Unscheinbar sieht sie aus, die kleine silberne Scheibe, von ihren Vorgängerinnen, der CD und der CD-ROM äußerlich kaum zu unterscheiden. Doch mit beeindruckenden 4,7 Gigabyte Fassungsvermögen speichert die DVD (siehe Glossar) derzeit problemlos bis zu acht Stunden Filmaufnahmen.
Dem Siegeszug des Turbospeichers im Verbrauchermarkt stand jedoch bislang vor allem die Uneinigkeit der Hersteller im Weg, die sich auf kein einheitliches Standard-Format einigen konnten. Nicht jede Silberscheibe lässt sich von jedem DVD-Player oder gar von einem DVD-Laufwerk im PC abspielen. Mit einer Allianz wollen sieben führende Industrieunternehmen aber jetzt auch die letzte Hürde nehmen.
Künftig wollen die Unternehmen zusammenarbeiten, um für die Produktion von Speichermedien, Inhalten und DVD-Abspielgeräten einen neuen einheitlichen Standard mit dem Namen DVD+RW zu etablieren. Das Kürzel RW steht für Rewritable. Die Allianz (Hewlett Packard, Philips, Sony, Mitsubishi, Ricoh, Thomson Multimedia und Yamaha) will Geräte und Medien anbieten, mit deren Hilfe Verbraucher die DVD als universelles Speichermedium nutzen können.
Über 19 unabhängige Software- und Geräte-Hersteller hätten bereits ihre Unterstützung angekündigt, gab die Allianz bekannt. Noch im Herbst will der niederländische Elektronikkonzern Philips seinen ersten DVD-Videorecorder auf den Markt bringen. Die rote Aufnahmetaste des “DVDR 1000” soll es künftig möglich machen, ganze Fernsehsendungen oder eigene Camcorder-Aufnahmen per Knopfdruck auf eine DVD+RW zu brennen.
Bei der Entwicklung des DVDR 1000 habe das Unternehmen großes Augenmerk auf Kompatibilität gerichtet. Der Konzern geht davon aus, dass sich die digitale Videoaufnahme im DVD-RW-Format zur Standardtechnologie im Verbraucher-Sektor entwickeln wird. Das Format sei als bisher einziges in der Lage, auch eine Kompatibilität zu DVD-ROM-Laufwerken in Computern zu gewährleisten. Jede Audio- oder Video-Aufnahme könne damit problemlos auf dem heimischen PC abgespielt werden.
“Die Allianz repräsentiert derzeit rund 70 bis 80 Prozent Marktanteil”, meinte Klaus Petri von Allianz-Mitglied Philips. Verfechter anderer DVD-Formate dürften es damit schwer haben, sich durchzusetzen. (PC-WELT, 10.04.2001, dpa/ mp)
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