Kontrolle der Prozessor- und Systemtemperatur noch der Einsatz des Freeware-Programms Speedfan nötig. Brechen Sie den Test ab, wenn die CPU-Temperatur deutlich und dauerhaft über 70 Grad Celsius erreicht, da dies die von Intel und AMD spezifizierte maximale Betriebstemperatur der CPU ist. Bleibt Windows während des Tests hängen, sind Hitzeprobleme der CPU oder Probleme der RAM-Module verantwortlich. Um den Arbeitsspeicher einzeln zu überprüfen, gibt es für einen systematischen Test der RAM-Module das bewährte Memtest86+ Speichertestprogramm. 5.) Was bisher geschah: Die Ereignisanzeige Windows protokolliert Fehler im Ereignisprotokoll, das Sie am einfachsten über die Eingabe von „eventvwr.msc“ im Ausführen-Dialog aufrufen, beziehungsweise im neuen Startmenü von Windows 8. Zur Übersicht zur Systemstabilität sind die Einträge unter „Eineignisanzeige (lokal), Windows-Protokolle“ interessant. Das „Anwendungsprotokoll“ enthält von Programmen erzeugte Meldungen, allgemeine Systemfehler speichert das „Systemprotokoll“. Allgemeine Ereignisse haben ein blaues Info-Icon, Warnungen ein gelbes Ausrufezeichen, kritische Fehler ein unübersehbares „X“ auf rotem Grund. Da die Hinweise zu den Ursachen dürftig bis kryptisch sind, eignet sich die Ereignisanzeige nur zur Übersicht der Häufigkeit von Abstürzen. Festplattenfehler lassen sich dagegen gut diagnostizieren: Berichtet Windows beispielsweise über Probleme beim Lesen oder Schreiben auf Gerät „DeviceHarddisk0“, ist ein baldiger Plattencrash auf dem primären Datenträger zu befürchten.