Verknüpfen

Ich kann Objekte entweder verknüpfen oder einbetten – welche Vor- und Nachteile hat es, wenn ich eine Verknüpfung anlege?Wie bereits erwähnt, sehen Sie in der Client-Anwendung lediglich ein Abbild des eingefügten Objekts. Wo das Objekt tatsächlich gespeichert ist, hängt davon ab, ob Sie es verknüpft oder eingebettet haben. Beispiel: Sie wollen die Bitmap-Grafik FEUER. BMP in einen Text einfügen.Bei einer Verknüpfung befindet sich die Grafik nicht nur in Ihrem Dokument, sondern zusätzlich noch als ganz normale Datei, in diesem Fall FEUER. BMP, auf der Festplatte. Ihr Dokument enthält einen Verweis darauf, wo sich die Datei befindet. Dies zieht einige Konsequenzen nach sich. Zunächst die positiven: Sobald jemand die Datei FEUER. BMP ändert, sehen Sie durch die Verknüpfung diese Änderungen auch in Ihrem Dokument. So können Mitarbeiter eine zentrale Datei regelmäßig aktualisieren, wobei theoretisch gewährleistet ist, daß Sie in Ihrem Dokument immer die neueste Fassung vor sich haben.

Der große Nachteil an diesem Verfahren: Nur Ihr Dokument weiß, daß die Datei FEUER. BMP ein OLE-Objekt ist. Windows bekommt von dieser Verknüpfung nicht viel mit. Konkret bedeutet das, daß der Bezug zwischen Dokument und Objekt verlorengeht, sobald die Datei an einen anderen Ort verschoben wird. Dadurch können Sie das Objekt nicht mehr bearbeiten und sehen natürlich auch nicht mehr die Änderungen, die jetzt noch an der – ehemals verknüpften – Datei gemachtwerden. Besonders perfide wird die Geschichte dadurch, daß Sie etwa von Winword 6.0 noch nicht einmal über den Verlust der Verknüpfung informiert werden, im Gegenteil: Die Meldung “Word aktualisiert die Felder des Dokuments” beim Ôffnen der Datei wiegt Sie zusätzlich in falscher Sicherheit. Bei Windows-95-Anwendungen sieht es -wenigstens im Ansatz -etwas besser aus. Meistens merken Word 7.0 und Word Pro 96, wenn eine verknüpfte Datei verschoben wird – es sei denn, sie wandert auf ein Netzlaufwerk. Dann ist der Bezug auch unter Windows 95 aufgehoben. Da das Verknüpfen von Objekten nur sinnvoll ist, wenn mehrere Personen an einer zentralen Datei arbeiten, hat sich also nichts Wesentliches zum Vorteil verändert. Vorbildlich: Die Lotus-Entwickler machen es den Programmierern von Microsoft vor, wie die Software in solch einem Fall reagieren sollte. Ist die verknüpfte Datei für die Client-Anwendung unauffindbar, meldet Word Pro 96 dies dem Anwender. Wird dagegen die Win-95-Version von Word nicht fündig, heißt es nach wie vor fälschlicherweise: “Word aktualisiert die Felder…” Tip: Arbeiten Sie nur dann mit verknüpften Dateien, wenn Sie regelmäßig Arbeitsergebnisse Ihrer Kollegen in einem Dokument zusammenfassen wollen. Wenn dies der Fall ist, testen Sie die von Ihnen verwendeten Programme ausführlich: Wie reagieren sie, wenn die Datei verschoben, gelöscht oder umbenannt wird?Ein weiterer Nachteil beim Verknüpfen von Dateien besteht darin, daß sie nicht automatisch mitwandern, wenn ein Container-Dokument kopiert oder über E-Mail verschickt wird. Wollen Sie also das Dokument an jemanden weiterreichen, müssen Sie die verknüpften Dateien zusammensuchen und selbst dafür sorgen, daß sie mit auf die Diskette kopiert werden. Der Empfänger hat ebenfalls ein Problem: Auch er muß alle Dateien manuell auf seine Festplatte kopieren und – viel aufwendiger – alle Verknüpfungen im Container-Dokument neu aufbauen.