Das Kräfteverhältnis zwischen AMD und Intel bei den Servern mit zwei Prozessoren war bis klar geregelt. Intel hatte Mitte März 2010 die 6-Core-CPUs der Xeon-5600-Serie vorgestellt: Sie führen die Ranglisten in der Leistung und der Energieeffizienz gegenüber den Opteron-2400-Modellen von AMD klar an. Trotz gleicher Kernanzahl sind Intels 32-nm-Xeons mit Taktfrequenzen bis 3,33 GHz, zusätzlichem Hyper-Threading und drei DDR3-1333-Speicher-Channels pro CPU technisch klar im Vorteil.
AMD setzt jetzt mit der neuen Opteron-6100-Serie “Magny-Cours” zum Gegenschlag an. Durch eine Kernverdoppelung arbeiten die 6100er Prozessoren mit zwölf Rechenwerken. Damit besitzt AMD die x86-CPUs mit den meisten Kernen. Auch Intels in Kürze erwarteter Xeon Nehalem-EX mit 8-Core-Architektur hat hier das Nachsehen – jedenfalls in der Kernanzahl.
Bei Servern ist neben purer Rechenleistung vor allem hohe Speicherbandbreite wichtig. Auch hier weist der Opteron “Magny-Cours” einiges auf: Vier Speicherkanäle für DDR3-1333-DIMMs sorgen pro CPU für mehr als eine Verdoppelung der Bandbreite. Die Vorgängermodelle der Opteron-2400-Serie sind auf zwei DDR2-800-Channels beschränkt. Durch die neue Speichertechnologie mit den verdoppelten Kanälen hat die über viele Jahre beibehaltene Plattformstabilität mit dem Socket F allerdings ausgedient. Die Opteron-6100-Prozessoren brauchen einen neuen Steckplatz: Den G34 nebst zugehöriger Plattform “Maranello”. Hier führt AMD auch Direct Connect Architectur 2.0 ein – mit schnelleren und zusätzlichen HyperTransport-Links.
Bei unserer Schwesterpublikationen TecChannel finden Sie im Artikel Neue Generation im Test – AMD Opteron 6174 mit 12 Kernen alle Details zu den neuen Prozessoren sowie die Testergebnisse.