Booten mit mehreren Kernen
Zuallererst wollen wir mit einem Mythos aufräumen: In diversen Foren kursiert das Gerücht, Windows 7 würde beim Starten nur einen Kern beziehungsweise nicht alle Kerne nutzen. Dem ist nicht so. Windows 7 untersucht beim Starten, wie viele Kerne vorhanden sind und verwendet dann auch alle. In der Systemkonfiguration (Ausführen -> Systemkonfiguration -> Als Administrator ausführen) unter “Start” -> “Erweiterte Optionen” können Sie allerdings einstellen, wie viele Kerne Windows nutzen soll. Das kann dann interessant sein, wenn Sie den Verdacht haben, dass die CPU einen Schaden abbekommen hat und Sie testweise mit weniger Kernen booten wollen. Ansonsten ist diese Option nur für Entwickler interessant, die für neue Anwendungen langsamere Systeme simulieren wollen.

Timeout beim Starten reduzieren
Ebenfalls in der Systemkonfiguration finden Sie den Timeoutwert für das Bootmenü bei Multi-Boot-Systemen. Standardmäßig ist er auf 30 Sekunden eingestellt. Den Wert können Sie getrost ihrer Reaktionsgeschwindigkeit anpassen. In den meisten Fällen sollten 5 bis 10 Sekunden reichen, da der Timeout mit dem ersten Tastendruck ohnehin unterbrochen wird. Haben Sie gar nur eine Installation auf Ihrem Rechner können Sie den Wert sogar auf 0 setzen.
Menüverzögerung abschalten
Im Startmenü wartet Windows 7 immer einen Moment, bis ein Menü ausgeklappt wird. Diese Verzögerung wird in der Registry festgelegt. Unter Ausführen -> regedit suchen Sie den Schlüssel
HKEY_CURRENT_USERControl PanelDesktopMenuShowDelay
Der dort angegebene Wert gibt die Verzögerung in Millisekunden an. Setzen Sie diesen Wert auf 0 und schon ist diese Bremse beseitigt.

Weg mit überflüssigen Effekten
Windows 7 kommt mit einer Vielzahl von hübschen Effekten, die zwar nett anzusehen sind, aber gleichzeitig kräftig auf die Performance des Systems gehen. Unter Systemsteuerung -> Leistungsinformationen und –tools -> Visuelle Effekte anpassen haben Sie drei Grundeinstellungen: “Optimale Einstellungen automatisch auswählen”, “Für optimale Darstellung anpassen” und “Für optimale Leistung anpassen”. Außerdem können Sie noch jede Option einzeln ein- oder ausschalten. Auf langsamen Systemen wie Netbooks oder alten Notebooks oder PCs sollten Sie mit den Einstellungen für optimale Leistung anfangen. Einzelne Optionen können Sie dann immer noch von Hand wieder einschalten und ausprobieren, wie sie sich auf die Systemgeschwindigkeit auswirken.

Aero abschalten
Unter Systemsteuerung -> Darstellung und Anpassung -> Anpassen können Sie ein Design für Ihren Bildschirm auswählen. Vermeiden Sie besonders auf langsamen Systemen die Aero-Designs.

Auslagerungsdatei optimieren
Zur Auslagerungsdatei gibt es gleich zwei Tipps:
1. Legen Sie unter Systemsteuerung -> Leistungsinformationen und –tools -> Erweitert -> Virtueller Arbeitsspeicher eine feste Größe für die Auslagerungsdatei fest. Standardmäßig startet Windows mit einer kleinen Auslagerungsdatei und passt die Größe bei Bedarf dynamisch an. Die Folge davon ist eine starke Fragmentierung der Festplatte, die auf Dauer wie eine angezogene Handbremse wirkt. Bei der Größe können Sie sich an den Empfehlungen von Windows orientieren.
2. Wenn Sie mehrere physikalische Festplatten im System haben, legen Sie die Auslagerungsdatei auf eine Festplatte, auf der nicht gleichzeitig das Betriebssystem werkelt. Anderenfalls müssen sich die Schreib-/Leseköpfe der Platte permanent mit beiden Aufgaben beschäftigen.

Ruhezustand abschalten
Wenn wir schon bei den Festplattenbremsen sind: Der Ruhezustand ist gerade für mobile Systeme wie Netbooks sehr beliebt. Man spart sich das lästige Herunterfahren und kann jederzeit binnen Sekunden dort weitermachen, wo man zuvor aufgehört hat. In der Praxis sieht das so aus, dass das laufende System in eine Datei auf der Festplatte geschrieben wird und beim Starten aus dieser Datei wieder in den Arbeitsspeicher geholt. Gerade bei den vergleichsweise kleinen Festplatten von Netbooks kann es deutlich schneller sein, wenn Sie der Festplatte etwas Luft verschaffen und den Ruhezustand abschalten. Unter Windows 7 geht das mit einer kurzen Befehlseingabe in der Eingabeaufforderung. Sie müssen sie dazu aber als Administrator ausführen. Diese rufen Sie auf, indem Sie die Windows-Taste und R drücken und anschließend cmd eingeben. Der Befehl powercfg ‑H Off schaltet den Ruhezustand ab. Nach einem Neustart gibt Windows den dafür belegten Speicher frei.
Windows Search deaktivieren

Der Indexierungsdienst von Windows 7 ist ein praktisches Tool, das den Inhalt der Festplatte für schnelle Suchzugriffe indexiert und optimiert. Der Dienst ist dafür zuständig, dass Sie bei Eingabe eines Suchbegriffs im Feld “Ausführen” schnell eine umfassende Übersicht über die Treffer innerhalb des Systems erhalten. Er läuft dauernd als Hintergrunddienst und nutzt Ruhezeiten zur intensiven Inspektion des Systems. Unter Systemsteuerung -> Verwaltung -> Dienste können Sie diesen Dienst deaktivieren. Sie müssen sich dann aber mit langsameren Suchen anfreunden.
Widgets abschalten
Windows 7 kommt, wie schon Vista, mit einer Vielzahl an kleinen, nützlichen Widgets für den Desktop wie die Wettervorschau, Börsenticker und ähnliches. All diese Widgets belasten den Rechner zum einen dadurch, dass sie regelmäßig die Internet-Verbindung nutzen, und zum anderen dass sie selbst eine deutliche Systemlast produzieren. Ist Ihr Rechner sehr langsam, sollten Sie die Widgets daher lieber abschalten oder auf ein Minimum reduzieren.