Smart bedeutet so viel wie klug, tüchtig oder intelligent. Welchem Begriff man auch immer ein „Smart“ voranstellt, der Gegenstand wird dadurch auf jeden Fall besser, nützlicher und – teurer. Aus dem Telefon macht er eine Kommunikationszentrale mit Extras und aus dem Fernsehgerät ein Fenster zum Internet. Die Eigenintelligenz der Geräte sollte an sich für eine besonders unproblematische Bedienung sorgen, und das ist auch in weiten Teilen so. Aber vieles, was Smart-TVs, Smartphones und ebenso smarte Tablets zu leisten vermögen, lässt sich nicht auf den ersten Blick erkennen. Wir liefern Tipps, Tricks und Infos für Besitzer smarter Geräte und solche, die es werden wollen.
Mehr Multimedia im Wohnzimmer
Multimedia-PCs fürs Wohnzimmer sind nie auf breite Akzeptanz gestoßen. Zu laut, zu hässlich, zu unpraktisch – lautet die verbreitete Meinung. Inzwischen steckt der PC oder zumindest eine PC-ähnliche Technik im Fernseher. Aber auch hier gibt es Startschwierigkeiten. Zwar steht bereits in vielen Haushalten ein Fernsehgerät mit Internetanschluss, aber viele Besitzer nutzen die neuen Funktionen nicht. Das liegt zum Teil daran, dass die Smart-TV-Apps sich nicht so geschmeidig bedienen lassen, wie man es vom iPad oder iPhone her gewohnt ist. Dem Hantieren mit der Fernbedienung fehlt außerdem der Coolness-Faktor, und letztlich gibt es einfach noch zu wenige populäre Apps. Ursache dafür ist das Fehlen eines zentralen App-Stores für alle Geräte und die Modellvielfalt. Die Programmierer müssen ihre Apps unter Umständen erst mühsam an die unterschiedlichen Geräte anpassen. Einige Unternehmen machen es den Programmierern auch besonders schwer. So gibt es beispielsweise von Sony Entwickler-Kits (SDK) nur in japanischer Sprache. Samsung ist hier mit einem englischsprachigen SDK schon weiter. Die Apps sind zudem (wie viele Smartphone-Apps auch) recht einfach gestrickt und zeigen im Wesentlichen nur an, was der zugehörige Internetdienst liefert. Obwohl die Programme für TV-Geräte von Samsung schnell zu programmieren sind, ist auch hier das Angebot relativ gering.

©Samsung
Mehr Apps nach Update: Wenn Ihr Smart-TV nur wenige Apps anzeigt oder zur Installation anbietet, kann das an einer veralteten Firmware liegen. Die Firmware-Version können Sie sich über den zugehörigen Menüpunkt anzeigen lassen. Hier wird meist auch gleich das Update angeboten. Alternativ lässt sich bei vielen Geräten das Update auch über einen USB-Stick vom Rechner zum Fernseher transportieren.
Smart TVs und ihre Apps
Apps installieren und nutzen: Smart-TVs werden bereits mit einigen vorinstallierten Apps ausgeliefert. Darunter sind meist Apps von bekannten Anbietern wie Youtube oder Yahoo zu finden. Weitere Programme lassen sich in der Regel nachinstallieren. Bei Samsung geht das beispielsweise im „Smart Hub“ über „Samsung Apps“, bei LG im „Home Dashboard“ über „LG Apps“. Wie viel Spaß bei der Nutzung der Mini-Programme aufkommt, ist je nach TV-Modell sehr unterschiedlich. Bei Facebook etwa sieht man nur die 12 oder 20 letzten Meldungen und den Links kann man nicht folgen. Im Webbrowser erfolgt der Seitenaufbau eher zögerlich, und bei Youtube kann man keine HD-Videos betrachten. Hier ist es sinnvoll, sich das Wunschgerät beim Händler anzusehen und die einzelnen Funktionen genau zu testen. Das gilt auch für die Audio- und Video-Apps. Je nach Hersteller gibt es hier sehr unterschiedliche Angebote. Samsung bietet beispielsweise Maxdome und Acetrax an, bei Philips sind es Viewster und Videociety, und Sony offeriert Qriocity und Videotheken diverser deutschsprachiger Fernsehsender. Wer die Video-on-Demand-Dienste (VoD) nutzen möchte, sollte sich vor dem Kauf des TV-Geräts über das Angebot und die Kosten informieren. Alternative VoD-Dienste lassen sich (bisher) in der Regel nicht nachrüsten.
Auch auf Smart-TVs läuft ein Betriebssystem, das für die unterschiedlichen Funktionen von der Medienwiedergabe bis zum Internet-Surfen zuständig ist. Wie bei Hardware üblich, wird die für den Betrieb nötige Software als Firmware bezeichnet. Im Internet finden sich zahlreiche Anleitungen, wie sich die Firmware manipulieren und um neue Funktionen erweitern lässt, zum Beispiel für Modelle von Samsung oder LG. Bevor Sie Änderungen an der Firmware Ihres TV-Geräts vornehmen, eine Warnung: Wenn dabei etwas schiefgeht, funktioniert das Gerät danach wahrscheinlich nicht mehr. Außerdem verlieren Sie Ihre Garantieansprüche. Welche Änderungen jeweils möglich sind, hängt vom Gerät und der Firmware-Version ab. Auf vielen Smart-TVs läuft ein abgewandeltes Linux als Betriebssystem. Teile der Firmware stehen deshalb unter einer Open-Source-Lizenz und müssen veröffentlicht werden. Trotzdem lassen sich Änderungen nur schwer durchführen, denn es werden eben nur Teile veröffentlicht. Wichtige Bestandteile des Betriebssystems halten die Hersteller unter Verschluss, und an Fremdentwicklungen sind sie wohl auch nicht wirklich interessiert. Zu groß ist die Gefahr, dass dadurch deutlich mehr Käufer den Kundendienst in Anspruch nehmen müssen.
Frischzellenkur: Update für den DVD-Player

Recht umfangreiche Firmware-Änderungen stehen vor allem für Samsung-TV-Geräte zu Verfügung. Eine ziemlich aktive Community stellt unter www.samygo.tv Informationen und Software bereit. Bei einigen Modellen ist es relativ einfach möglich, die Aufnahmefunktion zu aktivieren, obwohl die Geräte von Haus aus nicht damit ausgestattet sind. Dies funktioniert allerdings nur dann, wenn Sie noch nicht auf die neueste Samsung-Firmware aktualisiert haben.
Fernseher und Digitalkameras mit neuen Funktionen aufrüsten
Smart-TVs rooten: Weitergehende Hacks erfordern wenigstens grundlegende Linux-Kenntnisse und ein genaues Studium der Anleitungen. Voraussetzung für die Eingriffe ist meist ein administrativer Zugang zum TV-System, wie er auch von Android-Smartphones her bekannt ist („rooten“). Danach lässt sich zusätzliche Software installieren. Eine interessante Möglichkeit ist beispielsweise der direkte Zugriff auf Windows-Freigaben vom TV-Gerät aus. Damit lassen sich dann Videos über das Netzwerk abspielen, ohne dass dafür ein DLNA-Server „Bilder, Musik & Video über das Heimnetz abspielen“, installiert sein muss. Informationen dazu finden Sie im Artikel „ How to get root access on a C series TV “.
Wie Sie Medien zum Streamen über das Netzwerk auf einem Rechner freigeben, beschreiben wir im Artikel „ Bilder, Musik & Video im Heimnetz “. Mit einem Smartphone oder Tablet-PC haben Sie weitere Streaming-Möglichkeiten. Was genau sich jeweils umsetzen lässt, hängt von den einzelnen Apps ab.
Tool liefert Futter für Smart-TV-Geräte
Datenaustausch mit Allshare: Bei Samsung-Geräten, etwa dem Smartphone Galaxy S oder dem Galaxy Tab, ist Allshare vorinstalliert. Die Allshare-App bietet drei Modi: Sie können Multimedia-Dateien vom Android-Gerät auf einen anderen Player, vom Server auf dem Telefon oder vom Server über das Telefon auf einem anderen Player wiedergeben. Für die Wiedergabe eines auf dem Smartphone gespeicherten Videos auf einem TV-Gerät tippen Sie „Datei von meinem Telefon auf einem anderen Player wiedergeben“ an. Danach wählen Sie die gewünschte Datei aus, tippen auf „Zu Wiedergabeliste hinzufügen“ und dann in der Liste auf den Namen des TV-Geräts. Manchmal kann es einige Zeit dauern, bis das Gerät in der Liste auftaucht.
Spotify – gratis Musik-Stream im Test
Am Fernseher müssen Sie beim ersten Mal den Zugriff bestätigen. Am Smartphone lässt sich dann die Wiedergabe wie gewohnt steuern. Wenn sich ein DLNA-fähiger Server im Netzt befindet, können Sie in Allshare auch „Datei vom Server über mein Telefon auf einem anderen Player wiedergeben“ antippen. Dann arbeitet das Smartphone als eine Art Fernsteuerung, über die sich Dateien vom Server über das Smartphone an den Fernseher senden lassen. Das kann praktischer sein, als vom TV-Gerät direkt auf den Server zuzugreifen, weil die Navigation über das Smartphone oft komfortabler ist. Wählen Sie zuerst den Server und danach die gewünschte Datei aus. Anschließend geben Sie das Zielgerät an, und die Wiedergabe startet.
Weitere Software für das Multimedia-Streaming: Auf dem iPhone und iPad ist die App Airplay vorinstalliert. Damit lassen sich Multimedia-Inhalte aber nur über Apple TV zum Fernseher transportieren. Eine Alternative für iOS ist das kostenlose iMediashare Lite . Sie können damit Videos und Fotos auf einen DLNA-fähigen Fernseher oder ein anderes Gerät streamen. Das Programm ermöglicht auch den Zugriff auf einige Internetdienste wie beispielsweise Facebook oder Picasa. Diese Inhalte lassen sich ebenfalls auf dem Smart-TV darstellen. iMediashare Lite gibt es auch für Android .
Interessante Möglichkeiten bietet auch der umgekehrte Weg: Streaming vom TV auf das Smartphone. Sie können einen Film dann über WLAN im ganzen Haus ansehen. Zurzeit ist das allerdings nur mit der App Samsung Smart View möglich, und auch nur dann, wenn Sie ein Samsung Galaxy SII oder den Multimedia-Player Samsung Galaxy S WiFi 5.0 besitzen. Samsung hat aber angekündigt, die App bis zum Ende des Jahres auch für das Galaxy S und alle Galaxy-Tabs zu veröffentlichen. Eine weitere Voraussetzung ist ein Samsung-TV-Gerät der LED-Serie D7090 oder der Samsung-Smart-TV-Plasma-Serie D8090.
Die Steuerung Internet-fähiger TV-Geräte über die Infrarot-Fernbedienung ist nicht besonders komfortabel. Texteingaben, etwa bei der Suche nach Youtube-Videos oder beim Verfassen von Facebook-Nachrichten, erfolgen im vom Handy her bekannten SMS-Stil. Da sind Vertipper vorprogrammiert. Das Smartphone oder der Tablet-PC bieten hier vergleichsweise mehr Komfort. Es gibt allerdings keinen einheitlichen Standard für die Fernsteuerung von TV-Geräten per WLAN.

Sie müssen also das zu Ihren Geräten passende Programm installieren. Für Android- und Samsung-Geräte gibt es beispielsweise die App Samsung Remote und Samsung Remote-Tab (für Tablets), von Sony Media Remote for Android und von LG die App LG TV Remote . Sehen Sie jeweils in der Beschreibung im Android Market oder auf der Website des Geräteherstellers nach, mit welchen TV-Geräten die Apps zusammenarbeiten. Teilweise werden auch andere Multimedia-Produkte unterstützt, beispielsweise Blu-ray-Player. Damit die Fernsteuerung funktioniert, müssen alle Geräte über denselben WLAN-Router verbunden sein, sich also im selben Netzwerk befinden.

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Auch wenn das keine so große Rolle mehr spielt: Mit einem Smartphone kann man auch telefonieren. Das funktioniert nicht nur über das Handynetz, sondern auch per WLAN. Wenn Sie eine Fritzbox 7390, 7320, 7270, 7240, 7170, 7112, 6360 3370 oder 3270 besitzen, können Sie zu Hause die kostenlose App Fritzapp Fon verwenden. Voraussetzung ist, dass auf der Fritzbox eine aktuelle Firmware läuft. Das neue Firmware-Upgrade erhalten Sie am bequemsten über die automatische Update-Suche in der Fritz!Box-Oberfläche. Sie bindet das Handy per WLAN quasi als schnurloses Telefon in die Fritzbox-Telefonanlage ein. Das Smartphone ist damit unter der Mobil- und Festnetznummer erreichbar. Mit der Android-App können Sie auch auf die Anrufliste und das Telefonbuch der Fritzbox zugreifen. Hier finden Sie die Fritzapps: Fritzapp Fon für Android und Fritzapp Fon für iPhone .

Mit Sipgate Festnetznummer nutzen: Telefongespräche über das Handy sind in Deutschland immer noch relativ teuer. Wer keine speziellen Tarife nutzt, zahlt außerdem bei Anrufen vom Festnetz in das Handynetz saftige Gebühren. Noch teurer wird es, wenn man im Ausland telefonieren möchte. Voice-over-IP ist deutlich günstiger. Dabei nutzen Sie Ihr Smartphone oder Tablet für Anrufe über das Internet. Ein Anbieter dafür ist beispielsweise Sipgate ( www.sipgate.de ). Beim Angebot Sipgate Basic erhalten Sie eine kostenlose Ortsrufnummer. Das bedeutet, wenn Sie jemand mit einer Festnetz-Flatrate aus dem deutschen Festnetz anruft, ist das kostenlos. Ansonsten fallen die üblichen Gebühren an. Wenn Sie über die Nummer telefonieren wollen, kostet das im Basic-Tarif zurzeit 1,78 Cent pro Minute. Dabei spielt es keine Rolle, an welchem Ort in der Welt Sie sich aufhalten – es muss lediglich ein Internetanschluss verfügbar sein. Laden Sie sich die Sipgate App für Android oder die entsprechende iOS-Version herunter und installieren Sie diese. Sie sind dann – nach der Registrierung bei Sipgate – im WLAN über die Sipgate-Festnetznummer erreichbar.

Ratgeber VoIP: Wie Sie kostenlos weltweit telefonieren können
Tipp: Wenn Sie nicht zu Hause sind und Ihr Festnetzanschluss eine Rufumleitung bietet, können Sie Ihre Sipgate-Nummer angeben. Anders als bei der Umleitung auf die Mobilfunknummer fallen dabei keine Kosten an. Wenn das mobile Gerät gerade keine Internetverbindung hat, landet der Anruf auf der Sipgate-Mailbox. Diese können Sie später über den Browser abhören oder sich als Audiodatei per E-Mail zusenden lassen.
Eine weitere interessante Alternative ist die kostenlose Skype-App, mit der Sie über WLAN ebenfalls kostenlos mit Ihren Skype-Kontakten telefonieren. Laden Sie sich Skype für Android und Skype für iOS kostenlos herunter.