Wenn mehrere Server benötigt werden, fasst man diese meist in speziellen Räumen zusammen, den Serverräumen. In Großunternehmen werden dafür sogar Rechenzentren eingerichtet. Aber auch in kleineren Unternehmen oder im SoHo sollte der Server nicht einfach unter dem Schreibtisch platziert werden. Wenngleich der Heimanwender sicherlich keine eigenen Räume eines Rechenzentrums betreiben wird, so sollten dennoch einige Aspekt beim Einsatz der Server beachtet werden. Diese wollen wir hier aufzeigen.
Spezielle Server-Hardware
Warum aber werden überhaupt spezielle Server benötigt und worin unterscheiden sich diese von den Desktop-Rechnern? Könnte man nicht einen normalen Desktop-PC auch als Server verwenden? Diese Frage ist keineswegs abwegig und führt oftmals zu Irritationen im Zusammenhang mit dem Einsatz von IT im kleineren Unternehmen. Die Grundlage für alle gängigen Anwendungen, egal ob diese auf einem Server oder Desktop ausgeführt werden, stellen immer der x86-Befehlssatz der CPU und die Architektur des Rechners dar. Und in diesen prinzipiellen Aspekten unterscheiden sicher Server tatsächlich nicht von Arbeitsplatzgeräten und Desktops. Aus diesem Grund sind typische Serveranwendungen meist auch auf einem Desktop zu betreiben und umgekehrt. Der gravierendste Unterschied zwischen einem typischen Server und einem Desktoprechner liegt, wie zu erwarten, in der Leistung. Wenn aber die Leistung eines Standard-PCs für die „Serveranwendung ausreicht, so kann die Serveranwendung auch auf einem Desktop-Rechner betrieben werden.

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Ein zweiter Unterscheid betrifft vor allem die Ausfallsicherheit, die Redundanz oder etwa die Sicherheit des Gesamtsystems. In dieser Hinsicht weisen spezielle Serversysteme ein Plus auf, das weit über die Eigenschaften der Desktop-Rechner hinausgeht. Wenn also die Anwendungen, die Sie benötigen, keine besonderen Anforderungen an die Leistung oder den Ausfallschutz stellt, so kann sie auch auf einem Standardrechner betrieben werden. Sie benötigen in diesem Fall keine spezielle Server-Hardware. Dennoch sollte dieses Gerät eine besondere Aufmerksamkeit erhalten. Diese beginnt beim Ort an dem der Server steht, und setzt sich fort über die Absicherung gegen Ausfall oder Diebstahl und endet bei den Datenschutztechniken.
Der richtige Platz für Ihren Server
Statt den Server – wie einen Desktop-PC – einfach unter dem Schreibtisch zu platzieren, sollten Sie ihm besser einen eigenen Raum oder zumindest, wenn das nicht möglich ist, einen eigenen Bereich im Büro spendieren. Da Servern oftmals mehr Leistung abverlangt wird als normalen Arbeitsplatz-Rechnern, entwickeln sie meist auch mehr Abwärme. Diese führt oftmals zu einem höheren Luftdurchsatz des Lüfters und damit zu mehr Lärm im Büro. Alleine aus diesem Grund mag es sich schon empfehlen, den Server von den Desktop-Maschinen zu trennen und an einem entfernten Platz aufzustellen. Ein geeigneter Platz, an dem die Warmluft ungehindert abfließen kann, sollte daher vorhanden sein.
Eine Trennung des Servers von den Desktop-PCs empfiehlt sich aber auch aus Sicherheitsgründen. Die Bedrohungen für Server in den Kleinunternehmen sind meist Unachtsamkeit durch Benutzer, Hardwareausfall, Diebstahl oder ein Ausfall aufgrund von Wassereinbruch, Feuer oder dergleichen. Dabei muss es sich nicht gleich um eine Überschwemmung handeln, es reicht auch wenn Platzregen durch ein offenes Fenster dringt und auf den Server trifft. Auch ein plötzlicher Windstoß, der Türen oder Fenster zuschlagen lässt, kann den Server treffen, der oftmals lieblos in der Ecke steht.

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Versehentliches Abschalten verhindern
Server werden meist rund um die Uhr betrieben. Sie stellen den Serverdienst für alle Benutzer im Büro dar. Auch die Clientanwendungen verlangen oftmals nach einem „Partner“, dem Serverdienst, im Backend. Der Server muss daher immer zur Verfügung stehen. Um ihn gegen versehentlichen Neustart oder Abschalten zu sichern, ist eine Trennung von dem Desktopsystemen daher sinnvoll. Sie sollten ihm auch eine eigene Stromversorgung gönnen. Ungünstig wäre es, den Server an die einzige allgemein zugängliche Steckdose im Raum anzuschließen. Immer wieder werden Fälle bekannt bei denen die Putzfrau, in Ermangelung einer Stromanschlusses, den Server kurzerhand absteckt. Wenn möglich sollte der Server einen eigenen Stromkreis, getrennt von den andern Geräten erhalten.
Diebstahlschutz
Ein weiterer Aspekt betrifft den Diebstahlschutz. Anders als bei Großunternehmen wird man einen Server im SoHo oder Kleinunternehmen kaum entwenden und um an die Daten zu kommen, aber ein Einbrechern wird dieses Gerät vermutlich kurzerhand trotzdem mitnehmen.
Wenn, wie erwähnt, kein eigener Raum für den oder die Server vorhanden ist, so kann man sich vielleicht mit abschließbaren Rollcontainer oder dergleichen behelfen. Dabei muss man aber wieder an die Lüftung der Geräte denken.

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Datensicherung gegen Diebstahl oder Ausfall
Ein Schutz gegen Datendiebstahl oder Ausfall der Serverdaten ist die Datensicherung, das Backup. Sie darf in keinem Fall vernachlässigt werden. Mittlerweile gibt es dazu auch eine Vielzahl an Hilfen und Werkzeuge, die auch für den Kleinunternehmer im SOHO angemessen sind. Sie müssen also nicht gleich ein Bandlaufwerk anschaffen, eine separate USB-Platte tut es zur Not auch. Achten sollten Sie auf das Volumen und die Geschwindigkeit. Ein Terabyte oder mehr gehört hierbei zum Standard. Wenngleich diese Kapazität anfangs als groß erscheinen mag, so sollten Sie daran denken, immer auch mehrere Versionen ihrer gesicherten Daten bereitzuhalten. Im Gegensatz zu den professionellen Sicherungstools bedient man sich bei kleineren Lösungen oftmals auch mit einfacheren Kopiervorgängen. Dabei werden die Daten jedes Mal vollständig gesichert. Dies bläht das Datenvolumen erneut auf.

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Schnelle Anschlüsse
Um den Zugriff bei der Datensicherung schnell zu gestalten sollten Sie ein schnelles Interface verwenden. USB 2 ist seit Jahren Standard, Sie werden kaum mehr andere (langsamere) Platten finden. Bei den neuerenexternen Platten allerdings setzt auf USB 3, aber auch eSATA-Anschlüsse finden sich bei vielen Rechnern.
Backup-Dateien sicher aufbewahren
Wichtig bei der Sicherung der Daten sind aber zwei Aspekte: Prüfen Sie gelegentlich, ob sich die vermeintlich gesicherten Daten auch wieder rekonstruieren lassen. Und deponieren Sie die Sicherungsplatte getrennt von dem eigentlichen Server. Diese ist auch ein wirksamer Schutz gegen Datendiebstahl, Brand oder Wassereinbruch.