Grundsätzlich muss ein Tinten-Multifunktions-Drucker für zu Hause, das Homeoffice oder das kleine Büro flexibel sein. Er soll den Ausdruck von Internetseiten oder Präsentationen genauso erledigen wie den Briefverkehr oder Kopien aller Art. Im Büroumfeld spielt dabei das Drucktempo eine größere Rolle als zu Hause. Aber allzu lange wollen Sie eigentlich nie auf das Ergebnis warten, das natürlich sehr gut ausfallen soll.
Inhalt: Vergleichs-Test der besten Tinten-Multifunktionsdrucker
Eine Möglichkeit, die Arbeitsweise bei Tintenstrahl-Druckern für den Office-Einsatz zu beschleunigen, ist der seitenbreite Druckkopf, wie ihn HP bei der Pagewide-Familie einsetzt. Selbst das Modell HP Pagewide 377dw , das den Einstieg in die Serie markiert, kommt damit rechnerisch auf bis zu 30 Seiten pro Minute und bestätigt im Test das flotte Druck- und Kopiertempo mit nur 36 Sekunden für zehn gedruckte Textseiten. Ist dieser Multifunktions-Drucker für Ihre Zwecke überdimensioniert oder stört Sie die Tatsache, dass HP inzwischen beschlossen hat, die Serie nicht weiterzuführen, finden Sie in der Maxify-Serie von Canon oder den Workforce-Modellen von Epson etwas kompaktere Alternativen, die ihre Aufgaben im Drucken, Kopieren und Scannen schnell erledigen.
Test-Sieger: HP Pagewide 377dw

Aktueller Spitzenreiter ist der HP Pagewide 377dw : Er erreicht mit seinem großen Druckkopf, der einer Seitenbreite entspricht, neue Tempo-Bestwerte – und das, ohne an der Leistung zu sparen Auch die Ausstattung überzeugt mit Duplex-Druck- und -Scan-Einheiten, 500-Blatt-Papierkassette und zusächlichem Mehrzweckfach sowie der üppigen Schnittstellenauswahl. Allerdings gibt es auch Kritik am Alleskönner: Denn trotz großer Tintentanks und Ausrichtung auf den Büroeinsatz fallen die Seitenpreise zu hoch aus. Hier könnte HP noch nachbessern, denn die Technik an sich ist vielversprechend.
Ausführlicher Testbericht: HP Pagewide 377dw
Preis-Leistungs-Sieger: Canon Maxify MB2750

Wie der Vorgänger ist der Canon Maxify MB2750 eine gute Alternative zu Farblaser-Varianten. Der Multifunktions-Drucker ist genügsam in den Folgekosten, lässt sich einfach bedienen und bringt eine gute Ausstattung fürs Büroumfeld mit. Dabei bleiben die Anschaffungskosten überschaubar – insgesamt ein empfehlenswerter Office-Alleskönner, der es mit der Laserkonkurrenz aufnehmen kann.
Ausführlicher Testbericht: Canon Maxify MB2750
Empfehlung der Redaktion: Brother MFC-J1300DW

Insgesamt erobert sich der Brother MFC-J1300DW die Auszeichnung „Empfehlung der Redaktion“. Denn der Multifunktions-Drucker ist eine runde Lösung für den Arbeitsplatz, die zwar im Anschaffungspreis recht hoch ausfällt, sich aber lohnt, weil Sie sich selbst dann nicht über hohe Druckkosten aufregen müssen, wenn die Patronen früher als in drei Jahren leer gedruckt sind.
Ausführlicher Testbericht: Brother MFC-J1300DW
Top Design: HP Officejet Pro 9019

Legen Sie aufs Design bei Ihrem Multifunktions-Drucker wert, können Sie sich den HP Officejet Pro 9019 mit einer eleganten Alu-Optik ansehen. Darüber hinaus senken Sie hier die Folgekosten für Tinte auf Wunsch anfangs auf Null, denn das Modell bringt das Tinten-Abo Instant Ink mit, das in den ersten 12 Monaten kostenlos läuft. Danach hängt es von der gebuchten Seitenzahl ab, wieviel Sie weiter zahlen müssen.
Ausführlicher Testbericht: HP Officejet Pro 9019
Empehlenswerter A3-Multifunktions-Drucker: Brother MFC-6540DW

Mit dem Brother MFC-J6540DW gelingt dem Hersteller ein zwar wuchtiger, aber durchweg guter A3-Multifunktions-Drucker für den Büroalltag. Das Modell ist anschlussfreudig, erzeugt absolut vertretbare Folgekosten und besticht durch eine schnelle Arbeitsweise, die nicht zu Lasten der Ausgabequalität geht. Die Weiterentwicklung des Druckkopfs und des Drucksystems macht sich voll bezahlt. Schade ist nur, dass dem getesteten Modell eine zweite Papierkassette fehlt, um A4- und A3-Papiere gleichzeitig vorzuhalten. Trotzdem verdient sich der Brother MFC-J6540DW die PC-WELT-Auszeichnung „Empfehlung der Redaktion“.
Ausführlicher Testbericht: Brother MFC-J6540DW
Link zum günstigsten Preis: Brother MFC-J6540DW
Feinheiten in der Ausstattung
In den Grundfunktionen unterscheiden sich die Modelle nicht mehr so gravierend. Die Druckeinheiten sind ausgereift und die Scanner liefern Ergebnisse, die für den Alltagsgebrauch absolut ausreichen. Den eigentlichen Preisunterschied verursachen oft bestimmte Ausstattungsmerkmale wie Fax oder Duplex-Einheiten. Dabei ist das automatische Bedrucken von Vorder- und Rückseite eines Blattes weiter verbreitet als das gleichzeitige Einscannen der Vorder- und Rückseite einer Vorlage. Die Duplex-Scan-Funktion findet sich deshalb eher bei höherpreisigen Multifunktions-Druckern wie den Modellen Canon Maxify MB5150 , Epson Expression Premium XP-7100 , HP Pagewide 377dw oder dem HP Officejet Pro 9019 .
Mutlifunktions-Drucker mit Fax-Funktion haben den Vorteil, dass sie immer einen automatischen Vorlageneinzug mitbringen. Da jedoch das Faxen tendenziell an Bedeutung verliert, gibt es auch Modellvarianten, die einen ADF einschließen, ohne ihn mit einem Fax zu verbinden – etwa beim HP Envy Inspire 7920e .

©Canon
Um die Multifunktions-Drucker kompakter zu bekommen, machen die Hersteller auch Kompromisse, die Sie vor dem Kauf kennen sollten. Canon hat mit den Pixma-TS/TR-Reihen eigene Serien im Programm, die explizit darauf setzen, wenig Platz zu benötigen – jedenfalls, wenn der Multifunktions-Drucker nicht im Betrieb ist. Um das zu erreichen, sind die Bedienpanel klappbar. Das hat auch Nachteile: Denn die Panels sind oft dünn konstruiert und geben bei festerem Drücken mit dem Finger leicht nach – wie etwa beim Canon Pixma TR8550 .
Günstige Multifunktions-Drucker beschränken sich oft auf Schriftanzeigen oder sehr kleine Grafikdisplays, die sich nicht über den Fingertipp, sondern Tasten bedienen lassen- wie etwa beim Canon Pixma TS5350 . Doch auch bei höherpreisigen Geräten ist ein Touch-Display nicht selbstverständlich, wie das Beispiel des Brother MFC-J4340DW zeigt: Er gehört zu den Multifunktions-Druckern mit LC-Display, das sich im Test gut bewährt hat mit seiner Kombination aus Anzeige und Tastenbedienung. Wenn es unbedingt Touch sein soll, kommt es auf eine schnelle Reaktion auf den Fingerdruck an. Im Test ist das beispielsweise beim Bedienpanel des Epson Workforce Pro WF-3820DWF der Fall.
Drucken vom Mobilgerät
Dass das Drucken vom Mobilgerät auch im Büro Einzug hält, wünschen sich alle Druckerhersteller. Dazu setzten sie anfangs auf NFC (Near Field Communication). Inzwischen haben sie auf Wi-Fi Direct umgestellt, weshalb die Funktion auch in sieben der zehn Geräte in der Top 10 integriert ist. Ist sie nicht vorhanden, handelt es sich meist um einen Multifunktions-Drucker fürs Office – wie etwa bei den Maxify-Modellen von Canon – etwa dem Canon Maxify MB2750 . Aber auch hier lassen sich über die Standards Apple Airprint für iOS, Mopria für Android und App-Lösungen Drucke und Scans vom Smartphone und Tablet starten. Das klappt in der Regel reibungslos.
Für die Verbindung zum Drucker steht WLAN an erster Stelle. Selbst reine Office-Modelle wie der Epson Workforce WF-2830DWF bieten die Drahtlosschnittstelle inzwischen an. Doch auch der Ethernet-LAN-Anschluss ist nicht aus der Mode. Im Testfeld vertrauen darauf die Modelle HP Pagewide 377dw, HP Officejet Pro 9019, Canon Maxify MB2750 sowie MB5150 , Brother MFC-J1300DW , Epson Workforce Pro WF-3820DWF oder Canon Pixma TR8550.
Wichtig: Folgekosten für Tinte und Strom
Wie bei allen Druckern ist auch bei Multifunktionsgeräten ein zentraler Punkt der Tinten-Nachkauf und damit die Seitenpreise. Gerade bei Druckern fürs Büro oder Homeoffice sind große Tintentanks und damit möglichst niedrige Seitenpreise Pflicht. Das erfüllt vorbildlich der Brother MFC-J1300DW : Hier errechnen wir 0,8 Cent für das schwarzweiße und 2,4 Cent für das farbige Blatt. Zugrunde liegen jeweils Kartuschen mit hoher Reichweite, die lobenswerterweise im Lieferumfang bereits inbegriffen sind. Deshalb spricht der Hersteller bei diesem Modell auch von der “All-in-Box”.
Einen weiteren Anlauf für einen Patronen-Multifunktions-Drucker mit niedrigen Seitenpreisen macht Brother mit dem MFC-J4340DW , dessen Starter-Tintenausstattung vergleichsweise üppig ausfällt. So müssen Sie nicht gleich nach dem Gerätekauf schon an einen neuen Tintensatz denken. Im Nachkauf bei XL-Patronen errechnen sich zudem günstigenfalls 0,9 Cent für das schwarzweiße und 3,7 Cent für das farbige Blatt.
Tipp: Noch günstiger werden die Folgekosten für die Tinte nur mit Multifunktions-Druckern mit Tintentanks. Einen aktuellen Überblick verschafft Ihnen unser Vergleichstest zu den Multifunktions-Druckern mit Tintenkanks.
Alternativ lassen sich die Tinten-Folgekosten anhand von Hersteller-Programmen senken. Das prominenteste Beispiel ist HPs Tinten-Abo Instant Ink, das fast für das gesamte Modell-Sortiment gilt. Dass HP die Kundenbindung immer stärker forciert, lässt sich am HP Envy Inspire 7920e zeigen. Der Multifunktions-Drucker fordert beim Installieren mehrmals dazu auf, einen HP-Dienst zu aktivieren – darunter steht HP+ an der Spitze. Hier stimmen Sie zu, dass das Gerät ständig online ist und nur mit Originaltinte bestückt wird, die idealerweise per Instant Ink bezogen wird. Zum Dank erhalten Sie unter anderem für sechs Monate die Tinte kostenlos. Das klingt erst einmal gut. Allerdings ist ein einmal bei HP+ angemeldeter Drucker nicht mehr aus dem Service zu lösen. Nach unserem Kenntnisstand gilt er ein Druckerleben lang. Das will wohl überlegt sein.
Bei anderen Herstellern sind die Tinten-Aboprogramme meist an bestimmte Modelle gekoppelt. So verringern Sie beispielsweise beim Epson Workforce Pro WF-3820DWF die Folgekosten anhand von Epson ReadyPrint Flex. Auch hier stimmen Sie zu, dass das Epson-Modell mit dem Internet verbunden ist, können aber den Tintenlieferdienst jederzeit kündigen.
Kurz zum Stromverbrauch: Hier sind Tinten-Multifunktions-Drucker von Hause aus nicht verschwenderisch. Einen Ausschalter, der das Gerät komplett vom Stromnetz trennt, wenn Sie es gerade nicht benötigen, haben aber immer noch nicht alle Testkandidaten. Das gilt selbst für die Modelle für den Officeeinsatz – etwa den HP Pagewide 377dw . Hier verzichtet der Hersteller auf eine saubere Trennung – 0,4 Watt im ausgeschalteten Zustand sind die Folge. Dass es auch anders geht, zeigt etwa Canon bei den Modellen Maxify MB2750 und MB5150 . Hier zeigt unser Messgerät nach dem Betätigen des Ausschalters tatsächlich 0 Watt an. Dass die Geräte trotzdem noch geringe Mengen an Energie verbrauchen, hat andere Ursachen. So ziehen sie beispielsweise über den USB-Anschluss noch Strom.
Fazit: Tintenkombis sind vielseitig und trotzdem bürotauglich
Wer heute einen Multifunktions-Drucker sucht, der sowohl zu Hause als auch im kleinen Büro eine gute Figur macht, muss wenig Kompromisse machen. Es findet sich eine gute Auswahl an geeigneten Multifunktionsgeräten, wie dieser Vergleichstest zeigt. Einen schnellen Überblick über die besten Geräte bietet Ihnen unsere Bildergalerie, in der Sie zu jedem Testkandidaten Vor- und Nachteile finden, die die Kaufentscheidung erleichtern.
Allerdings sind diese leistungsstarken Multifunktions-Drucker in der Anschaffung nicht ganz so günstig. In der Regel müssen Sie mit 170 bis 200 Euro rechnen, um auch einen Alleskönner zu bekommen, der die alltägliche Belastung im Büro oder Homeoffice aushält. Die ungewisse Weltlage treibt derzeit die Preise weiter nach oben. Nicht selten müssen Sie mit saftigen Aufschlägen rechnen, die die unverbindlichen Preisempfehlungen der Hersteller (UVPs) sogar deutlich hinter sich lassen können.
Für zu Hause kann auch ein günstigeres Druckermodell ausreichend sein. Einen aktuellen Überblick gibt Ihnen der Vergleichstest Multifunktionsdrucker bis 100 Euro (UVP) . Diese Geräte erweisen sich im Test als Allrounder, die viele Funktionen abdecken, aber in keiner Disziplin zur absoluten Spitze gehören. Trotzdem können sie genau den Bedarf erfüllen, den Sie von Ihrem heimischen Multfunktions-Drucker erwarten.
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