Nach einem Bericht der Online-Ausgabe der Mittelbayerischen Zeitung/donau.de stellt sich der skandalöse Vorgang folgendermaßen dar: Kunden, die bereits einen Vodafone-Vertrag hatten und in die Vodafone-Filiale in der Innenstadt von Regensburg gingen, um ihren Vertrag verlängern zu lassen und – wie üblich – ein neues Handy in Empfang zu nehmen, wurden vom Verkäufer mit einem überraschenden Angebot beglückt: Als Weihnachtsgeschenk quasi bot der Vodafone-Mitarbeiter ein weiteres Handy zusätzlich an. Dass damit ein weiterer, zusätzlicher Mobilfunkvertrag verbunden war, erwähnte der Verkäufer jedoch nicht. Die Kunden erfuhren das erst, als ihnen die Rechnung für den neuen Vertrag ins Haus flatterte.
Als sich die Kunden bei Vodafone beschwerten und diesen untergeschobenen Vertrag stornieren wollten, legte sich Vodafone erstmal quer. Der Handy-Provider pochte auf Erfüllung des neuen Vertrags, wie Evelyn Hahn, Juristin beim Verbraucher-Service Bayern in Regensburg bestätigte. Rund 30 derartige Fälle, zeitlich offensichtlich alle um Weihnachten 2008 herum angesiedelt, sollen bis dato bekannt sein.
Wer übrigens denkt, dass man von so einem “Vertrag” innerhalb von 14 Tagen nach Abschluss zurücktreten kann, der irrt. Denn dieses Rücktrittsrecht gilt nicht für Verträge, die in einer Filiale geschlossen werden. Die Regensburger Verbraucherschützerin riet deshalb den betroffenen Zwangsbeglückten gegen den Vertrag zu klagen.
Erst als die lokale Presse bei Vodafone nachhakte, lenkte Vodafone ein, zumindest scheint es derzeit so. Die Verträge sollen jetzt doch storniert werden. Wer noch auf das Handy-Geschenk hereingefallen ist, wird gebeten sich beim Verbraucher Service in Regensburg (Tel. 0941/51604) zu melden. Dort erhält man die Rufnummer eines Ansprechpartners bei Vodafone, der die Rücknahme der Verträge abwickeln soll.
Update 11.3.2009, 9.15 Uhr : Wie die Pressestelle von Vodafone der PC-WELT soeben mitgeteilt hat, wurde dem “übereifrigen” Verkäufer die Kündigung ausgesprochen. Der Leiter der Vodafone-Filiale in Regensburg war der Meinung, dass es den Kunden nicht zumutbar sei, von diesem Verkäufer weiterhin bedient zu werden.
Update 16.03.2009: Mittlerweile hat sich der Verbraucherservice mit Vodafone darauf verständigt, dass die Reklamationen schriftlich von den Verbrauchern an den Verbraucherservice gehen, da das die Bearbeitung vereinfachen sollte und die Weiterleitung für den Verbraucherservice in diesem Umfang kaum mehr anders handhabbar sein dürfte. wie Eva Traupe vom Verbraucherservice Bayern der PC-WELT mitteilte.