3,5-Zoll-Festplattengehäuse im Test

Externe Festplatten werden vermehrt als Erweiterung der internen Festplatte, als mobiler Datencontainer und zur Datensicherung verwendet. Doch Vorsicht: Festplatten in externen Gehäusen sind weniger vor mechanischen Einflüssen geschützt als im PC-Gehäuse. Auch die Temperaturen sind im gut durchlüfteten PC-Gehäuse oft angenehm niedrig, während in externen Gehäusen schnell mal 50 oder mehr Grad vorherrschen.

Wir haben uns fünf unterschiedliche Festplattengehäuse ins Testcenter geholt. Als Festplatte kommt die Western Digital Caviar Black zum Einsatz. Die 2-TB-Festplatte mit der Herstellerbezeichnung WD2001FASS arbeitet mit 7200 Umdrehungen pro Minute und erzeugt daher im Vergleich zu langsameren 5400-Modellen deutlich mehr Abwärme.

Auf den folgenden Seiten beleuchten wir die Festplattengehäuse vor allem aus drei verschiedenen Perspektiven: Zuerst interessieren wir uns für die Installation, also wie leicht sich die Festplatte ins Gehäuse montieren lässt. Dann prüfen wir das Tempo, das die Kombination aus Festplatte und Gehäuse erzielte. Schließlich beurteilen wir die Kühlung anhand der Temperatur, die die Festplatte im Test erreichte und aushalten musste.

Folgende Tabelle zeigt die Testkandidaten im Überblick.

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Heutzutage sind alle 3,5-Zoll-Festplattengehäuse so beschaffen, dass Sie zumindest einen Kreuzschlitzschraubendreher benötigen. Bei manchen Modellen ist er im Lieferumfang enthalten – zum Beispiel beim Sharkoon Rapid-Case. Schraubenlose Modelle mit komplizierten Patenverschlüssen sind heute praktisch nicht mehr zu haben.

Vor dem Kauf sollten Sie sichergehen, dass das Festplattengehäuse intern den richtigen Anschluss besitzt: entweder eine der althergebrachten EIDE-Schnittstelle oder einen aktuellen S-ATA-Anschluss. Manche Festplattengehäuse wie das getestete LU-377PS von MS-Tech bietet beide Anschlüsse.

Achten Sie beim Einbau darauf, die Festplatte mit möglichst vielen Schrauben an der vorgesehenen Befestigung zu fixieren. Damit stellen Sie eine optimale Wärmeableitung sicher. Manche Gehäuse setzen hingegen auf eine gute Belüftung des Gehäuses und nutzen nur dünne Metallschienen, um die Festplatte in Position zu halten – etwa das getestete 3,5-Zoll-Festplattengehäuse Cooler Master Xport 351. Am schwierigsten gestaltete sich der Einbau der Festplatte bei den Gehäusen Raidsonic Icy-Box und Mapower (Vosstronics) VTG-AX31US: Hier müssen Sie die Festplatte in einem Metallrahmen festschrauben, der sich dabei schnell verzieht, was das Einschieben ins Gehäuse schwierig werden lässt.

Positiv zu bewerten ist, wenn ein Festplattengehäuse eine gute Installationsanleitung mitbringt, die die notwendigen Schritte erklärt. Dies war allerdings nur bei den Gehäusen von Cooler Master und Mapower optimal gelöst. Die Ausstattung der Festplattengehäuse war insgesamt gesehen aufs notwendigste beschränkt, was hinsichtlich des Preisdrucks bei Produkten um 20 Euro aber verständlich ist. In der folgenden Bildergalerie können Sie sich die Ausstattung und den Lieferumfang der einzelnen Festplatten ansehen.

Cooler-Master-Xport-351

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Mapower (Vosstronics) AX31U

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MS-Tech LU-377PS

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Raidsonic Icy Box IB-318

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Sharkoon Rapid-Case

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Um etwaige Tempounterschiede der Controller aufzudecken, führten wir einen Tempotest durch: Schließlich sind die Chips, die zwischen Festplatte und Schnittstelle vermitteln, der Flaschenhals eines externen 3,5-Zoll-Gehäuses. Hier sind die einzelnen Festplattengehäuse nahezu gleich schnell. Lediglich das Gehäuse mit S-ATA-Schnittstelle ist entsprechend flotter. Bei einem 3,5-Zoll-Festplattengehäuse mit USB-Schnittstelle können Sie mit Datenraten von rund 24 MB/s rechnen (siehe Diagramm). Das getestete 3,5-Zoll-Festplattengehäuse Raidsonic Icy Box IB-318 besitzt auch eine S-ATA-Schnittstelle. Die Datenrate betrug 30 MB/s beim Lesen und 61 MB/s beim Schreiben.

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Nach dem Festplatteneinbau ließen wir die Festplatte rund eine Stunde arbeiten. Dabei ermittelten wir mit einem Temperatursensor, wie heiß es im Gehäuse ist. Hier sollte es möglichst kühl bleiben. Denn je höher die Innentemperatur des Gehäuses, desto schlechter kann die Festplatte ihre Hitze abgeben. Nach dem Test öffneten wir das Gehäuse und prüften mit einem Infrarotthermometer, wie heiß die Festplatte selbst sowie ihre Elektronik wurde. Möchten Sie Ihre Festplatte lange nutzen und keinen Datenverlust riskieren, sollte eine Festplatte sollte nicht heißer als 60 Grad werden.

Sehr gut hat sich das Kühlkonzept von Cooler Master bewährt – die Festplatte wurde nur 41 Grad heiß. Genauso heiß wurde sie übrigens auch in der Icy Box von Raidsonic. 49 Grad sind etwas hoch – Sharkoons Rapid-Case war im Test von der Wärmeentwicklung der Western-Digital-Festplatte deutlich überfordert.

Das Fazit aus dieser Temperaturmessung finden Sie auf der nächsten Seite.

Festplatten mit einer Umdrehungsgeschwindigkeit von 5400 UPM produzieren wenig Abwärme. Diese können Sie dann getrost in jedes Gehäuse einbauen – auch in eines der getesteten, günstigen Modelle für 18 oder 20 Euro. Hierfür empfehlen wir Ihnen wir das Mapower (Vosstronik) VTG-AX31US, das schon für 18 Euro zu haben ist. Da es auch ein Netzteil besitzt, das bei ausgeschaltetem Gehäuse 0,0 Watt verbraucht, erhält es ein Preis-Tipp-Icon.

Festplatten mit einer Umdrehungszahl von 7200 UPM gehören nur in höherwertige Gehäuse wie etwa dem Cooler Master Xport 351. Dieses hat im Test mit Abstand am besten abgeschnitten, war aber mit 30 Euro auch das teuerste Modell. Auch vom Tempo her konnte es überzeugen, und die Installation ging sehr schnell vonstatten. Zusammen mit dem 0,0-Watt-Netzteil (bei ausgeschaltetem Gehäuse) hat es sich den Testsieg redlich verdient.

Festplatten, die ihre Datenscheiben mit 10.000 Umdrehungen pro Minute antreiben, benötigen spezielle Gehäuse und müssen aktiv, also mit Lüftern gekühlt werden – ohne Gehäuse und Lüfter steigt ihre Temperatur schnell auf über 40 Grad an. Handliche 3,5-Zoll-Festplattengehäuse sind hierfür nicht geeignet.

Was bei externen Festplatten und Festplattengehäusen außerdem unbedingt beachtet werden sollte, um nicht den Hitzetod aller Daten zu riskieren, erfahren Sie auf der nächsten Seite.

Mit den folgenden Tipps stellen Sie sicher, dass die Kühlung der Festplatte gewährleistet ist und die Daten auf ihr lange erhalten bleiben:

Bei der Installation Verwenden Sie immer alle vorgesehenen Schrauben. Zwar sitzt eine Festplatte oft schon mit einer Schraube fest im Gehäuse. Weitere Schrauben gewährleisten jedoch eine gute Wärmeableitung von der Festplatte über die Befestigung bis hin zum Gehäuse.

Abstand zu Heizungen halten Steht eine externe Festplatte neben heißen Gegenständen wie einer Heizung, kann sie die Hitze der Festplatte nicht abgeben, was dazu führt, dass es im Gehäuse sehr heiß wird.

Vor Sonneneinstrahlung schützen Nicht nur schwarze Gehäuse werden zum Backofen, wenn sie von der Sonnenstrahlung aufgeheizt werden – hier können schnell Temperaturen von mehr als 70 Grad im Gehäuseinneren erreicht werden.

Nicht abdecken Festplatten werden die Hitze einerseits durch Wärmestrahlung los. Andererseits steigt die aufgeheizte Luft aus dem Gehäuse nach oben. Beides ist nur noch eingeschränkt möglich, wenn ein Gegenstand oder Papier auf der Festplatte liegt.

Am besten hochkant Betreiben Sie das Festplattengehäuse horizontal, also flach auf dem Tisch, behindern Sie den Luftstrom und verringern die Fläche, über die das Gehäuse Hitze abstrahlen kann. Besser ist daher, die Platte vertikal zu betreiben, und – falls vorhanden – den mitgelieferten Standfuß zu verwenden. Er besitzt meist kleine Gummiplättchen, die die Schallübertragung vom Festplattengehäuse zur Schreibtischplatte verringern.

Immer ausschalten Die meisten Festplattengehäuse fahren die eingebaute Festplatte herunter, wenn der PC abgeschaltet wird. Prüfen Sie, ob das auch bei Ihrem Modell der Fall ist – denn auch eine Festplatte hat eine beschränkte Lebensdauer. Schalten Sie das Gehäuse zusätzlich über den Netzschalter aus. Dann sparen Sie pro Jahr einige Euro für Strom.