Für die meisten PC-Anwender ist die Taskleiste die Leiste „am unteren Bildschirmrand“. Die Reduzierung auf die voreingestellte Position macht bereits deutlich, dass die Taskleiste zwar „irgendwie da“ ist, dass man ihr aber ansonsten wenig Bedeutung beimisst, obwohl sie ein zentrales Bedien- und Steuerelement des Betriebssystems darstellt. Dabei bietet schon Microsoft diverse Einstellungen zum Anpassen, die die Bedienung des Computer vereinfachen. Mit weiteren versteckten Optionen und Tools lässt sich noch mehr aus der Taskleiste herausholen und damit der Bedienkomfort ingesamt steigern. Wir stellen Ihnen hier die besten Tricks zur Taskleiste unter Windows 10 vor. Wo das aktuelle Funktionsupdate vom Mai (Version 1903) gegenüber den Vorversionen für Änderungen sorgt, weisen wir auf diese ausdrücklich hin.
Tipp: Dateien an die Windows-Taskleiste anheften
Basiseinstellungen I: Taskleiste und Schnellstartbereich erklärt
Die Taskleiste (am unteren Bildschirmrand) besteht im Wesentlichen aus vier Bereichen. Über das Windows-Icon ganz links gelangen Sie zum Startmenü mit Apps und Programmen. Rechts davon folgt das kombinierte Such- und Eingabefeld für die Suche nach Dateien, installierter Software und Webseiten sowie zum Ausführen von Windows-Befehlen. Wiederum daneben findet sich der Schnellstartbereich zum Aufrufen von Software. Auch die Timeline finden Sie hier, mit der Sie Ihre Aktivitäten geräteübergreifend im Blick haben . Der vierte Bereich ganz rechts schließlich, das sogenannte Systray, fasst die laufenden Prozesse und Statusanzeigen zusammen. Um Microsofts Voreinstellungen anzupassen, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Leiste und wählen im Kontextmenü „Taskleisteneinstellungen“. Darin können Sie eine Vielzahl von Anpassungen vornehmen. Ist „Taskleiste fixieren“ deaktiviert, können Sie die Taskleiste verbreitern, indem Sie den Rand zum Desktophintergrund anfassen und mit der gedrückten Maustaste aufziehen. Das ist vor allem sinnvoll, wenn die Taskleiste sonst zu voll ist. Aktivieren Sie umgekehrt die Option „Taskleiste im Desktopmodus automatisch ausblenden“, wenn Sie die gesamte Monitorfläche benötigen. Damit blendet sich die Taskleiste erst dann ein, wenn Sie die Maus ganz nach unten führen. In den Taskleisteneinstellungen stellen Sie ein, ob die umfassendere „Windows PowerShell“ oder die ältere und eingeschränkte „Eingabeaufforderung“ erscheint, wenn Sie mit der rechten Maustaste auf den Startbutton klicken. Die per Default ebenfalls eingeschaltete Badges-Funktion blendet zu jeder Software klein die Zahl neuer Benachrichtigungen ein, so beim Mailprogramm die der neuen Nachrichten. Die Einstellung „Position“ ist selbsterklärend, ebenso wie die Beschriftungsoptionen darunter.
Basiseinstellungen II: Systray, Kontakte, Position und Farben

Wenn Sie in den Taskleisteneinstellungen herunterscrollen, sehen Sie drei weitere Rubriken: den „Infobereich“, „Mehrere Bildschirme“ und „Kontakte“. Mit der ersten Einstellung im Infobereich – also mit „Symbole für die Anzeige auf der Taskleiste auswählen“ – definieren Sie, was Windows rechts unten im Systray zeigt. Sie können sämtliche laufenden Programme und Prozesse aktivieren oder einzelne auswählen. Dazu ein Beispiel: Standardmäßig sehen Sie dort stets auch die Netzwerk- und Internetverbindung. Wenn die bei Ihnen jedoch nie Probleme bereitet, blenden Sie sie aus. Die zweite Einstellung gilt analog für die „Systemsymbole“, wobei die Trennung beider Bereiche nicht ganz logisch ist. Hinweis: Mit diesen Einstellungen blenden Sie nur die Symbole aus, die Prozesse und Programme laufen im Hintergrund jedoch weiter. Wie Sie überflüssige Programme deaktivieren und so die Systemressourcen entlasten, lesen Sie online unter www.pcwelt.de/autostart .

„Mehrere Bildschirme“ ist nur dann aktiv, wenn Sie mit zwei oder mehr Monitoren arbeiten. Dann können Sie die Eigenschaften der Taskleiste auf beiden getrennt einstellen. Schließlich bleiben die Kontakte, die Sie so schnell aufrufen und durchsuchen. Praktisch für alle, die ihre Kontakte auf dem Android-Smartphone verwalten, ist die Importfunktion. Dazu klicken Sie beim ersten Aufrufen auf „Erste Schritte –› Kontakt importieren –› Google“, tippen Ihre Google-/Gmail-Adresse ein und folgen den weiteren Schritten. Wenn Sie die Farbe der Taskleiste ändern möchten, klicken Sie in der Einstellungen-App auf „Personalisierung –› Farben“, aktivieren „Startseite, Taskleiste und Info-Center“ und wählen den gewünschten Ton aus.
Windows-Trick: Schneller auf Ordner zugreifen
Apps, Kalender & Co.: Schnellstartbereich mit Favoriten anpassen

Auch der Schnellstartbereich lässt sich individuell anpassen. So können Sie die vorhandenen Symbole per Drag and Drop mit der Maus verschieben und damit ihre Reihenfolge anpassen. Neue Programmeinträge fügen Sie hinzu, indem Sie deren Desktopverknüpfung oder ausführbare Exe-Datei mit der gedrückten Maustaste auf die Taskleiste ziehen und loslassen, sobald das Pop-up „Anheften an Taskleiste“ erscheint. Alternativ öffnen Sie per rechter Maustaste das Kontextmenü und wählen danach den Befehl „An Taskleiste anheften“. Auf die gleiche Art und Weise entfernen Sie angeheftete Programme wieder mit der Option „Von Taskleiste lösen“. Das Anheften funktioniert mit jedem installierten Programm, jeder integrierten App sowie jeder App aus dem Windows Store. Probieren Sie einmal den Schnellzugriff auf Ihre Termine mit der Kalender-App aus. Wenn Sie allerdings versuchen, ein bestimmtes Verzeichnis zum Direktzugriff in die Taskleiste zu ziehen, funktioniert das nur scheinbar. Doch beim nächsten Anklicken stellen Sie fest, dass sich der Explorer statt mit dem favorisierten Ordner ganz unspezifisch öffnet. Mit einem Trick aber gelangen Sie trotzdem zum Ziel: Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf einen freien Destopbereich und wählen im Kontextmenü „Neu –› Verknüpfung“. In die Zeile für den Speicherort tippen Sie
explorer.exe „c:IhrVerzeichnis“
ein, wobei „c“ den Laufwerkbuchstaben und „IhrVerzeichnis“ einen beliebigen Ordner bezeichnet. Groß- und Kleinschreibung ist hier unerheblich, außerdem können Sie Unterverzeichnisse definieren. Danach bestätigen Sie mit „Weiter“, vergeben eine aussagekräftige Bezeichnung und schließen mit „Fertigstellen“ ab.

Bevor Sie nun die neue Verknüpfung die Taskleiste anknüpfen, klicken Sie noch mit der rechten Maustaste darauf, öffnen im Kontextmenü „Eigenschaften –› Anderes Symbol“ und wählen ein passendes Icon aus. Das hat den Vorteil, dass Sie jeden Ordner in der Taskleiste mit einem individuellen Symbol versehen. Danach heften Sie den Ordner mit der Maus unten an. Ein Tipp dazu: Wie Sie ein Desktop-Icon aus dem Netz passend konvertieren, lesen Sie hier .
Firefox: Browser-Tabs sofort im Vollbild sichtbar
Noch einfacher als mit größeren Vorschaufenstern in der Taskleiste funktioniert die Vorschau offener Tabs in Firefox . Der Browser zeigt dann auf Wunsch jeden offenen Tab simultan im Vollbild, sobald Sie den Mauszeiger unten in der Taskleiste über die Vorschaufenster streichen. Das macht das Anwählen eines Tabs bei ähnlichen Browserinhalten noch schneller.

So geht’s: Starten Sie Firefox und blenden Sie durch Drücken der Alt-Taste oben die Menüleiste ein. Klicken Sie auf „Extras –› Einstellungen“ und aktivieren bei den „Tabs“ die Option „Tab-Vorschauen in der Windows-Taskleiste anzeigen“. Nach dem Firefox-Neustart können Sie mit mehreren Tabs die neue Funktion gleich ausprobieren.
Die neue Suchfunktion im Mai-Update von Windows 10

Ziemlich umgekrempelt hat Microsoft mit dem großen Mai-Update die integrierte Suchfunktion. Prüfen Sie bitte in der Einstellungen-App über „System –› Info“ bei den Windows-Spezifikationen, ob bei Ihnen schon die Version 1903 oder der Vorgänger („1809“) läuft. Steht bei Ihnen noch „1809“, können Sie Ihren PC mit dem Media Creation Tool aktualisieren. Mit dem Mai-Update hat Microsoft zum einen die Sprach(such)assistentin Cortana von der Suche getrennt, sichtbar am Cortana-Symbol direkt rechts neben dem Suchund Eingabefeld in der Taskleiste. Zum zweiten präsentiert sich auch die Suche selbst neu. Sobald Sie den Mauscursor im Suchfeld platzieren, lässt sich die Suche über die Register oben feiner als bisher auf Apps, Dokumente, Mailnachrichten, das Internet und über „Mehr“ auf spezifische Ordner eingrenzen. Statt wie bisher meist einen Mix aus Internet-, Datei- und Programmsuche zu sehen, sind die Ergebnisse nun spezifischer. Darüber hinaus zeigt die neue Windows-Suche unter „Top-Apps“ die zuletzt am häufigsten genutzten Apps zum erneuten Starten an. Einhergehend damit hat Microsoft die Einstellungen-App um den Eintrag „Suche“ erweitert. Darin können Sie mehr einstellen und zudem Verzeichnisse einfacher in die Indizierung einbeziehen und ausschließen.
Größere Vorschau in der Taskleiste: Inhalte besser erkennbar

Der Windows Explorer, die Office-Anwendungen von Microsoft und weitere Programme gruppieren zwei oder mehr geöffnete Dateien gleicher Art unten in der Taskleiste. Das ist praktisch, weil Sie damit schnell auf alle aktuell genutzten Dateien zugreifen können, ohne dass die Taskleiste zu voll würde. Allerdings sind die Vorschaufenster beim Drüberfahren mit der Maus über ein solches Gruppierungssymbol, reichlich klein und deshalb keine große Hilfe. Das aber lässt sich mit einem Registry-Eingriff ändern. Starten Sie den Registrierungseditor, indem Sie regedit in die Ausführenzeile eintippen und mit der Enter-Taste bestätigen. Navigieren Sie zum Schlüssel „HKEY_CURRENT_ USER –› Software –› Microsoft –› Windows –› Current-Version –› Explorer –› Taskband“ und klicken mit der rechten Maustaste rechts in den freien Bereich. Über „Neu –› DWORD-Wert (32 Bit)“ erstellen Sie einen neuen Eintrag, benennen diesen in „MinThumbSizePx“ um und tragen nach dem Umstellen auf „Dezimal“ als Wert „400“ oder „500“ ein. Melden Sie sich in Windows ab und wieder an, damit die Änderung sichtbar wird.
Windows 10 mit klassischem Startmenü
Windows 8 hatte es seinerzeit mit seiner neuen „Metro“-Oberfläche nicht leicht: Verwirrende Bedienung am PC und das fehlende Startmenü waren nur zwei Kritikpunkte. Zwar hat Microsoft bei Windows 10 die Bedienung mehrfach wieder in Richtung „wie früher“ anpasst, das klassische Startmenü von Windows XP und 7 fehlt jedoch weiterhin.

Das können Sie aber mit Classic Shell oder Start Menu X nachrüsten. Classic Shell bietet außerordentlich viele Einstellungen hinsichtlich Design und Bedienung. Auch Start Menu X erlaubt diverse Konfigurationsoptionen für Optik und Startmenü: Die beiden wichtigsten für ein klassisches Erscheinungsbild heißen „Classic“ unter „Optionen –› Personalisierung –› Erscheinungsbild“ und „Classic Start Menu“ unter „Optionen –› Personalisierung –› Startmenü-Art“.