Die lästige Produktaktivierung von Windows XP hat in der Vergangenheit für eine Menge Aufruhr gesorgt. Microsoft verlangt von seinen Kunden, das Betriebssystem nach der Installation entweder online oder telefonisch zu aktivieren. Dabei muss eine Installations-ID angegeben werden, die Daten über die im Rechner installierte Hardware enthält. Genaue Details zur Funktionsweise des Aktivierungscodes waren bisher nicht bekannt. Microsoft hüllte sich zu diesem Thema in Schweigen. Die Berliner Firma “Fully Licensed GmbH” hat die Produktaktivierung von Windows XP jetzt Bit für Bit entschlüsselt.
Die Firma will jedoch keine Anleitung zur Umgehung der Lizenzbestimmungen geben, sondern vielmehr den Anwender darüber informieren, wie die Windows Product Activation (WPA) funktioniert und welche Daten dabei übertragen werden.
Aus diesem Grund hat die Berliner Firma ein englischsprachiges White Paper zum WPA veröffentlicht . Die deutsche Übersetzung finden Sie bei den Kollegen unseres Schwestermagazins “tecChannel”
Das “White Paper” behandelt zwei grundlegende Fragen zum Thema WPA: Welche Daten werden bei der Aktivierung übertragen? Und welche Auswirkungen hat eine Änderung der Hardware auf eine bereits aktivierte Windows XP-Installation?
Der Aktivierungsvorgang von Windows XP wird durch die Exe-Datei “msoobe.exe” eingeleitet. Die Aktivierung kann entweder online oder telefonisch bei Microsoft erfolgen. Dabei gibt die Exe-Datei eine 50stellige ID an, die bei einer telefonischen Aktivierung dem Mitarbeiter von Microsoft am Telefon genannt werden muss. Bei einer Aktivierung über das Internet wird diese Installations-ID automatisch an Microsoft gesendet.
Die “Fully Licensed GmbH” erklärt nicht nur, wie sich diese Installations-ID zusammensetzt, sondern auch, welche Informationen darin verborgen sind.
Erstaunlich ist die Erkenntnis, dass Windows XP toleranter gegenüber Veränderungen an der Hardware ist, als zunächst angenommen wurde. So ermittelt Windows XP beispielsweise das eingebaute CD-ROM Laufwerk. Dabei wird dieser Hardware-Komponente jedoch eine Kennziffer zugewiesen, die ebenso auch einem anderen CD-ROM Laufwerk zugewiesen wird. Folglich verlangt Windows XP keine Neuaktivierung bei dem Austausch des CD-ROMs-Laufwerks. Windows XP verhält sich bei bis zu drei der überwachten veränderten Komponenten tolerant. Hierbei kann aber beispielsweise der Austausch eines Celeron-Prozessors gegen einen Pentium III mit aktivierter Übermittlung der Seriennummer gleich zwei Komponenten-Änderungen bedeuten.
So lautet das Resümee von Fully Licensed: “Wir glauben, dass die Windows-Produkt-Aktivierung das Recht auf Privatsphäre nicht verletzt und niemanden davon abhält, typische Hardware-Änderungen vorzunehmen.”
Die hochinteressante Lektüre des White Papers setzt allerdings einiges an Grundwissen an Verschlüsselungstechnologien und digitalen Signaturen voraus.
Website von Fully Licensed zum WPA
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