Haben Sie VLC Media Player (kurz: VLC) bei der Installation die Kontrolle über von ihm unterstützte Video- und Audioformate erlaubt, so öffnet sich das Programm immer dann, wenn Sie im Windows-Explorer eine entsprechende Datei doppelklicken. Sollte dies nicht der Fall sein, öffnen Sie einfach mit der Tastenkombination Windows-I die Einstellungen-App und gehen dort zu „Apps –› Standard-Apps“. Unter „Musikplayer“ und „Videoplayer“ lässt sich „VLC media player“ nach einem Klick auf die aktuell verknüpfte Anwendung aus der Liste auswählen.
Wollen Sie VLC hingegen nur für bestimmte Formate verwenden? Klicken Sie per rechter Maustaste im Explorer etwa auf eine MP4-Datei sowie auf „Eigenschaften“ im Kontextmenü. Im nachfolgenden Fenster drücken Sie nun den „Ändern“-Button im Register „Allgemein“ und wählen „VLC media player“ aus. Bestätigen Sie mit „OK“.
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VLC öffnet alles: Das Menü „Medien“ zeigt fünf Optionen zum Starten von Film und Musik. Hier wurde „Medien –› Netzwerkstream“ gewählt und die URL einer Mediathek eingegeben.
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VLC Media Player spielt nahezu jedes Format und jede Datei ab, auch unvollständige oder bruchstückhafte Mediendateien, was unter anderem bei nicht vollständig heruntergeladenen Dateien zutreffen kann. Es müssen keine weiteren Video- und Audio-Codecs installiert werden, weil VLC bereits Codecs für alle populären Formate vollständig integriert hat. Unterstützt werden zum Beispiel APE, LAC, MID, MP3, OGG, WMA für Musik und bei Videos AVI, DivX, FLV, MKV, MP4, MPEG, VOB, WMV.
Doch das ist noch lange nicht alles: VLC kann auch Musik-CDs, Film-DVDs und Blu-rays abspielen. Wird eine im Laufwerk eingelegte DVD erkannt, müssen Sie eventuell die „Medien-Auswahl“ ändern und anschließend die Wiedergabe über die gleichnamige Schaltfläche starten. Verweigert VLC die Wiedergabe von kopiergeschützten DVDs und Blurays, finden Sie auf der Seite https://vlc-bluray.whoknowsmy.name/ eine Lösung.
Zusätzlich unterstützt VLC auch das Internetstreaming. Für das Streamen eines Webvideos oder Webradiosenders genügt es, die entsprechende URL zu wissen. Drücken Sie Strg-N und tragen Sie etwa https://swrswr3-live.cast.addradio.de/swr/swr3/live/mp3/128/stream.mp3 in das Adressfeld ein. Nach einem Klick auf „Wiedergabe“ sollten Sie in unserem Beispiel das Live-Radio von SWR3 hören.
Zuverlässige, aktuelle sowie umfassende Tabellen mit direkten Stream-URLs sind rar, recht brauchbar (für Radio) ist www.stream-urls.de/webradio . Ansonsten googeln Sie nach „[Namen des gewünschten Senders]“ und „Stream“. Bei SWR gibt es dazu diese Seite. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf „128K MP3“ und „Adresse des Links kopieren“, um die Streamadresse in die Zwischenablage zu übernehmen und als Nächstes mittels Strg-V einzutragen.
Lesetipp: TV-Mediatheken – Gratis-Fernsehen übers Netz

TV-Mediatheken in der VLC-Medienbibliothek: Wenn Sie die Streams in der Wiedergabeliste sammeln und als Datei speichern, kann diese wiederum in die Bibliothek integriert werden.
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Wiedergabelisten anlegen
VLC hat mehr zu bieten, als es das Playerfenster auf den ersten Blick offenbart. Öffnen Sie nunmehr mit „Ansicht –› Wiedergabeliste“ einen zusätzlichen Fensterbereich. Falls Sie die Wiedergabeliste und das Playerfenster lieber trennen möchten, entfernen Sie bitte das Häkchen vor „Ansicht –› Angedockte Wiedergabeliste“. Vor allem für Serien mit zig Staffeln und Episoden eignet sich die Wiedergabeliste gut. Sie können eine Dateiauswahl oder Ordner per Maus in das Fenster ziehen. Im Menü „Ansicht“ ist es zudem möglich, die Darstellung der Wiedergabeliste zwischen Icons, Liste, detaillierter Liste und Vorschaubildern umzuschalten. Die Größe lässt sich gleichfalls mit Strg-Mausrad verändern.
Überflüssige Medien können Sie durch einen Rechtsklick darauf und „Ausgewählte entfernen“ wieder aus der Bibliothek löschen. Die Dateien selber bleiben dabei an ihrem Speicherort erhalten. Klicken Sie eine Datei rechts im Fenster einfach an, wird links im Fenster die Wiedergabe in einer kleinen Ansicht gestartet. Ein Doppelklick darauf wechselt in den Vollbildmodus, den Sie mithilfe der Esc-Taste wieder verlassen.
Tipp: Über das angedockte Fenster erreichen Sie darüber hinaus das lokale Netzwerk und vorhandene UPnP-Server. Das kann eine entsprechend als NAS konfigurierte Fritzbox sein, allerdings auch ein NAS-Gerät von Synology, Qnap, Western Digital oder einem anderen Anbieter.
Videoausgabe optimieren
Kommt es beim Abspielen von HD-Videos zu Aussetzern, installieren Sie zuerst einen optimierten Treiber für die Grafikkarte („Zusätzliche Treiber“ oder „Treiberverwaltung“). In der Regel erkennt der VLC die Fähigkeiten des neuen Treibers automatisch. Wenn nicht, gehen Sie im VLC-Menü auf „Werkzeuge –› Einstellungen –› Video“. Stellen Sie hinter „Ausgabe“ („Output“) den Wert „VDPAU-Ausgabe“ ein, wenn Sie einen Grafikadapter von Nvidia oder ATI verwenden. Bei Intel-Adaptern belassen Sie die Einstellung auf „Automatisch“. Gehen Sie außerdem auf das Register „Eingang/ Codecs“, und wählen Sie hinter „Hardwarebeschleunigte Dekodierung“ den Eintrag „VDPAU-Videodecoder“ (Nvida/ATI). Bei Intel-Adaptern stellen Sie „VA-API über X11 Video-Decoder“ oder „VA-API über DRM Video-Decoder“ ein. Welche Option am besten funktioniert, müssen Sie ausprobieren.
Effekte und Filter nutzen

Helligkeit, Farben und Sättigung: Was sich am Monitor oder TV nicht verbessern lässt, kann der VLC über diverse Filter signifikant aufpeppen.
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Das Untermenü „Werkzeuge –› Effekte und Filter“ mit seinen Optimierungsfunktionen werden Sie wahrscheinlich nicht oft benötigen. Aber es ist natürlich gut zu wissen, welche Möglichkeiten hier verborgen sind.
Asynchrone Tonspur korrigieren: Vielleicht haben Sie schon einmal ein Video abgespielt, bei dem die Tonspur nicht zur Videospur gepasst hat, was besonders bei den Dialogen der Schauspieler unerträglich war. Anstatt das Video jedoch gleich vorschnell zu löschen, sollten Sie VLC mit der Korrektur beauftragen. Das geht zwar nicht automatisch, wohl aber mit wenigen Mausklicks. Über „Werkzeuge –› Effekte und Filter –› Synchronisierung“ gleichen Sie aus, wenn Bild und Ton asynchron laufen, also der Ton vorauseilt oder hinterherhinkt. Den Wert müssen Sie bei „Audiospur-Synchronisation“ in Sekunden eingeben. Beispiel: Um den Ton um eine Sekunde nach vorne zu verschieben, wählen Sie den Wert „-1,000“, während „1,000“ den Ton um eine Sekunde verzögert. Experimentieren Sie so lange mit den Werten, bis die Wiedergabe passt.
Videos drehen: Videos, die mit dem Smartphone aufgenommen wurden, sind häufig bei der Wiedergabe in VLC um 90 Grad gedreht. Sie brauchen jetzt nicht den Monitor zu drehen – denn das kann VLC mühelos korrigieren: Das entsprechende Werkzeug dazu finden Sie unter „Werkzeuge –› Effekte und Filter“ auf der Registerkarte „Videoeffekte“ auf der Unterregisterkarte „Geometrie“. Aktivieren Sie zunächst die Option „Transformieren“. Anschließend lässt sich das Video mit Vorgabeoptionen um 90, 180 oder 270 Grad im Uhrzeigersinn drehen.
Helligkeit verbessern: Verfälschte, zu helle oder zu dunkle Farben lassen sich ebenso wie die Helligkeit auch unter „Werkzeuge –› Effekte und Filter“ korrigieren. Gehen Sie dafür zu „Videoeffekte“: Im Register „Genauigkeit“ schalten Sie nun „Bildjustierung“ an. Daraufhin stehen unter anderem Schieberegler zum Anpassen von Helligkeit, Kontrast, Sättigung und Gamma-Wert zur Verfügung. Im rechten Fensterbereich setzen Sie ein Häkchen vor „Schärfen“ und verwenden den Schieberegler hinter „Sigma“.
Bildrauschen entfernen: Auch die Optionen „Bänderung entfernen“ und „Filmkörnung“ laden zum Experimentieren ein. Noch mehr Optimierungsfunktionen gibt es im Register „Erweitert“: Hier können Sie mit einem Weichzeichner störendes Flimmern reduzieren, eine räumliche Unschärfe beseitigen sowie für eine Entrauschung sorgen.
Tipp: Benutzen Sie VLC auch als Player für Ihre Musik, sollten Sie unbedingt den Equalizer kennen. Er lässt sich über „Werkzeuge –› Effekte und Filter“ im Register „Audioeffekte“ in dem Unterregister „Equalizer“ einschalten. Über die insgesamt elf Regler stellen Sie die Frequenzbereiche so ein, dass diese für Sie passend sind. Oder Sie klicken rechts oben in das Feld hinter „Voreinstellung“ und wählen ein Profil aus. Angeboten werden hier zum Beispiel „Klassik“, „Club“, „Dance“, „Große Halle“, „Party“, „Pop“, „Rock“ und viele mehr. Bestätigen Sie Ihre Auswahl mit einem Klick auf „Speichern“.
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Optimale Größe bei Vollbildwiedergabe
Je nach Filmmaterial und Ausgabegerät können bei der Wiedergabe auf Smart-TVs oder PC-Monitoren schwarze Ränder horizontal wie vertikal erscheinen. Über den Menüpunkt „Video“ oder auch im Vollbild nach Rechtsklick und dem Kontextmenü „Video“ können Sie den Monitor eventuell besser ausnutzen. Die Optionen „Seitenverhältnis“ und „Beschneiden“ erlauben Dehnungen des Bildes und das Abschneiden von Randbereichen.
Hier hilft nur Ausprobieren, da sowohl zu starke Verzerrung als auch das Abschneiden von zu viel Filmmaterial kontraproduktiv sind. Ein exaktes Beschneidewerkzeug gibt es außerdem unter „Werkzeuge –› Effekte und Filter –› Videoeffekte –› Beschneiden“.
VLC-Oberfläche und Werkzeugleisten anpassen
Standardmäßig blendet das VLC-Fenster am unteren Rand eine schmale Leiste mit wenigen Icons ein. Über diese pausieren und stoppen Sie die Wiedergabe, springen vor und zurück, schalten in den Vollbildmodus und greifen auf die erweiterten Funktionen zu. Ebenfalls im „Ansicht“-Menü blenden Sie am unteren Bildschirmrand eine Statuszeile ein. Hier werden der Name der aktuell geladenen Datei, die Wiedergabegeschwindigkeit und fortlaufend die Zeit (aktuell / von insgesamt) angezeigt.
„Minimale Ansicht“ zeigt den Fensterrahmen ohne die Menü- und Werkzeugleiste. Per Kontextmenü der rechten Maustaste gelangen Sie in der Folge zu den Menüs und Befehlen – und schalten die kompakte Ansicht wieder aus.
Hinter dem Befehl „Erweiterte Steuerung“ verbirgt sich eine weitere Werkzeugleiste mit zusätzlichen Funktionen. Mithilfe von „Werkzeuge –› Interface anpassen“ öffnen Sie den „Werkzeugleisteneditor“. Hier können Sie aus dem Aufklappfeld hinter „Profil auswählen“ einen Style für VLC auswählen – darunter auch den von älteren Versionen.
Mit der Maus klicken Sie sich die beiden Werkzeugleisten individuell zusammen und stellen ein, wie die Elemente erscheinen sollen. Wollen Sie die Werkzeugleisten über dem Video platzieren? Dann setzen Sie ein Häkchen bei der entsprechenden Option. Haben Sie Ihre Änderungen erledigt, klicken Sie auf das Icon oben rechts neben dem Aufklappfeld. Geben Sie dem neuen Profil bitte einen Namen und bestätigen Sie durch einen Klick auf „OK“.
VLC auf dem Tablet: So klappt die Wiedergabe
Sie wollen auf einem Android-Tablet oder einem iPad Filme oder Serienepisoden aus Ihrem Bestand anschauen? Auch in diesem Fall ist VLC die erste Wahl.
Nach der Installation der VLC-App aus dem App-Store und dem ersten Start tippen Sie auf „Netzwerk“. Sie können nun eine Mediendatei aus einem Cloudspeicher laden, einen Netzwerkstream anzapfen oder einen UPnP-Server als Quelle auswählen. Das kann etwa ein NAS sein, auf dem ein Medienserver eingerichtet ist – etwa auch die Fritzbox. Aber Sie nehmen die Mediendateien auch mit auf Reisen:
Aktivieren Sie dazu die „WLAN-Freigabe“. Darunter werden Ihnen dann zwei http://-Adressen angezeigt, etwa 192.168.178.89. Dabei handelt es sich um die IP, mit der das Tablet im Netzwerk verbunden ist. Am PC geben Sie diese IP-Adresse im Webbrowser ein und bestätigen mit der Eingabetaste. Es öffnet sich die WLAN-Freigabe. Jetzt können Sie Dateien mit der Maus von Ihrem PC in den oberen Fensterbereich ziehen. Sie werden danach in ein spezielles Verzeichnis auf dem Tablet kopiert und stehen dort anschließend in der Mediathek zum Abspielen bereit. Ebenso einfach überspielen Sie Mediendateien vom Tablet auf einen PC.
Kostenlose Skins: Neue Oberflächendesigns
Ergänzend zum Hauptprogramm dazu gibt es hier ein regelmäßig aktualisierte Archiv als Zip-Datei. Entpacken Sie die VLT-Dateien des Archivs in das Verzeichnis „C:\Programme\VideoLAN\VLC\skins“. Öffnen Sie VLC und gehen Sie zu den Einstellungen. Im Register „Interface“ aktivieren Sie „Benutzerdefinierte Oberfläche verwenden“ und klicken auf „Auswählen“. Im folgenden Dialog gehen Sie zu dem Verzeichnis „Skins-Verzeichnis“ und wählen eine VLT-Datei aus. Mittels Klick auf „Speichern“ und einem Neustart von VLC ist der neue Skin aktiv. Zurück zum Original-Skin kommen Sie in den VLC-Einstellungen nach einem Klick auf „Nativen Style benutzen“.
Tipp: Da es bei der Auswahl der VLT-Datei keine Vorschau gibt, bewegen Sie sich quasi im Blindflug. Besuchen Sie aus diesem Grund besser die erwähnte Skin-Seite im Internet und schauen Sie sich dort die Skins an. Merken Sie sich den Namen und wählen Sie in den VLC-Einstellungen die korrespondierende VLT-Datei aus.
Konvertieren in andere Formate

Konvertieren: Technisch arbeitet der VLC einwandfrei, fordert aber bei Musik – mehr als bei Videomaterial – eventuelle Nachbearbeitung.
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Für den VLC sind exotische Formate kein Problem, für Smart-TV oder Tablets hingegen schon. Über „Medien –› Konvertieren/ Speichern“ können Sie den VLC zum Konvertieren nutzen. Im Folgedialog bestimmen Sie über „Hinzufügen“ die Mediendatei und klicken dann unten auf „Konvertieren/ Speichern“. Unter „Profil“ gibt es eine Drop-down-Liste mit populären Audio- und Videoformaten, wobei Android-Geräte, iPod und Youtube speziell berücksichtigt sind. Nachdem Sie eine Zieldatei angegeben haben, kann der Vorgang mit „Start“ beginnen. Die Konvertierung verläuft je nach Rechner in mehrfacher Geschwindigkeit, wenn Sie auf die Option „Ausgabe anzeigen“ verzichten.
Das Konvertieren funktioniert auch bei Audiodateien oder Audio-CDs (wobei Sie hier statt einer Quelldatei das Medium angeben – meist „/dev/sr0“). Bei einer typischen Audiokonvertierung nach „Audio – MP3“ sollten Sie dieses Ausgabe-„Profil“ unbedingt bearbeiten, da standardmäßig nur 128 KBit/s vorgesehen sind. Die Profiländerung erledigen Sie neben der Drop-down-Liste entweder punktuell über das Schraubenschlüsselsymbol oder Sie legen mit der Schaltfläche „Neues Profil erstellen“ dauerhaft ein passendes Profil etwa mit 192 KBit/s Bitrate und 48.000 Hz Samplingrate an.
Internetradio abspielen und speichern
Der VLC spielt und speichert Internetstreams – Radiosender ebenso wie Filme aus Mediatheken. Um Radiosendungen aufzuzeichnen, ist von mehreren möglichen Varianten dies die einfachste Methode:
Zunächst benötigen Sie die Internet-URL des gewünschten Senders (etwa über Google zu ermitteln). Die URL fügen Sie dann im VLC unter „Medien –› Netzwerkstream öffnen“ ein. Der Klick auf „Wiedergabe“ spielt den Sender live ab. Um den Sender zu speichern, wählen Sie „Konvertieren“, geben als „Profil“ etwa das Format MP3 an und definieren über „Durchsuchen“ eine Zieldatei. Wenn Sie bei der Aufnahme mithören möchten, verwenden Sie die zusätzliche Option „Ausgabe anzeigen“. Mit der Schaltfläche „Start“ beginnt die Aufzeichnung, die Sie über die Wiedergabeliste jederzeit anhalten können.
Beachten Sie, dass Sie manuell für sprechende Dateinamen sorgen müssen und dass der VLC keine Trennung der Musikstücke leistet. Sie müssen den Gesamtstream also nachbearbeiten, falls Sie Musikstücke als Einzeldateien nutzen wollen.
Tipp: Um schnell in den Livestream Ihres bevorzugten Nachrichtensenders reinzuhören, brauchen Sie nur dessen Streamadresse. Für das Abspielen genügt dann folgender Aufruf (zum Beispiel als Bash-Alias):
vlc https://streams.br.de/br24_2.m3u --qt-start-minimized
Der Schalter „–qt-start-minimized“ minimiert den VLC in die Systemleiste.
Streams oder Filme speichern

Bildschirmaufzeichnung mit dem VLC: Tutorialprofis wird das nicht genügen, für gelegentliche Hilfestellung im Bekanntenkreis kann der VLC aber aushelfen.
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Der VLC kann über „Wiedergabe –› Aufnehmen“ einen aktuell laufenden Film aufnehmen, also auf die Festplatte schreiben. Wer dies häufiger benötigt, sollte unter „Ansicht“ die „Erweiterte Steuerung“ aktivieren. Dann erscheinen im Wiedergabefenster weitere Bedienelemente, unter anderem der Aufnahmeknopf. Alle Aufnahmen werden unter Angabe der Zeit, des Senders und Namen der Sendung unter „~/Downloads/“ als „.ts“-Datei abgelegt. Über „Werkzeuge –› Einstellungen –› Eingang / Codecs“ können Sie neben „Ausnahme-Verzeichnis oder Dateiname“ auch einen anderen Pfad festlegen.
Bildschirmvideo vom Desktop
Der VLC kann Desktopaktivitäten filmen, etwa um ein Videotutorial herzustellen. Dazu öffnen Sie das Menü „Medien –› Aufnahmegerät öffnen“. Wählen Sie als „Aufnahmemodus“ den Eintrag „Desktop“. Unter „Optionen“ geben Sie die gewünschte Anzahl an Bildern pro Sekunde an, die VLC aufzeichnen soll. 20 Bilder pro Sekunde sollten es für ein flüssiges Video mindestens sein. Mit „Mehr Optionen anzeigen“ lässt sich der Dialog erweitern, um vorab die Dauer der Aufnahme festzulegen („Stoppzeit“). Klicken Sie jetzt unten neben „Konvertieren / Speichern“ auf „Konvertieren“, und dort geben Sie das Speicherformat und die Zieldatei an.
Um mit der Aufnahme zu beginnen, klicken Sie auf den kleinen Pfeil rechts neben „Wiedergabe“ und wählen dort „Konvertieren“. Im folgenden Dialogfenster legen Sie im Feld „Zieldatei“ den Speicherort und Dateinamen Ihres Videos fest und starten die Aufnahme mit „Start“. Zum Beenden der Aufnahme klicken Sie im VLC-Hauptfenster auf die Schaltfläche „Wiedergabe stoppen“.
Lesezeichen im Film

Lesezeichen setzen: Zum Springen an vorgemerkte Filmstellen bietet der VLC Lesezeichen, die in einer Playlist gespeichert werden müssen.
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Im VLC gibt es die Option, beim Abspielen eines Films Lesezeichen zu setzen. Dies ist praktisch, um einen Film später an dieser Stelle fortzusetzen, kann aber auch zur Markierung besonders sehenswerter Szenen dienen. Im Menüpunkt „Wiedergabe –› Benutzerdefinierte Lesezeichen“ genügt ein Klick auf „Erstellen“. Allerdings gelten solche Lesezeichen nur für die Dauer der Filmwiedergabe. Um Lesezeichen permanent zu speichern, müssen diese mit „Medien –› Wiedergabeliste in Datei speichern“ in einer Playliste abgelegt werden. Später genügt ein Doppelklick auf die „xspf“-Datei, um den Film samt Lesezeichen im VLC zu laden.
Screenshot vom laufenden Film
Um mit dem VLC einen Screenshot der aktuellen Filmszene anzufertigen, verwenden Sie das Menü „Video –› Videoschnappschuss machen“. Falls Sie den Film im Vollbildmodus ansehen, kommen Sie auch über Rechtsklick und „Video“ an das Werkzeug. Dann erstellt der VLC ein Bild der angezeigten Szene und blendet kurz den Speicherort ein – standardmäßig unter „/home/[benutzer]/ Bilder“. Das Zielverzeichnis und das Dateiformat können Sie unter „Werkzeuge –› Einstellungen –› Video –› Videoschnappschüsse“ dauerhaft ändern.
VLC als UPnP- & Samba-Client

Demnächst Standard: Der VLC erweitert seine Rolle als Client im Netz um den Eintrag „Windows-Netzwerke“. Der Samba-Zugriff über „Zeroconf“ ist weiter möglich, aber unübersichtlicher.
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Der VLC Player beherrscht in der Wiedergabeliste via „Universal Plug’n’Play“ den Zugriff auf lokale Server UPnP/DLNA-Server (NAS, Kodi, Plex, Fritzbox). UPnP-Server zeigt der Player dort an und nach einem Doppelklick navigieren Sie in der Struktur des Servers. Ideal ist der VLC als UPnP-Client jedoch nicht: Er bietet die Wiedergabe erst an, wenn er alle Medien des Servers eingelesen hat. Bei anderen UPnP-tauglichen Playern sind die ersten Audio- oder Videodateien sofort sichtbar und benutzbar, während der Player im Hintergrund weiter nachlädt.
Der VLC kann auch von Windows/Samba-Freigaben abspielen, ohne dass diese vorher ins Dateisystem gemountet werden müssten. Dazu verwenden Sie in älteren Versionen in der Wiedergabeliste den Eintrag „Zeroconf Netzwerkservice“. Das Ergebnis ist eventuell unübersichtlich, weil Netzwerkserver mehrfach auftauchen (mindestens IPv4 und IPv6). Probieren Sie einfach aus, welcher Eintrag fehlerfrei zur Freigabe führt. In der neuesten VLC-Version, die allerdings noch nicht Standard ist, zeigt die Wiedergabeliste den neuen Eintrag „Windows-Netzwerke“, der ausschließlich Windows/Samba-Server auflistet. Das macht den Samba-Zugriff künftig eindeutiger und übersichtlicher.
Nichts für Snaps! Wer diese Funktion sofort erreichen will, wird unter Ubuntu-basierten Distributionen auf die Idee kommen, den VLC als aktuelles Snap-Paket zu installieren. Das wäre allerdings nicht zielführend, weil Snaps auf das lokale Netzwerk nicht zugreifen dürfen.
VLC-Fernbedienung mit Browser

HTTP-Server: Die VLC-Fernbedienung via Browser genügt vollauf für Lautstärkesteuerung, Pausen und Medienauswahl.
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Der VLC hat einen eingebauten HTTP-Server, der die Steuerung des Players im Browser eines beliebigen Netzwerkclients ermöglicht (Tablet, Smartphone, PC). Remotesteuerung bedeutet, dass der Rechner mit dem VLC weiterhin das Abspielgerät bleibt und das Clientgerät nur die Medienauswahl und Lautstärke steuert.
Aktivieren Sie im VLC unter „Werkzeuge –› Einstellungen“ zunächst die Option „Alle“. Danach gehen Sie zum Eintrag „Interface –› Hauptinterfaces“ und aktivieren das Kästchen „Web“. Ferner finden Sie unter „Interface –› Hauptinterfaces“ den Eintrag „Lua“ (Script-Sprache): Im Lua-Dialog müssen Sie unter „Lua-HTTP“ ein Passwort vergeben. Das Passwort darf ganz einfach ausfallen, aber ganz ohne geht’s nicht. Nach „Speichern“ ist der HTTP-Server dauerhaft eingerichtet und jeder Browser erreicht den VLC-Player mit der IP-Adresse Standardport 8080 des VLC-Rechners – also etwa:
192.168.178.20:8080
Der HTTP-Server bietet keinen großen Bedienkomfort, genügt aber völlig zur Medienauswahl und zur Lautstärkesteuerung. Neben der HTTP-Fernbedienung geht es noch etwas bequemer per Android-App auf Smartphone oder Tablet. Aus der Reihe einiger VLC-Remote-Apps ist die App VLC Remote (Jonny Buchanan) zu empfehlen. Sie ist Open Source, kostenlos und werbefrei. Die nötige Konfiguration des VLC als Server ist identisch mit dem oben beschriebenen HTTP-Server. Die App leistet im Prinzip nichts anderes, optimiert aber das Layout auf die Displaygrößen von Mobilgeräten.