Ihre Datenschätze sollen Jahrzehnte überdauern. Aber: DVDs und CDs sind nach einem Kratzer unbrauchbar, USB-Sticks gehen schnell verloren, und Festplatten sind anfällig für Defekte. Auch Dateiformate wie DOC für Word-Dokumente oder XLS für Excel-Tabellen leben nicht ewig, denn Microsoft hat schon mit Office 2007 neue Formate eingeführt. Wir zeigen, welche Dateiformate Zukunft haben und welche Medien sich besonders gut für Sicherheitskopien von Musik, Fotos und Videos eignen. Richtig vorbereiten: Bevor Sie mit Ihrem Backup beginnen, sollten Sie Ordnung in Ihren Datenbestand bringen. Sortieren Sie Dokumente, Fotos und Musik jeweils in einzelne Ordner, und benennen Sie diese aussagekräftig.
Achtung: Hardware und Dateiformate veralten schnell Wenn Ihre Daten auch in 30 Jahren noch lesbar sein sollen, reicht es allein nicht aus, dass Sie ein gutes Speichermedium verwenden. Genauso wichtig ist auch ein langlebiges Dateiformat. Denn: Wird das Format von den gegebenen Programmen nicht mehr unterstützt, ist die Datei unbrauchbar. Es gibt ein paar Formate, denen man ein längeres Leben zutraut. Wir nennen sie im Folgenden. Doch auf der sicheren Seite sind Sie nur dann, wenn Sie Ihr Archiv rund alle fünf Jahre überprüfen. Achten Sie darauf, dass für alle verwendeten Dateiformate noch passende Anwendungen existieren. Zudem müssen Sie immer wieder kon-trollieren, ob die nötige Hardware für Ihre Speichermedien überhaupt noch zur Verfügung steht. So wie es kaum noch Diskettenlaufwerke gibt, verschwinden zurzeit die DVD-Laufwerke aus Netbooks.
Zukunftssicher: Wählen Sie diese langlebigen Dateiformate Office-Dokumente: Zum Speichern auf lange Zeit können Sie Office-Dokumente in das PDF/A-Format (Portable Document Format/Archive) konvertieren. Es ist speziell zum Archivieren elektronischer Dokumente gedacht und garantiert, dass diese auf jedem PC gleich aussehen. Anders als beim normalen PDF sind bei PDF/A Infos über Schriftarten im Dokument selbst enthalten. Zum Öffnen von PDF/A-Dateien reicht der kostenlose Adobe Reader , mit dem Sie sie aber nicht bearbeiten können. Um in Office 2007 PDF/A-Dateien anzulegen, brauchen Sie das Plug-in Speichern unter – PDF oder XPS . Mit Open Office geht’s auch ohne Erweiterung. Multimedia-Dateien: Zum Archivieren von Bilddateien ist das verbreitete JPG-Format gut geeignet. Bei Musikdateien hat sich das MP3-Format ganz klar durchgesetzt. Programme wie der Windows Media Player können MP3-Dateien problemlos abspielen. Videodateien können Sie im MPEG2-Format archivieren. Keines der neueren Formate wie Divx, Xvid oder X.264 hat sich bislang richtig etabliert. MPEG2-Filme erstellen Sie mit Format Factory . Fürs Kopieren der Dateien auf Backup-Medien genügt ein guter Datei-Manager. Oder Sie setzen auf den englischsprachigen Kopierspezialisten Filesync . Zum Brennen eignet sich Imgburn .
Das ideale Backup: Jede Hardware hat sowohl Vor- als auch Nachteile Fürs Backup stehen viele Datenträger zur Auswahl. Alle haben ihre Vor- und Nachteile. Sie eignen sich zum Teil auch nur für bestimmte Zwecke. Im Diagramm oben auf dieser Seite sehen Sie auf einen Blick, wie hoch die durchschnittliche Lebensdauer ist. Nachfolgend stellen wir die wichtigsten Medien vor und nennen jeweils den Preis pro GB. Es handelt sich um Richtwerte, denn die Preise ändern sich laufend.

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Externe Festplatten: Preisgünstig und einfach in der Handhabung Für das schnelle und einfache Backup zu Hause eignen sich externe Festplatten sehr gut. Sie lassen sich bequem am PC anschließen und bieten Platz für bis zu 2 TB. Externe Platten gibt’s mit eigener Stromversorgung oder ohne. Im zweiten Fall beziehen sie den Strom per USB-Port oder E-SATA-P-Schnittstelle (P = Power). Platten ohne Netzteil sind deutlich kleiner als solche mit. Dafür bieten sie meist weniger Speicherplatz und können nicht an jedem USB-Hub betrieben werden. E-SATA überträgt die Daten deutlich schneller als USB, ist aber noch wenig verbreitet. Prüfen Sie deshalb vor dem Kauf, ob Ihr PC über einen entsprechenden Anschluss verfügt. Im Durchschnitt kosten 500 GB Speicherplatz etwa 70 Euro, 1 TB gibt’s ab 100 Euro. Die Lebensdauer von externen Festplatten liegt unter 10 Jahren. Sie sollten alle sieben Jahre ausgetauscht werden. Nachteile: Externe – genauso wie interne – Festplatten fallen immer wieder weit vor Ende der durchschnittlichen Lebensdauer aus. Externe Platten sind im Betrieb zudem extrem anfällig für Stöße, etwa wenn sie herunterfallen. Achten Sie unbedingt auf einen guten Stand des Gehäuses. Übrigens: Es gibt bereits externe SSDs (Solid State Disks). Diese Laufwerke mit Flash-Speicher haben ungefähr die gleichen Vor- und Nachteile wie USB-Sticks. Fazit: Externe Platten sind eine gute Backup-Lösung für Privatanwender. Sie haben viel Kapazität und kosten wenig. Allerdings halten sie meist nur ein paar Jahre.

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USB-Sticks: Praktische Speicher, aber mit wenig Platz und teuer USB-Sticks bieten heute in der Regel eine Kapazität von bis zu 64 GB. Sie sind sehr robust: Anders als herkömmliche Festplatten sind sie resistent gegen magnetische Felder und überleben dank Flash-Speichertechnik selbst Stürze aus großer Höhe. Nachteile: Die Gefahr ist groß, dass diese kleinen Sticks verloren gehen oder gestohlen werden. Außerdem kostet Flash-Speicher derzeit noch viel. 8-GB-Sticks gibt’s für rund 18 Euro. Ausnahmegrößen mit 128 und 256 GB sind noch extrem teuer (380 und 730 Euro). Die Lebensdauer von USB-Sticks hängt stark vom Gebrauch ab: Jedes Löschen oder Beschreiben beschädigt die Oxidschicht des Speichers. Laut den Datenrettungs-Spezialisten von Kroll Ontrack ist die Lebenserwartung von Flash-Speicher ähnlich wie die herkömmlicher Festplatten. Fazit: USB-Sticks eignen sich eher weniger, um Ihre Daten dauerhaft zu sichern. Sie sind teuer, haben eine geringe Kapazität und gehen schnell verloren. Nur die bequeme Handhabung spricht für sie.

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Disk-Rohlinge: Entweder geringe Disk-Rohlinge: Entweder geringe Bei CD-/DVD-Rohlingen und den neueren Blu-Ray-Disks gibt es teilweise große Qualitätsunterschiede. Günstige Scheiben sind nach fünf Jahren kaum mehr lesbar. Qualitativ hochwertige und teurere Rohlinge halten bis zu 20 Jahre. Diese kosten je nach Medium zwischen 13 Cent und 10 Euro pro Stück. Die Kapazität reicht von 700 MB (CD-Rohlinge) bis zu 50 GB (doppelt beschichtete Blu-Ray-Disks). Tipp: Die Freeware Dvdisaster legt zusätzlich Fehlerkorrekturdaten auf der DVD oder extern an. Damit lassen auch DVDs noch lesen, wenn sie später verkratzt sind. Fazit: Die Lebensdauer von Rohlingen hängt stark von ihrer Qualität ab, zudem sind sie sehr schnell beschädigt. Für große Datenmengen eignen sich CD- und DVD-Rohlinge nicht. Mehr Platz bieten die neuen Blu-Ray-Disks. Doch die sind teuer.

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Netzwerkspeicher (NAS): Teure Dauerspeicher mit viel Platz Netzwerkspeicher oder Network Attached Storage (NAS) sind Speichermedien, die direkt am Netzwerk angeschlossen werden, also losgelöst vom eigenen PC. Das große Plus dabei: Bei einem Hardware-Defekt des Computers funktioniert ein NAS-Server weiterhin. Zudem greifen Anwender auch von anderen PCs im Netzwerk oder vom Computer im Büro bequem auf die Daten zu. Wenn Sie mehrere Festplatten in einem NAS einsetzen und diese spiegeln, erhöht sich die Lebensdauer der Daten deutlich. Sie wird dann auf über 30 Jahre geschätzt. Für eine gute Datensicherheit nutzen Sie einen Raid-5-Verbund. Über den Hochverfügbarkeits-Server wie Raid 5 gibt’s nützliches Informationsmaterial. Standardmäßig kommen die meisten Netzwerkspeicher ohne Festplatte daher. Diese kaufen Sie dazu. Ein NAS mit einer Festplatte von 1 TB gibt es ab 150 Euro, typischer sind Preise von 200 bis 300 Euro. Semiprofessionelle NAS mit 4 TB kosten bis zu 2000 Euro. Nachteile: Die Festplatten in einem NAS können kaputtgehen. Zudem besteht wegen der Zugriffsmöglichkeiten die Gefahr von Datendiebstahl. Deshalb muss der Netzwerkzugriff gut abgesichert werden. Fazit: Der Netzwerkspeicher ist ein sehr solides, aber in der Anschaffung teures Backup-Medium. Kopieren Anwender ihre Daten auf mehrere Festplatten, sind diese auch nach 30 Jahren noch gut verwahrt.

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Online-Speicher: Daten überall parat haben Daten lassen sich nicht nur lokal, sondern auch im Web ablegen. Die Server der Anbieter stehen meist in einem gut geschützten Rechenzentrum und sind wiederum mit Backup-Speicher versehen. So bewahren sie Daten problemlos mehrere Jahrzehnte auf. Darüber hinaus ist die Datensicherung – genauso wie die Wiederherstellung – von jedem PC mit Internet-Anschluss aus möglich. Ein weiterer Vorteil: Zu Hause liegen weder externe Festplatten noch DVDs herum. Nachteile: Ob die Internet-Dienstleister nach 30 Jahren ihre Angebote noch genau so führen, ist nicht sicher. Zudem sind Sie an den Anbieter gebunden. Erhöht dieser zum Beispiel die Preise, müssen Sie das akzeptieren – oder einen Umzug der Daten organisieren. Die Kosten für Online-Speicher liegen bei den meisten Anbietern bei 60 Euro aufwärts pro Jahr für 100 GB F-Secure verspricht bei seinem Dienst unbegrenzten Speicherplatz für 60 Euro pro Jahr. Außer Bezahlangeboten gibt es auch kostenlosen Online-Speicher. Dieser eignet sich nicht für seriöse Backups. Die Anbieter garantieren keinerlei Datensicherheit. Hochprofessionelle Dienstleister sind dagegen teuer. Fazit: Mit Online-Speicher realisieren Sie ein einfaches Backup mit dauerhaftem Datenzugriff. Der Speicherplatz ist nahezu unbegrenzt. Allerdings wird jeden Monat eine Gebühr fällig, und der Upload dauert bei der ersten Komplettsicherung bei gro-ßen Datenmengen Tage oder gar Wochen.
Empfehlung: Das sind die besten Medien für Ihre Sicherung Alle erwähnten Datenträger haben ihre Vor- und Nachteile. Den besten Schutz erreichen Sie mit einer Kombination. So empfehlen sich DVDs vor allem als Rettungs-Disks, falls Windows schlappmacht, oder zum Sichern geringer Datenmengen. Legen Sie von wichtigen DVDs unbedingt mehrere Kopien an. Für Backups großer Datenmengen eignen sich Rohlinge hingegen kaum. Dafür setzen Sie besser externe Festplatten ein. Dieser Speicher hat mehr Kapazität, ist schnell und enorm günstig. Teurer, dafür deutlich langlebiger ist ein Netzwerkspeicher mit Raid-5-Verbund. Wer keine Backup-Medien lagern möchte und von überall Zugriff darauf haben will, archiviert seine Daten in einem Online-Speicher. Backup versus Archivieren: Die vorgestellten Medien eignen sich als Backup-Lösung – also als Speicherort, an dem Sie eine Kopie Ihrer Daten verlässlich ablegen können. Etwas anderes ist es, wenn Sie nach einer Lösung suchen, bei dem die Daten komplett auf einen externen Datenträger ausgelagert werden, also nicht mehr auf dem PC liegen. In diesem Fall geht es um das Archivieren von Daten. Wer gründlich archivieren will, sollte seine Daten unbedingt doppelt auf zwei verschiedenen Medien ablegen. Hierfür eignen sich zwei externe Festplatten, oder Sie sichern die Daten einmal auf einer externen Platte und zusätzlich auf DVDs. Lediglich bei einer NAS-Lösung brauchen Sie nicht zwingend einen zusätzlichen Speicherort. Voraussetzung ist aber, dass Sie das NAS im Raid-5-Verbund betreiben und defekte Platten und defekte Controller stets sofort ersetzen.