Wie funktioniert eine SSD?
Eine herkömmliche Festplatte speichert die Daten auf ferro-magnetischen Scheiben. Ein kombinierter Schreib-/Lese-Kopf fährt auf der Festplatte hin und her und greift die Daten auf den rotierenden Scheiben ab. In einer SSD steckt dagegen Flash-Speicher, wie Sie ihn vom USB-Stick oder von der SD-Karte für die Kamera her kennen. Es gibt also keine beweglichen Teile. Die SSD arbeitet daher geräuschlos und ist weitgehend unempfindlich gegenüber mechanischen Einwirkungen. Der entscheidende Vorteil einer SSD gegenüber einer Festplatte sind die kurzen Zugriffszeiten. Bei der Festplatte muss der Schreib-/Lese-Kopf immer erst an die erforderlichen Positionen fahren. Weil größere Dateien über die ganze Festplatte verteilt sein können („Fragmentierung“), dauert der Zugriff relativ lange. Im Flash-Speicher lässt sich dagegen jede Speicherzelle direkt ansprechen, was deutlich schneller geht. Bei Festplatten ist außerdem die Transferrate nicht konstant. Im äußeren Bereich der Platte passieren in der gleichen Zeit mehr Daten den Schreib-/Lese-Kopf als im inneren Bereich. Der Unterschied kann 10 bis 20 MB/s betragen.

Wie schnell ist eine SSD?
Im PC-WELT-Testcenter brachte es die sehr schnelle Festplatte Western Digital Caviar Black WD1002FAEX beim sequenziellen Lesen und Schreiben auf etwa 134 MB pro Sekunde. 1000 MP3-Dateien (fünf Gigabyte) ließen sich in 0:54 Minuten auf die Festplatte schreiben und in 1:08 Minuten von ihr lesen.
Der derzeitige SSD-Testsieger, die Patriot Wildfire 120 GB, erreichte beim sequenziellen Lesen im Durchschnitt ganze 475 MB pro Sekunde und beim Schreiben 407 MB pro Sekunde. Die 1000 MP3-Dateien fanden in 0:23 Minuten ihren Platz auf der SSD, das Lesen derselben dauerte 0:21 Minuten. Das sind schon deutliche Unterschiede, die sich in der Praxis in einem spürbar schnelleren Windows- und Programmstart niederschlagen. Wenn Sie die Geschwindigkeiten von Festplatte und SSD selbst messen wollen, laden Sie dafür das kostenlose Programm ( AS SSD Benchmark ).Allerdings bleibt die hohe Geschwindigkeit nicht bei allen SSDs über die gesamte Lebenszeit konstant. Bei einigen Modellen sinkt die Transferrate nach einigen Terabyte geschriebener Daten deutlich ab. Es wird vermutet, dass der Controller der SSD die Absenkung vornimmt, um zu verhindern, dass innerhalb der Garantiezeit mehr Daten geschrieben werden können als üblich ( weitere Infos ). Denn jede Speicherzelle verkraftet nur eine bestimmte Anzahl von Schreib-/Lösch-Zyklen. Ein Controller in der SSD sorgt aber dafür, dass Schreibzugriffe gleichmäßig über alle Zellen verteilt werden, und bei Defekten steht eine gewisse Anzahl von Reservezellen zur Verfügung. Bei normalem Gebrauch der SSD ist der Effekt jedoch nicht zu beobachten. Intel beispielsweise gibt eine Lebensdauer von fünf Jahren für SSDs an und geht dabei von 20 GB Schreibzugriffen täglich aus. Das ist deutlich mehr, als bei einem Desktop-PC in der Regel zu erwarten ist. Deshalb dürfte die Lebensdauer einer SSD deutlich über fünf Jahren liegen.

SSD als Cache-Speicher einrichten
Wenn Sie einen PC mit einem Intel-Z68-Chipsatz besitzen, können Sie eine zusätzliche SDD als Cache-Speicher verwenden. Die Voraussetzung dafür ist, dass sich der Festplatten-Controller im RAID-Modus befindet. Der AHCI-Modus reicht nicht aus. Sowohl die Festplatte als auch die SSD sollten an einem SATA-600-Anschluss stecken.
Schritt 1: Installieren Sie den aktuellen Treiber für den Festplatten-Controller von Intel. Sie erhalten ihn entweder vom Hersteller des PCs beziehungsweise der Hauptplatine oder direkt bei Intel. Starten Sie dann das Verwaltungsprogramm des Treibers. Sie finden es im Startmenü unter dem Namen „Intel Rapid Storage-Technologie“. Klicken Sie auf „Beschleunigen“ und dann auf „Beschleunigung aktivieren“. Im folgenden Dialog können Sie wählen, ob Sie die gesamte SSD als Cache-Speicher verwenden wollen oder nur 18,6 GB. Maximal sind 64 GB möglich.
Schritt 2: Sie haben die Wahl zwischen zwei Beschleunigungs-Modi: Im „Erweiterten Modus“ werden die Daten gleichzeitig auf die Festplatte und die SSD geschrieben. Das ist zwar etwas langsamer, bietet jedoch mehr Sicherheit. Wenn Sie „Maximierter Modus“ wählen, schreibt der Treiber die Daten zuerst auf die SSD und dann in bestimmten Intervallen auf die Festplatte. Der Beschleunigungseffekt ist in diesem Modus stärker, es besteht aber die Gefahr eines Datenverlusts, wenn Festplatte und SSD aufgrund eines Fehlers getrennt werden.
Schritt 3: Nachdem Sie die Einstellungen vorgenommen haben, klicken Sie auf „OK“. Danach müssen Sie Windows neu starten. Über das Dienstprogramm des Treibers können Sie den Cache jederzeit abschalten und dann wieder die komplette SSD nutzen. Auch der Modus lässt sich nachträglich ohne Datenverlust ändern.